Anglo American-Aktie: Auf die Restrukturierung setzen?
Die Anglo American-Aktie befindet sich seit einigen Tagen wieder leicht im Aufwind und nimmt Kurs auf ihr 3-Monatshoch. Kann diese Nachricht den Kurs des globalen Rohstoffkonzerns weiter befeuern und sollten Anlegern in die Aktie einsteigen?
Ein Konzern stellt sich neu auf
Im Mai scheiterte die Übernahme von Anglo American durch den größeren Wettbewerber BHP. Für Anglo American bedeutet das, dass sich der Bergwerkskonzern komplett neu aufstellen muss – und das tut er auch.
Zum Wochenauftakt kündigte der Konzern an, sein restliches Kohle- und Stahlgeschäft in Australien an den US-Konzern Peabody Energy zu veräußern. Der Kaufpreis liegt angabegemäß bei 3,8 Milliarden US$. Von der Summe sollen 2 Milliarden US$ bereits im Voraus fließen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden rechnet Anglo American mit einem Abschluss der Transaktion im dritten Quartal 2025.
Einen weiteren Teil seines weltweiten Steilkohlegeschäfts hatte Angelo American bereits für 1,1 Milliarden US$ verkauft. In Summe beläuft sich der Wert dieser Sparte somit auf 4,9 Milliarden US$.
Doch nicht nur das schwache Steinkohlegeschäft will der Konzern loswerden. Auch im Business mit Diamanten und Platin läuft es seit geraumer Zeit nicht mehr rund. Diese beiden Segmente sollen deshalb ebenfalls abgespalten werden.
In Zukunft will sich Anglo American verstärkt um den Abbau von Kupfer, Nickel und anderen Metallen/Rohstoffen kümmern. Vor allem der Kupferabbau genießt aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Metall eine hohe Priorität.
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Ist die Trendwende schon geglückt?
Von Anfang Mai bis Mitte September befand sich die Anglo American-Aktie in einem leichten Abwärtstrend. Vor rund zehn Wochen gelang dem Rohstoffkonzern allerdings die Trendwende zu einem leichten Aufwärtstrend.
Wie nachhaltig dieser Trend ist, muss sich noch zeigen. Voraussetzung dafür ist, dass die Anglo American-Aktie die Marke von 30 € dauerhaft überspringt.
Volatil, aber nicht uninteressant
Rohstoffaktien zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Volatilität aus. Und unter den globalen Schwergewichten im Rohstoffabbau gehört die Anglo American-Aktie zu den volatilsten Werten. In den vergangenen fünf Jahren waren die Kursausschläge der Aktie höher als bei den großen Wettbewerbern BHP, Rio Tinto und Vale.
Die Neuaufstellung des Konzerns könnte den Kurs der Anglo American-Aktie weiter befeuern. Doch letztlich bestimmt die Preisentwicklung bei Rohstoffen den Kursverlauf der Aktie.
Anleger, die gerne im Rohstoffsektor investieren und auf eine erfolgreiche Restrukturierung von Anglo American setzen wollen, können in die Aktie einsteigen. Auch für Dividendenjäger ist der Rohstofftitel interessant. Mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von knapp über 4% in den letzten zehn Jahren ist die Anglo American-Aktie zwar kein Superstar unter den Rohstoffwerten, aber auch kein schlechter Dividendenlieferant.
ℹ️ Anglo American in Kürze
- Anglo American ist ein multinationales Bergbauunternehmen mit Hauptsitz in London.
- Mit einem Anteil von rund 40% an der Weltproduktion ist der Konzern der größte Platinproduzent der Welt.
- Außerdem ist Anglo American ein beutender Förderer von Diamanten, Eisenerz, Kohle, Kupfer, Nickel und Polyhalit mit Abbaustätten auf allen fünf Kontinenten.
- Neben der Rohstoffgewinnung ist Anglo American auch in der Rohstoffveredlung tätig und betreibt Stahlwerke.
- Die Anglo American-Aktie besitzt eine Hauptlistung an der Londoner Börse und ist Bestandteil des britischen Leitindex FTSE 100. An der Börse ist Anglo American derzeit rund 32 Milliarden GBP wert.
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