Kontron-Aktie: Nach dem Kurssprung noch Potenzial?
Die Aktie des IOT-Spezialisten Kontron (WKN: A0X9EJ) reagierte am Mittwoch auf die Quartalszahlen mit einem Anstieg von rund +11%. Am Donnerstag verliert sie leicht und steht aktuell bei 16,80 €. Seit Juni befindet sie sich im Abwärtstrend, unterbrochen mit kurzfristigen Erholungsphasen. Beginnt jetzt die Kurswende?
Spezialsoftware als Treiber
Der gute Lauf der beiden Vorquartale konnte im dritten Quartal fortgesetzt werden, hiervon sind die Neunmonatszahlen vom 06. November geprägt. Haupttreiber waren IOT-Lösungen für Spezialanwendungen (Software + Solutions). Dieses junge Geschäftsfeld wurde auf Bitten der Kunden eingeführt. Der Vorteil hierbei ist, dass die operativen Ertragsmargen mit 20% rund doppelt so hoch sind wie im übrigen IOT-Bereich. In vielen IOT-Bereichen ist das Linzer Unternehmen mit einem Anteil von 50% europäischer Marktführer.
Der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten stieg um 50% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,2 Milliarden €. Neben dem Segment Software + Solution wies das IOT-Geschäft in Europa ein hohes Umsatzwachstum aus.
Die Ertragslage verbesserte sich ebenfalls deutlich. Das operative EBITDA wuchs um 47% auf 141,4 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge steige um 2,1 Prozentpunkte auf 13,9%. In dem Segment der Spezialanwendungen sprang das EBITDA von 27,5 auf 66,8 Millionen €. Unterm Strich verbesserte sich das Konzernergebnis von 54,6 auf 62,3 Millionen €.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als sehr gut zu bezeichnen. Die Spezialisierung auf IOT macht sich ertragsmäßig immer mehr bemerkbar. Die starken Anstiege sind jedoch zu relativieren, da im Vorjahr die Ergebnisse der übernommenen Tochter Katek nicht enthalten sind.
Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG, kommentiert die Entwicklung so:
Die Integration von Katek verläuft plangemäß und ist nahezu abgeschlossen. Der konsequente Fokus auf Technologie verbunden mit der Reduzierung unprofitabler Aufträge führt zu deutlich höheren Margen von mittlerweile 44,7% im dritten Quartal.
Prognose bestätigt
Aufgrund der bisherigen Entwicklung sowie der Erwartungen im vierten Quartal wurde die Ertragsprognose bestätigt. Demnach wird mit einem Konzern-EBITDA von 190 Millionen € gerechnet. Dieser Wert dürfte konservativ sein.
Auch für das nächste Geschäftsjahr wird mit einem weiteren EBITDA-Anstieg gerechnet. Basis hierfür ist der gute Auftragsbestand von 2,1 Milliarden €.
Potenzial vorhanden
Der Kursrückgang seit Juni ist wirtschaftlich nicht berechtigt. Ertragsmäßig läuft es für das Unternehmen sehr gut. Vielmehr beruhte der Kursrückgang auf der allgemeinen schlechten Börsensituation, gerade Tech-Werte litten massiv darunter.
Der starke gestrige Kursanstieg ist daher eine normale Gegenreaktion. Dennoch dürfte weiteres Kurspotenzial bestehen. Die Marktkapitalisierung ist für einen so starken Technologiekonzern sehr moderat. Ein erstes Kursziel sollte klar über 20 € liegen. Mittelfristig sind deutlich höhere Kurse realistisch.
Diese Einschätzung teilen auch die Analysten. Warburg Research mit 28 € und Jefferies mit 29 € sind mit diesen Bewertungen sehr positiv. Hauck Aufhäuser mit 36 € sieht sogar ein Verdoppelungspotenzial.
Was wieder für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Sollte die Dividende bei 0,50 € bleiben, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 2,8%.
Mein Fazit: Trotz starkem Kursanstieg besteht weiteres Kurspotenzial.
ℹ️ Kontron in Kürze
- Die Kontron AG ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern. Das Unternehmen ist in den Bereichen IoT (Internet of Things) und Digitalisierung tätig und bietet Kunden Produkte und Dienstleistungen wie Smart Automation, Echtzeit-Software, Konnektivität, Datenintelligenz und KI-Anwendungen an.
- Neben dem Hauptsitz in österreichischen Linz ist der Konzern mit mehr als 24 Niederlassungen weltweit vertreten.
- Kontron ist Mitglied im Technologieindex TecDAX und an der Börse aktuell knapp 1,1 Milliarden € wert.
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