Knaus Tabbert-Aktie: Absturz seit Oktober – was nun?
Die Aktie von Knaus Tabbert erholt sich am Montag um rund +7% auf aktuell 14,02 €, insgesamt ist die Kursentwicklung jedoch desaströs. Das sollten Anleger jetzt wissen.
Neuer CEO berufen
Nach dem plötzlichen Ausscheiden von Wolfgang Speck Ende Oktober übernahm Werner Vaterl interimistisch die Leitung des Konzerns. Die Gründe für den Abgang sind nicht bekannt, erst im Februar wurde sein Mandat bis Ende 2026 verlängert.
Jetzt wurde auch Vaterl durch den Großaktionär Wim de Pundert ersetzt. Gleichzeitig übernimmt er auch die Funktion des CFO. Diese ist mit dem Ausscheiden im April der damaligen Finanzchefin Caroline Schürmann vakant.
Insgesamt sind solche plötzlichen Abgänge immer ein Zeichen auf interne Unstimmigkeiten. Gerade der Abgang des langjährigen CEO Wolfgang Speck sorgt für Irritationen.
Caravan-Boom vorbei
Während der Pandemie explodierte die Nachfrage nach Wohnmobilen und Wohnwagen. Damals waren Hotelbesuche stark eingeschränkt. Urlaub im eigenen Wohnmobil war die Alternative.
Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, wurden die Produktionskapazitäten bei den Herstellern hochgefahren. Solche Nachfragesituationen sind jedoch nicht dauerhaft. Viele Käufe wurden nur vorgezogen, andere erfolgten einmalig. Die Reiseeinschränkungen bestehen nicht mehr, was zu dem erwarteten Rückgang bei den Bestellungen führte.
Das gleiche Phänomen ist bei der Nachfrage nach Fahrrädern festzustellen. Auch hier führte eine starke Nachfrageerhöhung zur Marktsättigung.
Erneute Prognosesenkung erfolgt
Die zuletzt im Oktober gesenkte Jahresprognose kann laut Unternehmensangaben nicht mehr erreicht werden. Erwartet wurde damals ein Konzernumsatz von 1,3 Milliarden € sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von 7 bis 8%.
Ursache hierfür ist, dass die Produktion in den Werken Jandelsbrunn sowie in Ungarn ab 18. November ausgesetzt wurde. Ziel dieser Aktion ist, dass sich die Lagerbestände bei den Händlern wieder auf ein Normalmaß reduzieren.
Der Auftragsbestand Ende September verringerte sich gegenüber dem Jahresanfang um 39% auf 577 Millionen €. Dies zeigt die Misere im Konzern. Die Finanzzahlen des dritten Quartals vom 7. November sind von einer rückläufigen Entwicklung geprägt. Der Umsatz reduzierte sich um 38% auf 577 Millionen €. Beim bereinigten EBITDA wurde aus einem Gewinn im Vorjahreszeitraum ein Verlust von 24,5 Millionen €.
Was ist weiterhin zu erwarten?
Der große Boom ist erstmal vorbei, jetzt ist die Konsolidierung angesagt. Das zeigt sich sehr gut im Kursverlauf. Seit Mitte letzten Jahres sank der Kurs von 61 € auf das jetzige Niveau. Wer investiert ist, erlitt hohe Kursverluste.
In der jetzigen Situation sollten Anleger meiner Meinung nach vorerst abwarten, der Abwärtstrend ist noch nicht gestoppt. Entscheidend werden jetzt zwei Faktoren: Einerseits wird die Prognose für 2025 zeigen, wie sich die Nachfrage entwickeln wird. Aber auch die Maßnahmen des neuen CEO werden sehr wichtig.
Mein Fazit: Anleger sollten die Aktie vorerst nur beobachten.
Wen es übrigens interessiert: Mein werter Kollege Peter hat einen umfassenden Branchen-Report geschrieben, der aufdeckt, in welche Auto-Aktien es sich jetzt zu investieren lohnt und von welchen man besser die Finger lässt.
ℹ️ Knaus Tabbert in Kürze
- Knaus Tabbert AG ein führender Hersteller von Reisemobilen, Caravans und Kastenwagen. Zu dem Konzern gehören bekannte Marken wie Weinsberg, Morelo und T@B.
- Neben dem Hauptsitz im bayerischen Jandelsbrunn wird an mehreren Standorten in Deutschland sowie in Ungarn produziert.
- Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 145 Millionen €.
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