Adobe-Aktie -10%: Ist da ein Haar in der Suppe?

Vorstellung der Jahreszahlen

Die Abobe-Aktie ist mit einem Kursverlust von fast 1-0% am Donnerstagmorgen der ganz große Verlierer im US-Technologieindex Nasdaq 100. Hat der Grafiksoftwarekonzern abermals mit seinen Quartalszahlen die Börse enttäuscht?

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Ausgezeichnete Quartalszahlen,...

Von einer Enttäuschung kann definitiv nicht die Rede sein, denn der Tech-Konzern hat sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Erwartungen des Marktes erfüllt. Die Fakten:

Im am 30. November zu Ende gegangenen Quartal hat Adobe seinen Umsatz um 11,1% gegenüber dem Vorjahr auf 5,61 Milliarden US$ gesteigert. Analysten hatten lediglich 5,54 Milliarden US% als Quartalsumsatz auf dem Zettel.

Gleiches Spiel beim Ergebnis: Der Gewinn je Aktie lag mit 4,81 US$ nicht nur erheblich über dem Vorjahreswert von 4,27 US$, sondern auch über der Analystenerwartung von 4,67 US$.

Und noch eine gute Nachricht: Der Umsatz mit Abo-Modellen erhöhte sich im Jahresvergleich um 13% auf 5,37 Milliarden US$

...aber eine zu schwache Prognose

Es hat schon fast Tradition, dass die Börse bei den Adobe-Zahlenvorstellungen ein Haar in der Suppe sucht und eigentlich auch immer findet. Diesmal war es der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr.

Analysten erwarteten bislang einen Jahresumsatz in Höhe von 23,78 Milliarden US$. Die Prognose von Adobe in einer Spanne zwischen 23,20 und 23,55 Milliarden US$ reichte nicht ganz an diese Markterwartung heran. Auch bei den EPS unterbot Adobe mit seiner Prognose von 20,20 bis 20,50 US$ leicht den Analystenkonsens von 20,52 US$.

Wie entwickelt sich KI?

Besondere Aufmerksamkeit bekommt bei Adobe seit geraumer Zeit die Geschäftsentwicklung der KI-Produkte. Bei kaum einem anderen Unternehmen ist der Grad zwischen Erfolg und Misserfolg von KI so schmal wie bei Adobe. Während Kritiker das Kreativpotenzial von KI als Killer für die Grafiksoftwareangebote von Adobe sehen, versucht das Tech-Unternehmen seit Jahren, seine Produkte durch die Integration von KI noch besser und kreativer zu machen.

Inzwischen ist Adobes generative KI Firefly in alle wichtigen Produkte des Unternehmens integriert, was zu einer Rekordnutzung führte. Im vergangenen Jahr wurden über 16 Milliarden KI-generierte Inhalte mit Adobe-Produkten geschaffen.

Auch im laufenden Geschäftsjahr 2025 will der Konzern die Integration und Ausweitung seines KI-Angebots vorantreiben. Neue KI-gestützte Produkte wie GenStudio sollen Anwendern dabei helfen, personalisierte Inhalte in großem Maßstab zu erstellen. Klares Ziel von Adobe ist die globale Marktführerschaft bei Künstlicher Intelligenz in der Content-Produktion.

Die Nachfrage nach KI-gestützten Lösungen wie GenStudio steigt exponentiell. Wir sehen großes Potenzial, diese Plattform als Standard für die Automatisierung und Skalierung von Marketing- und Content-Strategien zu etablieren,

so das Unternehmen.

Ein Glaubenskrieg tobt

Seit mehreren Quartalen tobt bei Anlegern eine Art Glaubenskrieg, ob die Adobe-Aktie nun zu den KI-Gewinnern oder zu den KI-Verlierern zählt. Die Bären vertreten die Meinung, dass günstige KI-Anwendungen das Geschäftsmodell von Adobe, teure Grafiksoftware zu verkaufen, mittelfristig kaputt machen werden. Die Bullen sehen die Sache ganz anders. Sie glauben, dass das Potenzial von KI die Produkte von Adobe noch wesentlich mächtiger machen werden, als sie es heute sind, und Kreative in aller Welt auch weiterhin bereit sind, viel Geld für Adobe-Software auszugeben.

Ich bin weiterhin im Lager der Bullen zu Hause. Meiner Ansicht nach verfügt fast kein anderer Technologiekonzern über so viel Know-how wie Adobe, KI sinnvoll und gewinnbringend in seine Produkte zu integrieren.

Jetzt mal Hand aufs Herz: Die Adobe-Prognose für das laufende Geschäftsjahr liegt beim Umsatz um ca. 2% und beim Ergebnis um ca. 1% unter der Markterwartung. Wer dafür die Aktie um -10% in den Keller schickt, hat in meinen Augen wenig Ahnung vom Investieren an der Börse.

Zudem ist die Adobe-Aktie mit einem Forward-KGV von 26 für einen immer noch solide wachsenden, hochprofitablen und exzellent positionierten Softwarekonzern überhaupt nicht zu hoch bewertet. Ich kann Anlegern nur den Rat geben, die Adobe-Aktie nach dem Kursrückschlag zu kaufen. Sie hat langfristig nach wie vor ein tolles Renditepotenzial.

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ℹ️ Adobe in Kürze

  • Adobe (WKN: 871981) mit Sitz im kalifornischen San José einer der weltweit wichtigsten und bekanntesten Software-Konzerne.
  • Das Unternehmen ist Marktführer bei Software für die Erstellung und Veröffentlichung eines breiten Spektrums von Inhalten, darunter Grafik, Fotografie, Illustration, Animation, Multimedia, Video und Druck.
  • Zu den wichtigsten Produkten von Adobe gehören die Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop, die Illustrationssoftware Adobe Illustrator sowie die Dokumenten-Managementsoftware Adobe Acrobat Reader.
  • Adobe ist Mitglied in den US-Leitindizes S&P 500 und Nasdaq 100 und an der Börse aktuell ca. 242 Milliarden US$ wert.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Adobe. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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