Kontron-Aktie: Das steckt hinter dem Kurssprung

Die Aktie des deutschen IT-Konzerns Kontron zeigt seit einigen Tagen wieder deutlich ansteigende Tendenzen und steuert auf die 20-€-Marke zu. Seit Jahresbeginn weist der SDAX-Titel aber weiterhin eine negative Kursperformance von über -13% auf. Wieso zieht der Kurs plötzlich an und was können Anleger hier in Zukunft noch erwarten?

US-Auftrag sorgt für Kauflaune

Ursächlich für den jüngsten Kursaufschwung ist ein Auftrag, den das Unternehmen im US-Verteidigungssektor an Land ziehen konnte. Konkret geht es dabei um die Lieferung von Hardware, die mit dem Sensor Open Systems Architecture (SOSA) Standard kompatibel ist, zum Zwecke von Kommunikations- und Überwachungssystemen, die in unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) eingesetzt werden können.

Es handelt sich zwar nur um einen relativ kleinen Auftrag mit einem Volumen von 20 Millionen US$, dieser eröffnet Kontron aber auf dem US-Markt weiteres Wachstumspotenzial. Schließlich sind Orders des Militärs oftmals langfristig ausgelegt und bieten damit Spielraum für Folgeverträge.

Überdies bringt sich der Spezialist für IoT- und Embedded-Technologien hierdurch in eine gute Position für weitere Ausschreibungen mit höheren Volumina. Die strategische Vereinbarung eröffnet darüber hinaus neue Perspektiven in anderen wachstumsstarken Markt- und Kundensegmenten, insbesondere im Bereich der autonomen Steuerung von Landfahrzeugen.

Der neue Auftrag unterstreicht die Strategie von Kontron durch spezialisierte Technologien und internationale Expansion zu wachsen.

Geschäfte laufen auf Hochtouren

Ohnehin laufen die Geschäfte beim IT-Konzern rund. In den ersten neun Monaten lag das Auftragsvolumen im Bereich IoT bei 920 Millionen €. Ausgeliefert wurden Produkte im Wert von 780 Millionen €. Konzernweit legte der operative Gewinn (EBITDA) in diesem Zeitraum um fast 50% auf 141,4 Millionen € zu.

Im Gesamtmahr peilt das Management um Konzernchef Hannes Niederhauser weiterhin ein EBTIDA von mindestens 190 Millionen € an, für das kommende Jahr wird mit einer weiteren deutlichen Ergebnisverbesserung gerechnet.

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Starkes Wachstum und hochprofitabel

Der Fokus auf IoT-Technologien zahlt sich aus. Kontron wächst sehr dynamisch und ist dazu auch noch hochprofitabel. In diesem Jahr könnte der Gewinn je Aktie um 26% auf 1,45 € steigen, für das kommende Jahr prognostizieren Analysten sogar ein Gewinnwachstum von über 33% auf 1,94 € je Aktie.

Überdies punktet das Unternehmen mit einer ansehnlichen Dividendenrendite von 2,71%, was für Tech-Titel eher ungewöhnlich ist.

Von der Börse werden all diese Erfolge bislang aber noch keineswegs gewürdigt. Aktuell wird die Aktie mit einem KGV von 13 gehandelt, 2015 könnte das KGV bereits auf 9 absinken.

Kurzum: Die Aktie kommt meines Erachtens bislang viel zu schlecht weg und verdient eine deutlich höhere Bewertung. Das sehen auch die Analysten so, die den fairen Wert der Aktie auf über 30 € beziffern.

Aus charttechnischer Sicht wird es darauf ankommen, dass der langfristige Abwärtstrend seit 2018 durchbrochen wird. Die entsprechende Trendlinie befindet sich etwas oberhalb der 21-€-Marke. Immerhin: Durch den Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) hat die Aktie nun gute Möglichkeiten in diese Kurszone vorzustoßen.