Evonik -7%: Was ist los bei dieser Aktie?

Restrukturierung greift

Die Aktie von Evonik (WKN: EVNK01) reagierte auf die gestrigen Quartalszahlen mit einem deutlichen Kursverlust von rund -7%. Am Donnerstag beginnt sie uneinheitlich und steht aktuell bei knapp 19 €. Insgesamt befindet sie sich in einem Aufwärtstrend, der jedoch mit größeren Rückschlägen verbunden ist. Wie sind die weiteren Aussichten?

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Ertragslage deutlich verbessert

Obwohl die wirtschaftliche Lage in der Chemiebranche weiterhin angespannt bleibt, verbesserte sich die Ertragslage zuletzt deutlich. Hiervon ist der Quartalsbericht vom 06. November geprägt. Die Ertragsverbesserung beruht zu einem Großteil auf dem eingeleiteten Restrukturierungsprogramm.

Der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten mit 11,6 Milliarden € blieb nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den einzelnen Segmenten fiel die Entwicklung unterschiedlich aus. Smart Materials sowie Specialties erzielten einen Umsatzanstieg, im Segment Performance ging der Umsatz dagegen zurück.

Das operative EBITA verbesserte sich um 25% auf knapp 1,7 Milliarden €, allerdings nahm der Zuwachs im dritten Quartal wieder etwas ab. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 3 Prozentpunkte auf 14,5%. Unterm Strich stieg das bereinigte Konzernergebnis von 427 auf 702 Millionen €.

Neben der Ertragslage verbesserte sich auch der Free Cashflow deutlich. Gegenüber dem Vorjahr stieg er von 286 auf 701 Millionen €. Auch die Nettoverschuldung konnte von 3,7 auf 3,3 Milliarden € gesenkt werden.

In der Summe ist die Geschäftsentwicklung positiv zu werten. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen greifen bereits.

Sparprogramm verstärkt

Neben dem bereits bestehenden Sparprogramm ist eine Straffung von zwei Geschäftsbereichen geplant: Die sind das Segment Coating & Adhesive Desins sowie Health Car. In beiden Segmenten erfolgt eine Konzentration auf das Kerngeschäft.

Nicht benötigte Randgeschäfte werden veräußert, ausgelagert oder eingestellt. Insgesamt beträgt das Volumen dieser Bereiche 350 Millionen €.

Prognose bestätigt

Die Mitte des Jahres erhöhte Jahresprognose wurde bestätigt. Demnach soll der Konzernumsatz bei 15 bis 17 Milliarden € liegen – ein Jahr zuvor lag er bei 15,3 Milliarden €. Der operative Gewinn wird in der Größe von 1,9 bis 2,2 Milliarden € erwartet. Insgesamt soll die Kosteneinsparung bei 400 Millionen € liegen.

Günstige Einstiegschance

Der Kursrückgang ist positiv zu werten, wirtschaftlich jedoch nicht gerechtfertigt. Hierdurch bieten sich wieder günstigere Einstiegschancen. Der Rückgang beruht darauf, dass die Experten mit höheren Umsätzen gerechnet hatten, zudem ließ die Ertragsverbesserung im dritten Quartal etwas nach.

Wichtig ist jedoch, dass die Restrukturierung greift und dies sich positiv auf die Ertragslage auswirkt. Im kommenden Jahr dürfte die Ertragslage sich weiter verbessern. All dies sollte sich positiv auf die weitere Kursentwicklung auswirken. In diesem Artikel bin ich auf den fairen Wert von 23 € eingegangen, dabei bleibe ich. Ebenfalls dürfte sich die Konjunktur wieder langsam erholen.

Die Analysten sehen ebenfalls ein Potenzial, wenn auch begrenzt. Goldman Sachs liegt mit 19,90 € am unteren Ende der Einschätzungen. JP Morgan ist mit 25 € am zuversichtlichsten.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist deren Dividendenrendite. Sollte sie bei 1,17 € bleiben, entspricht dies einer Rendite von 6,1%. Auch eine Reduzierung dürfte noch einen guten Wert darstellen.

Mein Fazit: Die Aktie bietet weiteres Potenzial.

ℹ️ Evonik in Kürze

  • Evonik Industries AG, kurz Evonik, ist ein weltweit führender Konzern für Spezialchemie. Die Produkte kommen sowohl im Nahrungsmittelbereich als auch im Industriebereich zum Einsatz.
  • Neben dem Hauptsitz in Essen unterhält das Unternehmen 27 internationale Produktionsstandorte, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
  • Das im MDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit rund 8,8 Milliarden € bewertet.

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