Ballard Power-Aktie: Das Kursdebakel geht weiter
Die Ballard Power-Aktie (WKN: A0RENB) brach in den beiden letzten Handelstagen um gewaltige 22% ein und sackte damit auf ein neues 8-Jahrestief ab. Heute zeichnet sich im europäischen Handel mit einem Kursplus von 2% eine leichte Gegenbewegung ab. Doch was steckt hinter dem Crash der vergangenen Tage und wie sollten Anleger darauf reagieren?
Miserable Quartalszahlen...
Der Kurseinbruch der Ballard Power-Aktie am Dienstag und Mittwoch hat gleich zwei Ursachen. Zum einen miserable Quartalszahlen und zum anderen die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Doch zuerst zu den Zahlen:
Der kanadische Brennstoffzellenhersteller erzielte im abgelaufenen Vierteljahr lediglich einen Mini-Umsatz von 14,8 Millionen US$. Analysten hatten mit 24,4 Millionen US$ einen deutlich höheren Wert auf dem Zettel.
Noch katastrophaler sieht die Ergebnissituation des Unternehmens aus. Während der Markt von einem operativen Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von -33,6 Millionen US$ ausging, lieferte Ballard Power einen EBTIDA von -60,0 Millionen US$ ab. Unter dem Strich ergab sich damit ein Verlust je Aktie von -0,19 US$. Analysten rechneten mit EPS von -0,14 US$.
...und ein hinderlicher US-Präsident
Als wären die miesen Zahlen nicht schon genug, gewann auch noch Donald Trump die Präsidentschaftswahl in den USA. Für die junge Wasserstoffenergiebranche könnte das ein herber Rückschlag sein.
Unter Präsident Biden wurden alternative Energien, darunter auch Wasserstoff, in den letzten vier Jahren mit großzügigen Förderungen bedacht. Trump ist ein bekennender Fan fossiler Energieträger. Für ihn haben Kohle, Öl, Gas und Atomkraft Vorrang. Welche Pläne der neue US-Präsident in der Energiepolitik verfolgt, wird sich wahrscheinlich schnell nach seinem Amtsantritt im Januar herausstellen.
Ein Chart zum Heulen
Den Chart der Ballard Power-Aktie muss man nicht mehr großartig kommentieren. Seit über drei Jahren kann der Wasserstofftitel seinen Sinkflug immer nur kurzzeitig unterbrechen.
Die Aktie hat in diesem Zeitraum 92% ihres Wertes eingebüßt. Auf eine Bodenbildung hofft man bei Ballard Power vergeblich.
Anleger haben zu Recht die Geduld verloren
Durch die letzten Quartalszahlen und die Wahl Trumps ist die Ballard Power-Aktie nicht nur charttechnisch, sondern auch fundamental angeschlagen. Grundsätzlich halte ich die Kanadier für eines der aussichtsreichsten Unternehmen der Wasserstoffbranche. Ballard Power ist Marktführer bei der Produktion von Brennstoffzellen für Busse, ein Markt, dem in den kommenden zehn bis 15 Jahren ein gewaltiges Wachstum vorausgesagt wird.
Aber wie bei so vielen anderen Wasserstoffunternehmen warten Anleger auch bei Ballard Power seit Jahren auf den großen Durchbruch. Das Unternehmen zeigt seit drei Jahren kein Umsatzwachstum, schreibt horrende Verlust und verbrennt Jahr für Jahr Millionen. Kein Wunder, dass sich Anleger in Scharen in den letzten Jahren von der Aktie verabschiedet haben.
Ganz grundsätzlich bin ich gegenüber der Ballard Power-Aktie bullisch eingestellt. Aber die letzten Quartalszahlen und die Wahl Trumps bewegen mich dazu, Anlegern von einem Investment abzuraten. Die Stimmung ist extrem negativ und die Aktie dürfte ihren Boden noch nicht gefunden haben.
ℹ️ Ballard Power in Kürze
- Ballard Power Systems ist ein kanadischer Hersteller von Brennstoffzellen mit Sitz in Burnaby bei Vancouver.
- Kerngeschäftsfeld ist die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen für den Einsatz in Fahrzeugen.
- Die Wasserstoffantriebe der Kanadier kommen in Bussen, Zügen, Schiffen, Gabelstaplern und Baumaschinen zur Anwendung.
- Darüber hinaus produziert Ballard Power Notstromversorgungsmodule, die etwa in Mobilfunkbasisstationen zum Einsatz kommen.
- Ballard Power notiert an der Toronto Stock Exchange und der Nasdaq und ist derzeit ca. 405 Millionen US$ wert.
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