Evotec-Aktie: Ein Großinvestor glaubt an sie

Die Evotec-Aktie schießt am Montagmorgen um über +10% in die Höhe und ist damit der mit Abstand stärkste Wert im SDAX und im TecDAX. Gewinnen Anleger nach den großen Kursschwankungen der letzten Tage weiteres Vertrauen in das Papier des deutschen Wirkstoffforschers und sind noch weitere Kurssteigerungen zu erwarten?

Triton steigt groß ein

Wie viele Anleger zum Wochenauftakt in die Evotec-Aktie eingestiegen sind, lässt sich selbstverständlich nicht sagen. Interessant ist jedoch, dass der Finanzinvestor Triton Partners offenbar in großem Stil seine Beteiligung an Evotec ausbaut.

Laut einer Stimmrechtsmitteilung erhöhte der Private Equity Fonds seine Beteiligung am Hamburger Wirkstoffforschungsunternehmen von bislang 3,63 auf nunmehr 7,16% der Stimmrechte. Zusätzlich hält Triton noch weitere Finanzinstrumente, die 2% der Aktien repräsentieren. In Summe kontrolliert der Finanzinvestor damit 9,16% der Evotec-Stimmen.

Keine Begeisterung durch die Zahlen

Woher die Experten von Triton Partners ihren Optimismus in Bezug auf die weitere Kursentwicklung der Evotec-Aktie nehmen, ist mir nicht ganz klar. Die letzte Woche mit Hochspannung erwarteten Quartalszahlen der Hamburger fielen nämlich alles andere als begeisternd aus.

Der SDAX-Titel meldete leicht rückläufige Erlöse und noch dazu ein überraschend negatives bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Der neue Evotec-Chef sprach in diesem Zusammenhang von einem „herausfordernden Marktumfeld“.

Vielleicht noch negativer ist das Ausbleiben einer Mittelfristprognose zu sehen. Anleger hatten sich vom Management des Biopharma-Unternehmens eine neue Guidance für die kommenden Jahren gewünscht. Diese wird nun voraussichtlich erst im April geliefert.

Wie sicher ist die Jahresprognose?

Doch es gibt auch positive Nachrichten. Das Evotec-Management glaubt nach wie vor an seine Jahresprognose. Die Gesamterlöse werden zwischen 790 und 820 Millionen € erwartet. Als bereinigtes EBITDA wird eine Spanne von 15 bis 35 Millionen € angepeilt.

Wie machbar diese Prognose ist, ist unter Evotec-Analysten hochumstritten. Fakt ist, dass im Falle einer abermals verfehlten Jahresprognose unglaublich viel Porzellan bei Anlegern zu Bruch gehen würden. Sollte es so weit kommen, dürften nicht mehr viele Investoren Evotec-Chef Christian Wojczewski seine Mittelfristprognose Anfang kommenden Jahres abkaufen.

Bald wieder zweistellige Kurse?

Charttechnisch hat die Evotec-Aktie in den letzten Wochen viel gewonnen. Mitte Oktober gelang dem SDAX-Wert die Trendwende. Seitdem befindet sich die Aktie in einem starken Aufwärtstrend, der durch den Kurssprung zum Wochenauftakt weiter untermauert wurde.

Sollte die Evotec-Aktie in den kommenden Tagen wieder auf ein zweistelliges Kursniveau steigen, wäre das eine weitere hervorragende Neuigkeit für den Chart.

Ein Traum für Daytrader

Ich sehe derzeit keinen Grund, es Triton Partners nachzumachen und in die Evotec-Aktie einzusteigen. Das Risiko von Kursverlusten ist ziemlich hoch.

Der Biopharma-Wert ist in den vergangenen drei Wochen schon ziemlich gut gelaufen. Ich sehe darin Vorschusslorbeeren, die sich das Management erst einmal verdienen muss. Das wird sich an den Jahreszahlen und der neuen Mittelfristprognose zeigen.

Für Anleger, die große Kursschwankungen zu ihrem Vorteil ausnutzen wollen, ist die Evotec-Aktie derzeit einer der spannendsten Werte auf dem deutschen Aktienmarkt. Für Anleger, die lieber in Ruhe langfristige Kurssteigerungen genießen, ist sie hingegen eine ziemlich heiße Wette.

Wer auf der Suche nach vielversprechenden Biotech-Werten ist, sollte einen Blick in unseren neuen Evotec-Report werfen. Darin beleuchten wir die Chancen und Risiken dieses volatilen SDAX-Titels.

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