Shell-Aktie: Beileibe kein langweiliges Investment
Still ruht der See bei der Shell-Aktie. Das Papier des multinationalen Energiekonzerns pendelt seit fast drei Monaten in einem Kurskorridor zwischen 29 und 32 € auf und ab. Sollten Anleger die Aktie kaufen in der Hoffnung auf einen neuen Aufwärtstrend?
Schwacher Ölpreis und Trump belasten
Vor der Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich ein Blick auf die Gründe für die „Langeweile“ bei der Kursentwicklung der Shell-Aktie. Als Mineralölkonzern ist Shell selbstverständlich stark von der Preisentwicklung fossiler Energieträger abhängig – und die war in den letzten Monaten nicht vorteilhaft. Während die Ölsorte WTI Anfang April noch bei über 85 US$ je Barrel notierte, ist der Preis inzwischen auf unter 70 US$ gefallen.
Hauptgrund für den Preisverfall ist die lahmende Weltkonjunktur. In Europa zeichnet sich nach wie vor keine größere Konjunkturerholung ab und in China hat sich das jährliche Wirtschaftswachstum auf 4 bis 5% eingependelt. Zudem ist der Nahostkonflikt nicht weiter zu einem Krieg zwischen Israel und dem Iran eskaliert.
Darüber hinaus dürften Donald Trump und seine Administration weiteren Druck auf den Ölpreis ausüben. Trump ist ein bekennender Öl- und Gasfan und hat im Laufe seines Wahlkampfes klar gemacht, dass er während seiner Amtszeit die Produktionsmenge in den USA ausweiten will. „Drill, Baby, drill“ und „Frack, frack, frack“ waren nur zwei seiner Schlachtrufe bei Wahlkampveranstaltungen.
Bullische Banken
Trotz des eher negativen makroökonomischen Umfeldes sind Banken weiterhin bullisch in Bezug auf die Shell-Aktie. Die Investmentbank Goldman Sachs empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 45 € zum Kauf. Damit sehen ihre Analysten ein Upside von fast +50% für den Ölmulti.
Auch die kanadische Bank RBC und die US-Großbank JPMorgan sind bei Shell optimistisch. Sie prognostizieren eine Outperformance der Aktie und sehen das Kursziel bei 41,70 bzw. 38,40 €.
Charttechnische Langeweile
Bei der Shell-Aktie herrscht seit Wochen charttechnische Langeweile. Seit geraumer Zeit verhindert die 32 €-Marke einen Aufwärtstrend des Energietitels. Ein Abwärtstrend scheint aber genauso unwahrscheinlich. Bislang hat das Kursniveau von 29 € gehalten.
Viele Gründe für einen Kauf
Auch ich lege Anlegern die Shell-Aktie weiterhin ans Herz und das aus einer Reihe von Gründen. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit 7,6 auf einem historisch vergleichsweise niedrigen Niveau. Nur in den Jahren 2008 und 2022 konnte die Shell-Aktie zu noch günstigeren Bewertungen gekauft werden. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1 spricht für einen Kauf.
Zudem glaube ich, dass die Ölpreise durch die Trump-Administration nicht allzu stark unter Druck geraten werten. Die OPEC hat in der Vergangenheit in entscheidenden Momenten immer für eine Stabilisierung des Preisniveaus gesorgt.
Des Weiteren sollten Anleger nicht vergessen, dass Shell schon seit Jahren kein reiner Öl- und Gaskonzern mehr ist, sondern inzwischen groß im Geschäft mit erneuerbaren Energien aufgestellt ist. Im vergangenen Jahr trugen diese bereits 14% zum Gesamtumsatz des Konzerns bei – Tendenz steigend. Ich bin mir absolut sicher, dass Shell in Zukunft einer der wichtigsten Player im internationalen Windkraft- und Wasserstoffgeschäft sein wird.
Und nicht zuletzt ist die Shell-Aktie auch für Dividendenjäger einen Kauf wert. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von 4,3% ist das Papier eine attraktive passive Einkommensquelle.
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ℹ️ Shell in Kürze
- Shell (WKN: A3C99G) ist ein multinationaler Energiekonzern mit Schwerpunkt auf der Öl- und Gasindustrie. Das Unternehmen wurde 1907 gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in London.
- Es ist in allen Bereichen der Öl- und Gasproduktion sowie der Raffination aktiv. Darüber hinaus engagiert sich Shell in der Petrochemie, im Flüssigerdgas (LNG)-Geschäft und in erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie.
- Die Shell-Aktie ist an der Börse rund 189 Milliarden € wert.
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