Steyr Motors-Aktie: Ein Krisenprofiteur mit Potenzial?

Die Steyr Motors-Aktie ist ein Neuling an der Börse. Dennoch handelt es sich um eine interessante Aktie. Wie sind die zukünftigen Kursaussichten?

Ex-Tochter von Mutares

Ende Oktober erfolgte die Notierung im Börsensegment der Frankfurter Wertpapierbörse. Vorher war das Unternehmen eine Tochter der Beteiligungsgesellschaft Mutares. Diese bleibt mit einem Anteil von 70,9% weiterhin Mehrheitsaktionärin.

Mit einem Anteil von 9,9% ist die B&C Holding Österreich ein wichtiger Cornerstone Aktionär (Ankeraktionär, der bevorzugt Aktien beziehen durfte). Der Freefloat beträgt rund 20% der emittierten Aktien.

Die Erstnotierung lag bei 15,90 €, der Ausgabepreis betrug 14 €. Insgesamt verlief die Börseneinführung sehr erfolgreich.

Mark Friedrich, CFO von Mutares, kommentiert die Börsennotierung so:

Mit dem Börsenlisting gewinnt Steyr Motors an Eigenständigkeit und hat nun alle Optionen, die Wachstumspotenziale auszuschöpfen und den eingeschlagenen Wachstumskurs beschleunigt fortzusetzen.

Profitable Geschäftstätigkeit bisher

Laut Unternehmensangaben verlief die bisherige Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten sehr erfolgreich. Die bisherige EBIT-Marge lag bei 24%. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz von 41 bis 45 Millionen € erwartet. Das bereinigte EBIT soll zwischen 9 und 11 Millionen € liegen.

Für das kommende Jahr wird mit einem Umsatzwachstum von 40% gerechnet. Die Basis für diese Erwartungen ist der hohe Auftragsbestand von 150 Millionen €. Eine Geschäftsausweitung soll in Asien erfolgen. Zuletzt wurde ein Auftrag aus Taiwan über mehr als 1 Million € gemeldet.

Potenzial vorhanden

Wegen der Kürze der Börsennotierung kann über die bisherige Kursentwicklung nichts gesagt werden. Am Mittwoch steht sie aktuell bei 13,90 €. Der Ausgabepreis ist im Gegensatz zu vielen Börsengängen als angemessen zu werten. Gerade bei überhöhten Preisen erleiden Aktionäre der ersten Stunde oftmals hohe Kursverluste.

Das Interessante an der Steyr Motors-Aktie ist, dass 60% des Umsatzes aus dem militärischen Bereich kommen. Gerade in der jetzigen Zeit der allgemeinen Aufrüstungen dürfte das Unternehmen ein Krisengewinner werden.

Aber auch die Motoren für den zivilen Bereich sind sehr wettbewerbsfähig und bieten ein hohes Potenzial.

Hauck Aufhäuser bewertet die Aktie mit einem Zielkurs von 30 €. Ich bin da deutlich vorsichtiger. Ein erstes mittelfristiges Kursziel sollte bei 20 € liegen. Hierbei handelt es sich aus meiner Sicht um einen Wachstumswert. Vorerst ist jedoch mit einer Seitwärtsbewegung verbunden mit einer hohen Volatilität zu rechnen. Die Anleger müssen zuerst Vertrauen in die Aktie gewinnen.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung. Sie dürfte ein Krisengewinner werden.

Wer übrigens einen detaillierten Überblick über die Top-Investitionsmöglichkeiten im Automobilbereich sucht, sollte sich unseren neuen Branchen-Report ansehen.