Block-Aktie: Gelingt nun der Befreiungsschlag?

Die Aktie des US-Payment-Spezialisten Block zeigt eine positive Reaktion auf die jüngste Zwischenbilanz und konnte in den letzten Tagen deutlich zulegen. Seit Jahresbeginn notiert der Tech-Titel nun wieder mit fast +12% im Plus, übergeordnet liegt seit Mitte 2022 aber ein Seitwärtstrend vor. Kann dieser nun nach oben durchbrochen werden?

Profitabilität deutlich gesteigert

Letzte Woche Donnerstag hatte das Unternehmen nachbörslich über die aktuelle Geschäftsentwicklung informiert. Während der Gewinn je Aktie mit 0,88 US$ in den drei Monaten bis September im Rahmen der Erwartungen lag, wurden die durchschnittlichen Schätzungen beim Umsatz leicht verfehlt. Block meldete für das dritte Quartal ein Umsatzplus von 6% auf 5,98 Milliarden US$, während Analysten mit 6,1 Milliarden US$ prognostiziert hatten.

Auch wenn das Wachstum etwas schwächer ausgefallen ist, hat der Konzern deutliche Fortschritte im operativen Bereich und hinsichtlich der Profitabilität gemacht. Im Segment Square legte das Bruttoergebnis um 16% auf 932 Millionen US$ zu, im Segment Cash App stieg dieses sogar um 21% auf 1,31 Milliarden US$.

Der operative Gewinn betrug 323 Millionen US$, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch ein Fehlbetrag von 10 Millionen US$ verbucht wurde. Das Konzernergebnis konnte von -89 auf +284 Millionen US$ gesteigert werden.

Zugute kommt Block dabei  vor allem die starke Kostendisziplin. Das Unternehmen hat die Geschäftsabläufe durch schlanke Strukturen optimiert und die Belegschaft auf 12.000 Stellen limitiert. Das lässt nicht nur die Margen steigen, sondern scheint auch bei neuen Ideen/Projekten zu einer höheren Erfolgsquote zu führen.

Cash App etabliert sich als Bankkonto-Alternative

Wichtigstes Produkt im Portfolio ist die Cash App, mit der Kunden Geld senden, empfangen und sogar in Aktien oder Kryptowährungen wie den Bitcoin investieren können. Von den 57 Millionen monatlichen aktiven Nutzern verwenden aktuell 24 Millionen die Cash App.

Die Funktionen reichen inzwischen so weit, dass damit sogar das klassische Bankkonto ersetzt werden kann. Und genau darauf zielt Block ab, da Kunden, die ihre Gehälter über die App erhalten, fast sechsmal so hohe Beträge ausgeben wie die normalen Nutzer.

Anreize, die Cash App im Sinne eines Bankkontos zu nutzen, gibt es genügend. Dazu zählen u.a. schnellere Gutschriften von Einzahlungen gegenüber herkömmlichen Banken, eine kostenlose Visa-Debit-Card, höhere Zinsen auf Einlagen, Sparpläne oder auch die Option von P2P-Überweisungen, bei denen der Versender lediglich eine Mail-Adresse oder eine Telefonnummer benötigt.

Diese Maßnahmen zahlen sich bereits aus. Im Berichtszeitraum ist nicht nur die Zahl der aktiven Nutzer der Cash App gestiegen, sondern auch der Umsatz pro Nutzer. Das Bruttoergebnis lag mit 76 US$ je Nutzer um 16% über dem Vorjahreswert und dürfte in Zukunft weiter steigen.

Das Management um CEO Jack Dorsey gibt auch für das Gesamtjahr zuversichtlicher und hob die Prognose für das operative Ergebnis von 1,44 auf 1,56 Milliarden US$ an. Beim EBITDA erwartet das Unternehmen nun einen Anstieg auf 3,0 Milliarden US$ statt der zuvor avisierten 2,9 Milliarden US$.

Immer noch kaufenswert

Auch ich bin sehr zuversichtlich, was die weiteren Zukunftsaussichten betrifft.  Block hat sich zu einem wichtigen Akteur in der Fintech-Branche entwickelt und wächst dank der starken Kostendisziplin sehr profitabel.

Nach den Zahlen haben zahlreiche Analysten ihre Kursziele angehoben, Needham, JPMorgan und Stephens sehen den fairen Wert nun bei 90 US$. Genau an dieser Stelle befindet sich ein starker Widerstand. Wird er durchbrochen, wären Anschlusskäufe in Richtung 100 US$ möglich. Auf lange Sicht halte ich aber noch deutlich höhere Kursnotierungen für möglich.

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