Coinbase-Aktie +12%: Zu Recht im Rallye-Modus?

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump zieht die Coinbase-Aktie (WKN: A2QP7J) kräftig an. Vorbörslich notiert das Papier der Kryptobörse rund +12% höher. In der vergangenen Woche war der Kurs infolge enttäuschender Zahlen noch deutlich abgesackt. Wie nachhaltig ist die aktuelle Bewegung? Und sollten Anleger den Trump-Trade mitgehen?

Zahlen verfehlen die Erwartungen

Der Aktienkurs hat sich in diesem Jahr bis dato eher enttäuschend entwickelt. Während Bitcoin & Co. deutliche Gewinne verzeichnen konnten, stand für die Coinbase-Aktie bis zu diesem Tag  nur ein vergleichsweise kleines Plus von +12% zu Buche. Mit einem Investment in den S&P 500 beispielsweise hätten Anleger deutlich mehr Freude gehabt.

Auch die jüngsten Zahlen haben nicht für die erhoffte Trendwende gesorgt. Zwar verzeichnete der Kryptobörsen-Betreiber ein starkes Wachstum, blieb dabei aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um fast 80% auf 1,21 Milliarden US$ zu, die durchschnittlichen Marktschätzungen lagen aber bei 1,25 Milliarden US$.

Noch deutlicher wird die Diskrepanz beim Ergebnis. Das Unternehmen meldete einen Gewinn von 0,28 US$ pro Aktie, während Experten einen um 10 Cent höheren Gewinn vorausgesagt hatten.

Transaktionsvolumen rückläufig

Anlegern dürfte ebenfalls nicht entgangen sein, dass das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 98,4% auf 573 Millionen US$ gestiegen ist, zum Vorquartal aber um 26,7% sank. Und dieser Trend könnte sich fortsetzen: Auch wenn das Unternehmen üblicherweise auf eine Prognose zum Handelsvolumen verzichtet, deuten die im Oktober erzielten 190 Millionen US$ auf einen weiteren Rückgang hin.

Bei den Einnahmen aus Abonnements und Serviceleistungen kalkuliert das Management mit 505 bis 580 Millionen US$, was im Mittel ebenfalls einen Rückgang zu den im dritten Quartal erzielten 556 Millionen US$ bedeuten würde.

Nach Trump-Sieg ein Kauf?

Insgesamt sind die Zahlen und vor allem der Ausblick enttäuschend. Das deutlich gestiegene Interesse an Kryptowährungen auch infolge der Zulassung von börsengehandelten ETFs scheint die Geschäfte nicht nachhaltig zu beleben.

Der Wahlsieg von Donald Trump erweist sich dagegen als klarer Kurstreiber. Während des Wahlkampfes ist Trump auf die Kryptobranche zugegangen und versprach, diese unreguliert zu lassen. Zudem akzeptierte er Wahlspenden in Kryptowährungen und kündigte bei einer erneuten Präsidentschaft günstigeren Strom zum Mining an.

Dementsprechend steigt der Bitcoin aktuell auf ein neues Rekordhoch und zieht Kryptoaktien wie Coinbase mit nach oben. Kurzfristig sind daher auch bei diesem Wert weitere Gewinne möglich. Ich persönlich sehe aufgrund der schwachen Margen und einer hohen Bewertung mit einem KGV von 35 dennoch von einem Kauf ab.

Deutlich attraktiver finde ich die Aktie von MicroStrategy, die als Hebel auf den Bitcoin fungiert und von einer möglichen Bitcoin-Rallye überproportional profitieren dürfte.

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