Airbnb-Aktie: Kursminus trotz starker Zahlen

Mit einem Kursplus von über 30% zeigte die Airbnb-Aktie (WKN: A2QG35) in den letzten zwei Monaten eine starke Börsenperformance. Doch am Freitagmorgen erleidet das Papier einen Dämpfer. Um über -5% geht es zum Wochenschluss im europäischen Handel bergab. Konnte Airbnb Anleger nicht mit seinen Quartalszahlen überzeugen?

Hervorragende Gewinn- und Cashflow-Margen

Obwohl die Zahlen für das abgelaufene Quartal wie erwartet gut ausliefen, hatten sich viele Anleger offenbar etwas mehr erhofft und nutzten den Zeitpunkt der Zahlenvorstellung für Gewinnmitnahmen. Die Fakten:

Airbnb steigerte seinen Umsatz um 10% im Vergleich zum Vorjahr auf 3,7 Milliarden US$. Basis des Erlöswachstums waren nicht nur höhere Buchungszahlen, sondern auch ein Anstieg des Durchschnittspreises. Besonders gut lief das Geschäft in Asien und Lateinamerika, wo die Plattform Buchungszuwächse von 19 bzw. 15% verbuchte.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg auf 2 Milliarden US$, was nicht nur ein neues Rekordhoch darstellt, sondern auch ein Top-Marge von 52%. Der Nettogewinn lag bei 1,4 Milliarden US$ (37% Marge).

Besonders positiv zu werten ist, dass sich Airbnb in den letzten Monaten zu einer wahren Cashflow-Maschine entwickelt hat. In den vergangenen zwölf Monaten generierte der Tech-Konzern einen Barmittelzufluss in Höhe von 4,1 Milliarden US$, was einer Free Cashflow-Marge von 38% entspricht.

Das gibt Airbnb jede Menge Spielraum, Geld in Investitionen oder den Rückkauf von Aktien zu stecken. Und Letzteres tat das Unternehmen auch ausgiebig. Allein im dritten Quartal kaufte Airbnb eigene Aktien im Wert von 1,1 Milliarden US$ zurück.

Wieder im Aufwärtstrend

Das Chartbild der Airbnb-Aktie hat sich in den letzten zwei Monaten deutlich aufgehellt. Im August konnte die Aktie das 12-Monatstief bei 115 US$ behaupten, was im Anschluss zu einer Trendwende führte.

Seit Anfang September befindet sich Airbnb in einem klaren Aufwärtstrend. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei ca. 155 US$.

Eine wahre Gelddruckmaschine

Ich bin seit jeher ein bekennender Fan der Airbnb-Aktie. Ich mag Plattformgeschäfte generell, weil sie sich hervorragend skalieren lasen und jeder Mehrumsatz zu einer überproportionalen Steigerung des Gewinns führt.

Das lässt sich auch an den Zahlen von Airbnb ablesen. Die Online-Buchungsplattform hat in den letzten drei Jahren ihren Umsatz verdreifacht und sich von einem verlustmachenden zu einem hochprofitablen Unternehmen entwickelt. Zwar geht das Umsatz- und Gewinnwachstum nicht mehr im selben Tempo voran wie in der Vergangenheit, aber Airbnb hat in meinen Augen immer noch ausreichend Wachstums- und Optimierungspotenzial.

Das Unternehmen arbeitet seit geraumer Zeit dran, das Buchungserlebnis für seine Kunden zu verbessern. So sollen Mieter in Zukunft noch besser ihren Vorstellungen entsprechende Unterkünfte vorgeschlagen bekommen. Meiner Einschätzung nach wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz bei diesem Buchungserlebnis eine ganz große Rolle spielen.

Vor allem gefällt mir an Airbnb, dass sich das Unternehmen von Quartal zu Quartal zu einer noch stärkeren Gelddruckmaschine entwickelt. Funktionierende Plattformgeschäfte bringen sehr hohe Cashflow-Margen mit sich. Anleger dürfen sich folglich über Aktienrückkäufe oder Dividenden freuen.

Die Wettbewerbssituation hat sich für Airbnb durch das Vordringen der Booking Group in den Ferienhausmarkt nicht vereinfacht. Ich sehe aber nach wie vor ausreichend Potenzial. Die Airbnb-Aktie ist und bleibt eine Kaufempfehlung.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Airbnb. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.