Datagroup-Aktie: Das wird jetzt interessant

Die Aktie von Datagroup befindet sich seit zwei Jahren in einem Abwärtstrend. Um diesen unbefriedigenden Zustand zu verbessern, wurde seitens des Unternehmens am 16. November eine Stakeholder-Value-Verbesserung mitgeteilt. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Maßnahmen zur Kursverbesserung

Das Unternehmen findet seinen Marktwert und damit den Aktienkurs zu niedrig. Daher werden zukünftig verschiedene Maßnahmen ergriffen. Am Montag belohnten die Marktteilnehmer diesen Schritt mit einem Kursanstieg von rund +12%. Am Dienstag bleibt das Papier stabil und steht aktuell bei 43,50 €

Als Erstes ist ein Rückkauf von Aktien im Volumen von 9,79% des Grundkapitals vorgesehen. Dieser beginnt ab dem 20. November und läuft bis 3. Dezember 2024, als Ankaufkurs wurden 42,13 € genannt. Das Gesamtvolumen beträgt rund 35 Millionen €.

Um diesen Kauf teilweise zu finanzieren, wird die Ausschüttung einer Dividende für das laufende Geschäftsjahr ausgesetzt. Im Vorjahr betrug die Dividende 1,50 €; daraus ergibt sich ein Finanzvolumen von 12,5 Millionen €.

Ebenfalls ist ein Segmentwechsel der Aktie geplant. Bisher wurde sie im Scale der Frankfurter Börse gehandelt. Zukünftig ist eine Listung im m:access der Münchener Börse vorgesehen. Dabei soll die bisherige Transparenz seitens des Unternehmens vollumfänglich erhalten bleiben.

Abspaltung der Tochter Amato wird geprüft

Mit diesem Schritt soll erreicht werden, dass beide Unternehmensteile getrennt sich besser entwickeln können als im Konzernverbund. Almato wurde 2018 erworben und ist ein Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung sowie Softwareentwicklung für Unternehmen spezialisierte. Mit 150 Mitarbeitern wurde zuletzt ein Jahresumsatz von 24 Millionen € erwirtschaftet. Die operative EBIT-Marge lag bei 25%. Die Abspaltung ist noch in der Prüfphase.

Sollte die Abspaltung kommen, ist ein Bezugsverhältnis von 1:1 vorgesehen. Ob die Muttergesellschaft Anteilseigner bleibt, ist derzeit ungewiss.

Prognose bestätigt

Dass die Jahresprognosen beibehalten wurden, ist in diesem Jahr in der IT-Branche eher die Ausnahme. In den jeweiligen Quartalsberichten wurde sie immer wieder bestätigt.

Demnach wird mit einem Konzernumsatz von 510 bis 530 Millionen € gerechnet – im Vorjahr lag es bei 498 Millionen €. Das operative EBIT soll bei 43 bis 46 Millionen € liegen, zuletzt lag es bei 45 Millionen €.

Potenzial vorhanden

Der langfristige Kursrückgang seit dem Hoch Anfang 2021 mit rund 97 € ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. In den letzten Jahren verbesserten sich Umsatz und Gewinn permanent. Problematisch ist das geringe Handelsvolumen, von den insgesamt 8,3 Millionen Aktien befinden sich nur rund 3 Millionen im Streubesitz. Somit ist sie für institutionelle Anleger nicht geeignet.

Durch die genannte Preisangabe von 42,13 € ist vorerst eine Untergrenze gesetzt. Meiner Meinung nach ist die Aktie unterbewertet, der faire Wert dürfte bei 55 € liegen. Sollte die Abspaltung kommen, ist ein weiterer Schub zu erwarten. Hier kommt es jedoch auf die genauen Bedingungen an.

Die Analysten sind wesentlich zuversichtlicher, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 75,80 €. Hauck Aufhäuser liegt mit 68,50 € am unteren Ende der Einschätzungen. Warburg Research sieht den fairen Wert bei 86 €.

Mein Fazit: Ein attraktiver Nebenwert mit viel Kurspotenzial. Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung.

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