OMV-Aktie: Gute Nachricht für Dividendenjäger
Die OMV-Aktie (WKN: 874341) gibt am Mittwoch leicht auf 38,62 € nach. Was belastet das Papier des österreichischen Energiekonzerns, das seit sechs Monaten mehr oder weniger in einer Seitwärtsrange feststeckt?
Schwache Ölpreise belasten
Die schwachen Rohölpreise im dritten Quartal belasten die Geschäftsergebnisse des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank das um Lagereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um 21% auf 1,05 Milliarden €. Der Überschuss schrumpfte sogar um 20% auf 346 Millionen €.
Der teilstaatliche Konzern übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten, denn diese hatten im Schnitt ein EBIT von 1,04 Milliarden € sowie einen Überschuss von 457 Millionen € auf dem Zettel.
Insbesondere die größte Konzernsparte Energy sowie der Bereich Fuels & Feedstock leiden unter der Entwicklung der Ölpreise. OMV wird hier nun vorsichtiger und rechnet für das Jahr nur noch mit einem Ölpreis zwischen 80 und 85 US$ je Barrel nach 83 US$ je Barrel im Jahr zuvor.
Aktuell sind die Preise allerdings davon weit entfernt. Nach dem eher moderaten Angriff der Israelis auf den Iran wird allgemein mit einer Entspannung im Nahost-Konflikt gerechnet, was die Ölpreise Anfang der Woche nochmals einbrechen ließ. Derzeit notiert Brent Öl nur bei rund 71 US$ je Barrel, WTI Öl bei knapp über 67 US$.
Konzernchef zufrieden
Positiv zu vermerken ist, dass sich das Segment Chemicals das zweite Quartal in Folge erholte. Die Chemie-Sparte soll langfristig eine Schlüsselrolle beim Konzernumbau hin zu weniger umweltschädlichen Geschäftsfeldern spielen. Hier wurde im dritten Quartal ein operatives Ergebnis von 135 Millionen € erzielt, im Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust von 11 Millionen € zu Buche. OMV nennt als Begründung, die Petrochemie-Tochter Borealis habe von einem verbesserten Geschäft mit Basischemikalien- und Polyolefinen profitiert.
Die Österreicher stehen mit den Belastungen durch die niedrigen Ölpreise natürlich nicht allein da. Auch andere Energieversorger präsentieren dieser Tage schwächere Zahlen, etwa BP.
OMV-Vorstandschef Alfred Stern zeigt sich dennoch mit den Ergebnissen zufrieden:
OMV hat in einem herausfordernden Marktumfeld im dritten Quartal ein robustes Ergebnis erzielt. Unser Cashflow erwies sich als stark und die Bilanz als solide.
Neuigkeiten zur geplanten Fusion von Borealis und Borouge gibt es weiterhin nicht. Bekanntlich planen OMV und der zweitgrößte Aktionär Adnoc die Zusammenlegung ihrer Petrochemietöchter, worüber bereits seit mehr als einem Jahr verhandelt wird.
Eine gute Kaufchance
Aus meiner Sicht bieten die derzeitigen Kurse eine gute Kaufchance für renditeorientierte Anleger. OMV hat nämlich betont, dass man auch für das laufende Geschäftsjahr neben der regulären Dividende eine Sonderdividende ausschütten will. Die genaue Höhe soll erst später festgelegt werden. Zuletzt gab es insgesamt stattliche 5,05 €, was beim derzeitigen Kurs einer Dividendenrendite von mehr als 13% entspricht.
Nicht nur die Top-Dividende lockt bei der OMV-Aktie, sondern auch das profitable Geschäft des Konzerns. Die Österreicher erwirtschaften nach wie vor einen hohen Cashflow und verfügen über eine stabile Bilanz. Hinzu kommt, dass die Ölpreise meiner Meinung nach zu niedrig sind, weil der Markt hier ausschließlich die konjunkturelle Nachfrageschwäche spielt und das knappe Angebot weitgehend außer Betracht lässt.
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ℹ️ OMV in Kürze
- OMV ist ein integrierter Öl- und Gaskonzern in Österreich, der von der Förderung über die Weiterverarbeitung bis hin zum Verkauf seiner Produkte tätig ist. Der Konzern gliedert sich in die drei Segmente Energy, Fuels & Feedstock sowie Chemicals & Materials.
- Neben dem Hauptsitz in Wien unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten.
- Die Aktie ist neben der Wiener Börse auch an deutschen Börsen gelistet. Die Marktbewertung liegt bei rund 12,6 Milliarden €.
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