Nvidia-Aktie: Das ist eine Zeitenwende

Mit einem Kursgewinn von über +2% ist die Nvidia-Aktie (WKN: 918422) am Montagmorgen nicht nur der Spitzenreiter im Nasdaq 100-Index, sondern nimmt auch wieder Kurs auf ihr Ende Oktober aufgestelltes Allzeithoch. Was treibt das Papier des Chipentwicklers in neue Höhen? Und ist die Nvidia-Aktie noch einen Kauf wert?

Wachablöse im Dow Jones

Es ist schon ein ganz besonderer Ritterschlag, den Nvidia am Freitag dieser Woche erhalten wird. Der Chipkonzern wird in den Dow Jones Industrial aufgenommen.

Von einer Zeitenwende muss man deshalb sprechen, weil eines der bekanntesten Unternehmen der Welt und einer der größten Wettbewerber von Nvidia Platz im Dow Jones machen muss: Intel. Nach 25 Jahren fliegt der Konzern, dessen Chips in den meisten Personalcomputern stecken, aus dem bekanntesten Leitindex der Welt.

Diese Wachablöse im Dow Jones ist ein Symbol für die neuen Kräfteverhältnisse in der Halbleiterbranche. Während Nvidia frühzeitig das Potenzial von Rechenzentren für KI- und Cloud-Anwendungen erkannte, sprang Intel viel zu spät auf diesen Schnellzug auf. Das Ergebnis dieser Entwicklung muss ich nicht lang und breit ausführen. Ein Blick auf die Aktienkurse der beiden Chipgiganten reicht aus.

Die Besonderheit des Dow Jones-Index

Im Jahr 1896 ins Leben gerufen, ist der Dow Jones Industrial bis heute der bekannteste Leitindex der Welt. Seit fast 130 Jahren misst er börsentäglich die Verfassung des US-amerikanischen Finanzmarktes.

Trotz der Tatsache, dass Nvidia bereits das zweitwertvollste Unternehmen ist, würde ich die Aufnahme in den Dow Jones-Index nicht unterschätzen. Zum einen bedeutet sie weitere massive Aktienkäufe durch Fondsmanager, die den Index abbilden. Zum anderen erhöht sich durch die Listung im Dow Jones die Visibilität des Konzerns ein weiteres Mal. Selbst Anleger, die die Nvidia-Aktie bislang noch nicht auf dem Schirm hatten, werden nun mit ihr in Kontakt kommen.

Eine Änderung der Zusammensetzung des Dow Jones Industrial-Index ist übrigens keine Alltäglichkeit. Die Besonderheit des US-Leitindex ist, dass weder seine Zusammensetzung noch die Gewichtung der einzelnen Unternehmen von der Marktkapitalisierung abhängig sind. Vielmehr entscheidet ein Gremium des Indexanbieters Dow Jones über die Aufnahme und den Rauswurf von Unternehmen.

Zuletzt wurde der Index 2020 geändert. Anfang 2024 ersetzte dann Amazon die Drogeriekette Walgreens und nun werden Nvidia und der Beschichtungskonzern Sherwin-Williams Intel und den Chemiekonzern Dow aus dem Index verdrängen.

Geht der Aufwärtstrend weiter?

Die Nvidia-Aktie befindet sich seit gut zwei Monaten wieder in einem Aufwärtstrend. Sollte es ihr in den kommenden Tagen gelingen, das Allzeithoch bei 144 US$ zu knacken, dürfte sich der Trend nahtlos fortsetzen.

Die Zukunft der Arbeit ist da

Die Aufnahme der Nvidia-Aktie in den Dow Jones Industrial-Index ist für mich nur ein weiteres Kaufsignal für den Technologiewert. Für mich gibt es seit vielen Monaten kein Unternehmen auf der Welt, das ein größeres Zukunftspotenzial besitzt.

Die Idee von Nvidia-Chef Huang, eine Armee sogenannter „KI-Agenten“ für sich arbeiten zu lassen, zeigt, wie weit die Gedanken des Chipentwicklers inzwischen reichen. KI-Agenten sind Systeme auf Basis Künstlicher Intelligenz, die spezifische Teilaufgaben übernehmen können (beispielsweise in der Programmierung) und zudem in der Lage sind, mit anderen KI-Agenten und Menschen zu kommunizieren. Die Zukunft der Arbeit lässt grüßen. Andere Unternehmen werden mit Argusaugen darauf starren, wie dieses revolutionäre Experiment bei Nvidia funktionieren wird.

Mit einem Forward-KGV von knapp 40 ist die Nvidia-Aktie in meinen Augen angesichts ihres gewaltigen Potenzials alles andere als überbewertet. Anleger sollten meiner Meinung nach keine Angst haben, fast beim Allzeithoch in die Aktie einzusteigen. Es werden noch viele weitere Höchststände folgen.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Nvidia. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.