Evotec-Aktie bricht nachbörslich ein: Quartalsbericht enttäuscht
Evotec-Aktie im Fokus: Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen bricht der Kurs nachbörslich zweistellig ein. Was steckt hinter dem Kurssturz? Und wie geht es jetzt weiter?
Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec hat am späten Dienstagabend seine Zahlen für die ersten neun Monate 2024 vorgelegt. Die Reaktion der Anleger fiel ernüchternd aus: Nachbörslich brach die Evotec-Aktie zweistellig ein.
Den Angaben zufolge gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1% auf 575,7 Millionen € zurück. Damit liegt das Unternehmen knapp unter der Schätzung der Analysten (582,5 Millionen €). Ergebnisseitig sieht es noch schlechter aus: Das bereinigte EBITDA rutschte mit -6 Millionen € in den negativen Bereich, nach einem Plus von 50,2 Millionen € im Vorjahr. Die Marktexperten hatten im Schnitt ein positives EBITDA von 3,59 Millionen € auf dem Zettel.
Trotz Rückgängen: Evotec hält an Jahresprognose fest
Trotz der schwachen Entwicklung in den ersten neun Monaten bekräftigte das Unternehmen seine Jahresziele.
Demnach erwartet Evotec für das Gesamtjahr 2024 weiterhin Konzernumsatzerlöse zwischen 790 und 820 Millionen €. Das bereinigte EBITDA soll bei 15 bis 35 Millionen € liegen. Angesichts des negativen Ergebnisses nach neun Monaten erscheint dieses Ziel jedoch ambitioniert.
Evotec-Chef Christian Wojczewski räumte ein herausforderndes Marktumfeld ein, das sich auf die kurzfristigen Ergebnisse ausgewirkt habe.
Lichtblicke im operativen Geschäft
Neben den enttäuschenden Finanzkennzahlen konnte Evotec auch von operativen Fortschritten berichten.
So verzeichnete das Segment Just – Evotec Biologics ein beeindruckendes Wachstum mit einem Umsatzanstieg von 74% im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurden wichtige Partnerschaften ausgebaut, etwa mit Bristol Myers Squibb und Novo Nordisk. Auch eine neue Kooperation mit Pfizer wurde geschlossen.
Ein Highlight war die Eröffnung einer hochmodernen Biologika-Anlage in Toulouse im September.
Transformation soll Profitabilität steigern
Um die Profitabilität zu verbessern, hat Evotec ein Transformationsprogramm gestartet.
Die Neuausrichtung der Prioritäten soll ab dem zweiten Halbjahr 2024 zu einer Verbesserung des bereinigten EBITDA auf Jahresbasis von über 40 Millionen € führen. Zudem wurde ein strategischer Überprüfungsprozess eingeleitet, um Leistungs- und Produktivitätsverbesserungen zu erzielen.
Allerdings fielen im Zuge des Umbaus auch Einmalkosten von 62,3 Millionen € an.
Analysten und Anleger werden enttäuscht sein
Die vorgelegten Zahlen dürften Analysten und Anleger kaum überzeugen.
Insbesondere das negative bereinigte EBITDA nach neun Monaten und die fehlende Mittelfristprognose nähren Zweifel an einer schnellen Trendwende. Auch die bestätigte Jahresprognose wirkt angesichts der bisherigen Entwicklung ambitioniert. Für Leerverkäufer könnten die Zahlen daher ein gefundenes Fressen sein.
Hoffnungen auf einen nachhaltigen Turnaround erscheinen verfrüht.
Fazit: Evotec bleibt Wackelkandidat
Die Evotec-Aktie dürfte nach den enttäuschenden Zahlen unter Druck bleiben.
Zwar gibt es auch positive Aspekte wie das starke Wachstum im Biologika-Segment. Insgesamt überwiegen jedoch die Herausforderungen. Anleger sollten daher weiterhin Vorsicht walten lassen und die weitere Entwicklung genau beobachten. Für risikofreudige Trader könnte die volatile Aktie aber interessant bleiben.
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Das Risiko eines größeren Kursrücksetzers durch Gewinnmitnahmen von Tradern und ein „Sell the News“ erscheint nun ausgeprägter als die kurzfristigen Chancen, zumal sich Shortseller erneut in Stellung bringen dürften.
Evotec-Chatraum
ℹ️ Evotec in Kürze
- Evotec (WKN: 566480) mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
- In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
- Evotec ist Mitglied im deutschen Small-Cap-Index SDAX und aktuell ca. 1,3 Milliarden € wert.
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