Corbus Pharmaceuticals-Aktie: Eine große Chance?
Es sind nur noch wenige Tage bis zur mit großer Spannung erwarteten US-Wahl. Wie ist vor dieser Entscheidung die Lage im Biotech-Sektor? Wie könnte es danach weitergehen? Bietet etwa eine Aktie wie Corbus Pharmaceuticals (WKN: A3D54P) jetzt eine spannende Investmentchance?
Republikaner oder Demokraten?
Wer gewinnt, Donald Trump oder Kamala Harris? Derzeit spricht vieles dafür, dass der Republikaner erneut ins Weiße Haus einzieht. Börsenprofi Maximilian Ruth befasst sich seit Jahrzehnten mit Biotech-Aktien. Im Interview mit SD-Chefredakteur Frank Giarra schätzt der Chefanalyst des exklusiven No Brainer Club ein, ob eher die Republikaner oder die Demokraten Chancen für den Sektor bieten würden.
Und der Experte verrät auch, wo er aktuell spezielle Renditechancen wittert.
Nächste Woche ist es soweit, in den USA wird ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Was erwarten Sie bis dahin im Biotech-Sektor?
Maximilian Ruth: Ich denke, dass die Volatilität im Markt erhalten bleiben wird, da weiterhin wichtige Äußerungen der beiden Kandidaten eingepreist werden, die alles versuchen, um ihre Chancen auf einen Wahlsieg zu erhöhen.
Aus der Perspektive der Nachrichtenlage glaube ich, dass viele Unternehmen nun die Wahlen abwarten werden – insbesondere bei Terminen, die sich auch verschieben lassen, zum Beispiel bei M&A-Transaktionen und Ähnlichem.
Interessante Aussagen von Robert F. Kennedy Jr.
Welche Vor- oder Nachteile hätten Trump oder Harris jeweils für Biotech-Aktien?
Maximilian Ruth: Grundsätzlich wird ein Wahlsieg der Republikaner als förderlicher für den Biotech-Sektor bewertet. Dies hängt weniger mit der Person Trump zusammen, sondern damit, dass die republikanische Partei als unternehmensfreundlicher gilt. Dieser Aspekt verändert sich jedoch etwas mit der neuen Generation republikanischer Abgeordneter und Senatoren, die größtenteils keinen unternehmerischen Hintergrund mehr haben.
Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die jüngsten Aussagen von Robert F. Kennedy Jr., der mögliche Veränderungen ankündigte, sollte er unter einer Trump-geführten Regierung zum Gesundheitsminister ernannt werden. So zeigte er sich offen dafür, deutlich mehr Medikamente sowie alternative Heilmethoden zuzulassen – darunter auch das Parasitenmittel Ivermectin für breitere Anwendungsbereiche. Diese Thematik ist jedoch zweischneidig und birgt sowohl Vor- als auch Nachteile. Es bleibt abzuwarten, welche Biotech-Programme und Unternehmen davon profitieren könnten.
Demgegenüber steht die strenge Regulierung der Demokraten, die den Staat enger mit der Wirtschaft verzahnen möchten. Zuletzt sorgten Klagen der US-Kartellbehörde gegen diverse Übernahmen für Unmut bei Anlegern. Bei einem Wahlsieg der Demokraten wird hier ein besonderer Fokus darauf gelegt werden müssen.
Für den Biotech-Sektor könnte dies bedeuten, dass es eher zu kleineren und früheren M&A-Transaktionen kommt und weniger zu großen Übernahmen von weit fortgeschrittenen Assets, um dem Argument der Kartellbehörde entgegenzuwirken, dass so Konkurrenz ausgeschaltet wird.
Werden weiterhin M&A-Aktivitäten sehen
Die US-Kartellbehörde hat mal wieder einen geplanten großen Deal unterbunden. Sehen wir doch keine M&A-Aktivitäten mehr dieses Jahr?
Maximilian Ruth: Ich denke schon, dass wir weiterhin M&A-Transaktionen sehen werden. Vor zwei Wochen gab es eine Transaktion zwischen Longboard Pharma und Lundbeck, die sofort für starke Kursanstiege bei kleineren Biotech-Unternehmen gesorgt hat, die in demselben Forschungsfeld tätig sind.
Die Tragweite solcher Deals ist oft enorm, und bereits wenige Transaktionen können ganze Biotech-Felder in Bewegung bringen. Ich bleibe daher bei meiner Einschätzung, dass viele Unternehmen den Wahlausgang abwarten, um dann ihre Pläne umzusetzen.
Das berüchtigte Tax-Loss-Selling
Für viele große Fonds endet im Oktober das Geschäftsjahr und somit wohl auch das gefürchtete Tax-Loss-Selling. Könnte das Biotech-Aktien ab November beflügeln?
Maximilian Ruth: Man muss grundsätzlich zwischen institutionellen und privaten Investoren unterscheiden. Private Investoren können ihre Aktien auch weiterhin bis zum Jahresende zur steuerlichen Verrechnung verkaufen. Institutionelle Investoren hingegen müssen dies bis zum Ende ihres Geschäftsjahres tun, das oft Ende Oktober liegt.
In diesem Jahr wird der Ausgang der Präsidentschaftswahlen voraussichtlich einen größeren Einfluss haben als das sogenannte Tax-Loss-Selling. Dennoch glaube ich, dass sich nach den Wahlen auf beiden Seiten Chancen ergeben werden – sowohl für Long- als auch für Short-Positionen.
Welche Werte könnten diesbezüglich besonders spannend sein?
Maximilian Ruth: Beim Tax-Loss-Selling muss ein Fonds genau überlegen, was Sinn macht zu verkaufen. Üblicherweise handelt es sich um Aktien, die im Jahr 2024 schlecht gelaufen sind und bei deren Verkauf die Liquidität erhalten bleibt, sodass der Kurs nicht massiv belastet wird. Ziel ist es, Verluste zu realisieren, ohne dabei unnötig zusätzliche Verluste zu erzeugen.
Zusätzlich darf der Verkäufer die Aktie innerhalb von 30 Tagen nicht erneut kaufen, da er sonst den Verlustanspruch verliert. Das bedeutet, dass Aktien, die im Jahr 2024 schwach liefen, jedoch potenzielle Katalysatoren im vierten Quartal 2024 oder im ersten Quartal 2025 aufweisen, interessant sein könnten.
Ein Beispiel ist Corbus Pharmaceuticals (WKN: A3D54P), ein Unternehmen, das Anfang 2025 wichtige Onkologie-Daten präsentieren wird. Der Kurs geriet zuletzt unter Druck, weil Novartis, der große Abnehm-Konzern, ebenfalls an einem ähnlichen Abnehmprodukt arbeitet. Große Investoren haben hier zuletzt sogar schon gekauft, doch ich denke, dass andere nun verkaufen könnten. Eine spannende Gelegenheit.
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