HelloFresh-Aktie: Was für eine Megaperformance

Die HelloFresh-Aktie feiert schon seit Wochen einen kometenhaften Aufstieg an der Börse. Innerhalb von nur drei Monaten hat der Kochboxenversand seinen Kurs fast verdoppelt. Am Donnerstagmorgen setzt die Aktie ihre Kursrallye fort. Was steckt hinter der Megaperformance von HelloFresh und kann sie noch weitergehen?

Analysten sind begeistert

Die HelloFresh-Aktie profitiert am Donnerstag von zwei neuen Analysteneinschätzungen, die sehr positiv ausfallen. Sowohl die US-Großbank JPMorgan als auch die britische Investmentbank Jefferies empfehlen das Papier des Essenslieferanten zum Kauf.

JPMorgan erhöhte sein Kursziel von 14 auf 16 € und sieht damit ein weiteres Upside von knapp 25% für die HelloFresh-Aktie. Grundlage des Optimismus ist ein generell positiver Branchenausblick für Essenslieferdienste.

Bei Jefferies vollzogen die Analysten eine drastische Kehrwende in Bezug auf die Einschätzung der HelloFresh-Aktie. War die Aktie bislang auf „Halten“ mit einem Kursziel von 7,50 € eingestuft, raten die Jefferies-Analysten nun zum Kauf von HelloFresh und glauben an ein Kursziel von 16,50 €.

Jefferies ist der Meinung, dass die schwierigste Zeit für HelloFresh vorbei sei. Besonders positiv werten die Investmentbanker den neuen Fokus des Unternehmens auf Gewinnsteigerungen und solide Cashflows. Zudem sehen die Jefferies-Analysten Wachstumschancen im Bereich Ready-to-eat (Fertigmahlzeiten) und Optimierungspotenzial bei den Prozessen.

Ein gemischtes Bild bei den Zahlen

Die zuletzt von HelloFresh gemeldeten Quartalszahlen gaben ein gemischtes Bild ab. Der Umsatzrückgang bei Kochboxen in Höhe von ca. 130 Millionen € konnte durch ein Umsatzplus von fast 150 Millionen € bei Fertigmahlzeiten mehr als wettgemacht werden.

Beim bereinigten EBITDA war es genau andersrum. Hier erzielte die Kochboxensparte ein Ergebniswachstum von ca. 27 Millionen €, das von schwächeren Ergebnissen in der Fertigmahlzeitensparten „aufgefressen“ wurde.

Droht ein charttechnischer Rückschlag?

Das Chartbild der HelloFresh-Aktie befindet sich in einer außerordentlich guten Verfassung. Seit vier Monaten steigt der Kurs in einem nachhaltigen Aufwärtskanal an.

Bei 13,50 € wartet ein wichtiger Widerstand auf die Aktie. Hier droht die Gefahr eines charttechnischen Rückschlags.

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Die Beweise sind noch nicht erbracht

Ich bin hinsichtlich des Kurspotenzials der HelloFresh-Aktie nicht ganz so optimistisch eingestellt wie die Analysten von Jefferies und JPMorgan. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Essensversand nicht mehr wachsen (trotz der Einführung von Fertigmahlzeiten) und der operative Gewinn ist bereits seit drei Jahren massiv rückläufig.

Das bedeutet für mich unter dem Strich, dass die goldenen Zeiten der HelloFresh-Kochboxen vorbei sind. Im Geschäftsbereich Fertigmahlzeiten erwartet das Unternehmen ein deutlich stärkerer Wettbewerb.

HelloFresh muss meiner Meinung nach erstmal den Beweis erbringen, dass es den Kochboxenumsatz stabil halten und mit Fertigmahlzeiten wachsen kann. Gleichzeitig muss das Unternehmen zeigen, dass es in beiden Sparten nachhaltig Geld verdienen kann. Beide Beweise wurden bislang noch nicht geliefert.

Dementsprechend halte ich das Upside der HelloFresh-Aktie für relativ begrenzt. Mir ist der MDAX-Titel in den letzten Monaten zu gut gelaufen.