Daimler Truck-Aktie -5%: Das drückt auf den Kurs

Mit einem Kursverlust von über -5% setzt die Daimler Truck-Aktie am Dienstag ihren Abwärtstrend der letzten Tage beschleunigt fort und fällt unter die 35 €-Marke. Was drückt gegenwärtig auf den Kurs des Nutzfahrzeugherstellers und sollten Anleger jetzt lieber die Finger von der Aktie lassen?

Trumps Zollpolitik

Es ist mal wieder der designierte US-Präsident Trump, der auf die Kurse von europäischen Fahrzeugherstellern drückt. Am Dienstag kündigte Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social an, Zölle in Höhe von 25% auf Waren aus Kanada und Mexiko zu erheben. Trump schrieb, dass er ein entsprechendes Dekret am Tag seines Amtsantritts am 20. Januar unterzeichnen werde.

Diese Ankündigung unterstreicht, wie ernst es Trump mit seiner isolationistischen Handelspolitik meint, denn die beiden Nachbarstaaten sind die mit Abstand wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten. Das Handelsvolumen von Kanada und Mexiko mit den USA übertrifft jenes von Industrieschwergewichten wie China, Deutschland und Japan bei weitem. Begründung von Trump für seine Zollpolitik: Beide Länder täten zu wenig gegen den Drogen- und Menschenschmuggel über die US-Grenze.

Für die Daimler Truck-Aktie sind das keine guten Nachrichten. Zwar produziert der Lkw- und Bushersteller einen Großteil seiner Fahrzeuge in den USA selbst. Aber die Zollpolitik Trumps könnte sich zu einem globalen Handelskrieg zwischen den USA, China und Europa ausweiten, bei dem es unter dem Strich fast nur Verlierer gäbe.

Neue E-Modelle

Es gibt aber auch gute Nachrichten von Daimler Truck. Der weltgrößte Nutzfahrzeugkonzern kommt mit der Elektrifizierung seiner Fahrzeugmodelle gut voran.

Am vergangenen Freitag kündigte der Konzern den Serienstart des batterieelektrisch betriebenen Fernverkehrs-LKW eActros 600 an. Die Zahl 600 steht übrigens für die Batteriekapazität von 600 Kilowattstunden des Trucks. Sie ermöglicht dem E-Lkw eine Reichweite von 500 Kilometern ohne Zwischenladung. Angesichts der Lenk- und Pausenzeiten von Lkw-Fahrern dürfte dieser Wert in der Praxis für Transportunternehmen ausreichen.

Wenige Tage zuvor hatte Daimler Truck auch seinen ersten batterieelektrischen Überlandbus namens „eIntouro“ als seriennahen Prototyp vorgestellt. Auch er besitzt eine Reichweite von 500 Kilometern und eignet sich damit auch für den Einsatz auf Überlandstrecken bei höheren Geschwindigkeiten. Ab 2026 soll der eIntouro an Kunden ausgeliefert werden.

Wieder im Abwärtstrend

Nachdem die Daimler Truck-Aktie Anfang November nicht die Marke von 40 € überschreiten konnte, scheint sie eine Trendwende vollzogen zu haben. Seitdem befindet sich der DAX-Titel in einem Abwärtstrend.

Der nächste Support liegt zwischen 32 und 33 €. Hält diese Unterstützung nicht, könnte die Aktie bis auf ihr 6-Monatstief bei 30 € fallen.

Zu Unrecht in Sippenhaft

Ich bin nach wie vor langfristig bullisch gegenüber der Daimler Truck-Aktie eingestellt. Wegen der neuen Zollpolitik der USA mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Ich glaube, dass Daimler Truck in dieser Angelegenheit zu Unrecht in Sippenhaft mit Autoherstellern genommen wird.

Der Lkw- und Bushersteller ist in einer wesentlich günstigeren Ausgangsposition als die deutschen Autokonzerne. Das Gewicht, das Daimler Truck auf dem internationalen Lkw- und Busmarkt spielt, ist ungleich höher als das von VW, BWM oder Mercedes auf dem Automarkt. Zudem ist der deutsche Konzern mit seinen amerikanischen Marken exzellent auf dem US-Markt positioniert.

Anleger tun in meinen Augen gut daran, größere Kurskorrekturen für einen Kauf der Daimler Truck-Aktie zu nutzen. Langfristig ist der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller eines der interessantesten Investments im globalen Fahrzeugmarkt.

Wer sich übrigens für die stark abgestraften deutschen Auto-Aktien interessiert: Unser neuer Auto-Report bietet wenig bekannte Einblicke, welche Papiere jetzt wirklich lohnenswert sind.