Rheinmetall, BMW, Infineon, Continental, Bayer, RWE, E.ON: DAX-Ausblick
Der DAX ist nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen auf Richtungssuche. Nach einem volatilen Handelsverlauf büßte das größte deutsche Börsenbarometer auf Wochensicht knapp 40 Punkte ein und schloss -0,21% tiefer mit rund 19.215 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Heidelberg Materials und Rheinmetall, während BMW und Mercedes-Benz ans DAX-Ende rutschten. Was können Anleger in der neuen Woche erwarten?
Nach einem verhaltenen Wochenstart mit leichten Abgaben zog der Markt am Dienstag wieder deutlich an. Der Wahlsieg von Donald Trump sorgte am Mittwoch zunächst für Gewinne, die im weiteren Handelsverlauf aber wieder abbröckelten. So stand am Ende des Tages ein deutliches Minus von knapp -2%. Der Donnerstag brachte nach dem Ampel-Aus zunächst Gewinne mit sich, die am Freitag aber schon wieder eingestrichen wurden. Auf die Stimmung drückte dabei auch die Enttäuschung über das Konjunkturpaket in China, das kleiner ausfällt als erwartet.
Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns
Es waren ereignisreiche Tage, die Anleger zunächst einmal verdauen müssen. Im Fokus standen dabei sicherlich die US-Wahlen, in denen Donald Trump einen deutlichen Sieg davontrug und somit neuer Präsident der Vereinigten Staaten wird. Umfragen hatten zuvor ein deutlich knapperes Rennen vorausgesagt mit der Möglichkeit, dass der Wahlsieger erst nach Tagen feststeht.
Der klare Sieg von Donald Trump hat an der Wall Street für großen Enthusiasmus gesorgt und die großen US-Indizes auf neue Rekordstände katapultiert. Kein Wunder, hat Trump doch großangelegte Steuersenkungen von 21% auf 15% versprochen, die die Unternehmensgewinne weiter steigern dürften. Durch die sich abzeichnende Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern, dürfte das Wahlversprechen wohl auch eingelöst werden.
Zwischen Trump-Bedenken und Ampel-Aus
Hierzulande hält sich die Freude dagegen in Grenzen, da die europäischen Unternehmen zu den Leidtragenden einer protektionistischen US-Politik werden könnten und exportorientierte Firmen Strafzölle fürchten müssen. Auch in Deutschland bleiben viele Fragen hinsichtlich der weiteren politischen Entwicklung nach dem Ende der Ampelkoalition offen.
Insgesamt überwiegt aber dennoch die Hoffnung, dass die neue Regierung dazu beitragen wird die Wirtschaftsmisere zu beenden und der lahmenden Konjunktur Aufschwung zu verleihen. Bis eine neue Regierung steht, könnten allerdings noch Monate vergehen, in denen das Land politisch gelähmt bleibt und die Unsicherheit an den Märkten entsprechend erhöht.
Inmitten all der politischen Ereignisse ging ein wenig unter, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte gesenkt hat, was Aktien ebenfalls zugutekommt. Zudem stellen sich die Marktteilnehmer auf eine weitere Zinslockerung bei der abschließenden Sitzung im Dezember ein.
Blick auf nächste Woche
In der neuen Woche richtet sich der Fokus aus Konjunktursicht am Dienstag zunächst auf die ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland, während am Mittwoch und am Donnerstag Inflationsdaten aus den USA auf dem Programm stehen.
Ebenfalls von Interesse sind die am Freitag erscheinenden Daten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen aus China und den USA.
Zudem geht die Berichtssaison munter weiter. Aus dem DAX öffnen mit Continental und Hannover Rück (Montag), Brenntag, Infineon und Bayer (Dienstag), Allianz, RWE, Siemens Energy und Porsche SE (Mittwoch) sowie Deutsche Telekom, E.ON, Siemens und Merck KGaA (Donnerstag) zahlreiche Unternehmen ihre Bücher.
Heidelberg Materials und Rheinmetall ziehen an
In der abgelaufenen Woche waren die Papiere von Heidelberg Materials und Rheinmetall mit Kursaufschlägen von +13,64% bzw. +14,23% die Top-Performer im deutschen Leitindex. Beide Unternehmen profitierten von starken Quartalszahlen und Prognoseanhebungen.
Weniger gut lief es dagegen wieder einmal für Autowerte. BMW und Mercedes-Benz bildeten mit Abschlägen von -7,63% bzw. -6,42% die Schlusslichter im DAX. Die Papiere litten unter neuen Konjunktursorgen in Bezug auf China und einer insgesamt schwachen Stimmung in der Autoindustrie.
DAX testet erneut 19.000-Punkte-Marke
Der DAX hat sich in der vergangenen Woche aufgrund der politischen Entwicklungen dies- und jenseits des Atlantiks sehr volatil präsentiert. Am Mittwoch kam es zu einem weiteren Pullback zur 19.000-Punkte-Marke, die sich aber bislang als stabile Unterstützung erweist.
In der kommenden Woche wird sich zeigen, ob die hiesigen Anleger der Kauflust der US-Anleger folgen wollen oder ob die wirtschaftlichen Bedenken nach dem Wahlsieg von Donald Trump doch für gebremste Risikofreude sorgen.
Saisonal spricht einiges dafür, dass der Index seinen Anstieg fortsetzen kann, da mit dem November die statistisch sechs besten Börsenmonate des Jahres eingeläutet werden.
Durchbricht der DAX das Rekordhoch bei 19.674,68 Punkten, wäre ein Folgeanstieg zur 20.000-Punkte-Marke möglich. Eintrüben würde sich das Chartbild, wenn die Unterstützung bei 19.000 Punkten durchbrochen wird.
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