MTU-Aktie: Geht der Höhenflug weiter?

Die Aktie des Triebwerksherstellers MTU (WKN: A0D9PT) bereitet Anlegern weiterhin große Freude. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Kurszuwächse auf mehr als +56%. Mitte Oktober gelang der Ausbruch auf ein neues Rekordhoch jenseits der 300-€-Marke. Was sind die Gründe für diese Rallye und wie viel Potenzial steckt jetzt noch in der Aktie?

Umsatz und Gewinn legen zweistellig zu

Vor zwei Wochen hatte der Triebwerksbauer bereits vorläufige Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. On top gab es auch noch eine Prognoseanhebung, was die Aktie auf das eingangs beschriebene Rekordhoch katapultierte. Im detaillierten Geschäftsbericht bestätigten sich die vorab bekannt gegebenen Eckdaten.

Bei Umsatz und Gewinn konnte der Konkurrent von Safran und Rolls-Royce deutlich zulegen. In den ersten neun Monaten stiegen die Erlöse um 14 Prozent auf 5,3 Milliarden €. Dazu trugen alle Geschäftsbereiche bei, den größten Zuwachs gab es im Militärgeschäft mit einem Umsatzplus von 16%.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT)  verbesserte sich sogar um 25% auf 744 Millionen €. Dies führte zu einem Anstieg der bereinigten Marge auf 14%. Nach drei Quartalen summiert sich der Nachsteuergewinn auf 499 Millionen €. Ein Jahr zuvor standen wegen der Rückstellung für einen umfangreichen Triebwerksrückruf noch Verluste von 312 Millionen € in den Büchern.

Prognose rauf, Analysten reagieren

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Umsatz von 7,3 bis 7,5 Milliarden € und einem bereinigten EBIT von etwas mehr als einer Milliarde €. Bislang hatte man sich ein solches Ergebnis erst 2025 zugetraut.

Nach den Zahlen haben zahlreiche Analysten ihre Kursziele angehoben. Am optimistischsten ist weiterhin das Analysehaus Jefferies, das die Aktie mit einem Kursziel von 380 € zum Kauf empfiehlt. JPMorgen liegt mit seinem Kursziel nur knapp darunter. Das mittlere Kursziel von rund 300 € hat die Aktie aber bereits knapp hinter sich gelassen.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Gleichwohl bleibe ich bullisch gestimmt, dass die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen kann. Wenngleich Anleger angesichts des starken Laufs und der überkauften Marktsituation auch Gewinnmitnahmen einkalkulieren müssen.

MTU hat die Corona-Krise hinter sich gelassen, die Geschäfte laufen mit vollen Auftragsbüchern rund und der Triebwerks-Rückruf aus dem vergangenen Jahr belastet das Unternehmen immer weniger. Obwohl Vorstandschef Lars Wagner betont, dass man diesbezüglich noch nicht über den Berg ist.

Und: Das Forward KGV liegt derzeit bei 24, womit die Aktie günstiger ist als die Konkurrenz von Rolls-Royce und Safran, die mit einem KGV von 31 bzw. 30 aufwarten.