Palo Alto-Aktie: Woher kommt der Unmut?

Die Aktie der US-Cybersicherheitsfirma Palo Alto hat auf die jüngste Zahlenvorlage zunächst mit leichten Gewinnen reagiert, dann am Freitag aber deutlich um -3,61% nachgegeben. Wie sind die Ergebnisse einzuschätzen und wie sollten sich Anleger nun verhalten?

Erwartungen übertroffen

Für das im Oktober zu Ende gegangene erste Quartal im Geschäftsjahr 2025 meldete das Unternehmen ein Umsatzplus von knapp 14% auf 2,14 Milliarden US$ und übertraf damit die durchschnittlichen Analystenschätzungen von 2,12 Milliarden US$. Das jährlich wiederkehrende Umsatzwachstum (ARR) betrug 40% und lag deutlich über der prognostizierten Marke von 35%.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie verbesserte sich von 1,38 US$ auf 1,56 US$ und lag damit ebenfalls über der Konsensprognose von 1,48 US$ je Aktie.

Weiteres Wachstum angekündigt

Für das laufende zweite Quartal stellte das Management Erlöse zwischen 2,22 und 2,25 Milliarden US$ sowie einen bereinigten Gewinn von 1,54 bis 1,56 Dollar je Aktie in Aussicht. Im Mittel entspricht die Ergebnisprognose den Konsensschätzungen, was vermutlich auch den Rücksetzer am Freitag erklärt. Insgeheim hatten sich Anleger beim Ausblick wohl etwas mehr erhofft.

Die jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR), zu denen beispielsweise Abos zählen, sollen im zweiten Quartal zwischen 4,7 und 4,75 Milliarden US$ liegen und im Gesamtjahr ein Niveau von 5,52 bis 5,57 Milliarden US$ erreichen. Der Gesamtumsatz wird im Geschäftsjahr 2025 (bis 31. Juli) auf 9,12 und 9,17 Milliarden US$ prognostiziert, was einem Wachstum von rund 14% entspricht.

Beim bereinigten Gewinn je Aktie wird Palo Alto noch etwas optimistischer und rechnet auf Jahressicht nun mit 6,26 bis 6,39 US$. Die ursprüngliche Prognose lag bei 6,18 bis 6,31 US$ je Aktie.

Top Adresse unter den Cybersecurity-Aktien

Insgesamt können sich die Zahlen absolut sehen lassen und unterstreichen, dass das Unternehmen zu den Top-3-Adressen im Bereich Cyberkriminalität gehört. Nach dem Quartalsbericht haben die Analysten von TD Cowen und Truist Securities ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen von 420 und 425 US$ bekräftigt. Das mittlere Preisziel liegt derzeit bei rund 417 US$ und impliziert ein Upside-Potenzial von knapp +9%.

Meiner Meinung nach besitzt die Aktie perspektivisch noch einiges an Potenzial, da Cybersicherheit für Unternehmen in einer digitalen Welt immer wichtiger wird, um Daten zu schützen. Künstliche Intelligenz ist hierbei Fluch und Segen zugleich, da KI einerseits bei der Abwehr von Cyberangriffen helfen, sie aber gleichzeitig auch das Datenrisiko erhöhen kann.

Noch sehr viel Potenzial

Experten prognostizieren, dass der globale Cybersecurity-Markt von aktuell rund 190 Milliarden US$ im Jahr auf ein Volumen von 300 Milliarden US$ und im Jahr 2032 auf über 560 Milliarden US$ anwachsen könnte. Ich bin zuversichtlich, dass sich Palo Alto trotz des großen Wettbewerbs seine starke Marktposition erhalten wird und einen nicht unerheblichen Teil des Kuchens abgreifen wird.

Rückenwind kommt auch von der Charttechnik, da die Aktie zuletzt den Ausbruch auf ein neues Rekordhoch geschafft hat. Hält sich der Kurs über der alten Rekordmarke von Anfang Februar bei 380,84 US$, dürfte der Anstieg weitergehen. Das nächste Kursziel liegt bei 400 US$.

Übrigens: Wem die Aktie optisch zu teuer ist, der kann noch ein paar Wochen warten. Das Unternehmen hat einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2 angekündigt, der am 16. Dezember umgesetzt wird.

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