LEG Immobilien-Aktie: Zurück in der Erfolgsspur

Die Aktie des Immobilienkonzerns LEG Immobilien reagierte am Freitag auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen nur mit einem geringen Kursanstieg. Am Montag verbessert sie sich weiter leicht und steht aktuell bei knapp 89 €. Wie geht es jetzt weiter?

Höhere Nachfrage nach Wohnraum

Die am 3. November vorgelegten Geschäftszahlen für das dritte Quartal zeigen, dass der Immobilienkonzern wieder zurück in der Erfolgsspur ist. Hierfür mitverantwortlich ist auch die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Der Mietpreis pro Quadratmeter verbesserte sich um 3,8%; der durchschnittliche Mietpreis im Konzern liegt bei 6,78 €/qm.

Die Nettomieteinnahmen stiegen um 3,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 643,8 Millionen €. Trotz der bisherigen Wohnungsverkäufe wirken sich die erhöhten Mietpreise positiv aus. Die wichtigste Steuerungszahl ist der operative AFFO, dieser reduzierte sich von 176,9 auf 152 Millionen €. Allerdings waren im Vorjahr rund 20 Millionen einmalige Sondereinnahmen enthalten.

Sehr positiv entwickelte sich die Finanzsituation. Der Konzern verfügt über eine Liquidität von 860 Millionen € zuzüglich der noch ausstehenden Verkaufserlöse. Insgesamt wurden bisher 3.400 Wohnungen für 330 Millionen € verkauft. Somit ist die Finanzierung bis Ende 2025 durchgehend gesichert. Kreditrefinanzierungen stehen erst Ende des nächsten Jahres wieder an.

Die Neubewertung des Immobilienbestandes erfolgt turnusgemäß im vierten Quartal. Hier mit keiner Abwertung gerechnet. Alles in allem, ist der Konzern wieder zurück in der Erfolgsspur.

CEO Lars von Lackum kommentiert:

Unser operatives Geschäft läuft hervorragend, unsere Finanzen sind solide und die Portfoliobewertungen sind am Wendepunkt angekommen.

Prognose bestätigt

Mit der Bekanntgabe des Halbjahresberichtes wurde die Prognose bereits angehoben. Diese wurde jetzt bestätigt. Demnach wird mit einem AFFO von 190 bis 210 Millionen € gerechnet – zuvor waren es 180 bis 200 Millionen €.

Auch für das nächste Geschäftsjahr wird mit einem verbesserten AFFO gerechnet.

Mehrheitseigner an der Brack Capital Properties

Der bisherige Anteil von 35,5% wurde den Erwerb weiterer 52,7% von der Adler Group deutlich erhöht, eine vollständige Übernahme ist vorgesehen. Die niederländische BCP verfügt über einen Immobilienbestand von 9.000 Wohneinheiten.

Der Übernahmepreis von 219 Millionen € wurde aus den vorhandenen Finanzmitteln gezahlt. Mittelfristig dürfte diese Übernahme sich positiv auf die Ertragslage auswirken.

Potenzial begrenzt

Trotz dieser guten Geschäftsentwicklung sowie den weiteren positiven Erwartungen, halte ich das Potential momentan für begrenzt. In dem bisherigen Kursanstieg ist viel Positives eingepreist.

Seit dem Tief im April 2023 mit rund 50 € ist die Aktie um +74% gestiegen. Eine weitere Konsolidierung wäre vorteilhaft. Dies würde den Druck aus der Aktie nehmen und wieder für günstigere Einstiegschancen sorgen. Ich erwarte einen Übergang in eine Seitwärtsbewegung.

Die Analysten sind in ihren Einschätzungen sehr unterschiedlicher Meinung. Warburg Research mit 81,60 € sowie Goldman Sachs mit 84 € halten die Aktie für leicht überbewertet. JP Morgan und die Baader Bank mit jeweils 100 € sehen dagegen noch weiteres Potenzial.

Was wieder für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Vorgesehen ist eine volle Ausschüttung des AFFO; im letzten Jahr betrug die Dividende 2,45 €. Sollte dies gleichbleiben, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 2,8%.

Mein Fazit: Aktionäre sollten die Gewinnrealisierung nicht vergessen. Vor einem Neueinstieg sollte eine stärkere Korrektur abgewartet werden.

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