Schott Pharma-Aktie -6% – was ist hier los?
Trotz solider Geschäftsverbesserung sackte die Schott Pharma-Aktie gestern um -6% ab. Am Freitag erholt sie sich wieder um +2,2% und steht aktuell bei 25,10 €. Was verursachte den Kursrutsch? Was ist von dem Titel zukünftig zu erwarten?
Jahresprognose erfüllt
Während des Jahresverlaufs wurde die Prognose zuerst gesenkt und dann wieder erhöht. In dem Jahresbericht vom 12. Dezember spricht das Unternehmen davon, dass alle Planzahlen erfüllt wurden.
Der Konzernumsatz legte gegenüber dem Vorjahr um 7% auf 957 Millionen € zu. Erfreulich ist, dass der Anteil des margenstarken HVS-Geschäfts (High-Value-solution) von 48 auf 55% angestiegen ist. Der Zielwert von 60% wurde im vierten Quartal bereits erzielt.
Die Ertragslage verbesserte sich analog. Das operative EBITDA legte um 8% auf 258 Millionen € zu. Die daraus resultierende EBITDA-Marge mit 26,9% bedeutet einen Rekordwert in der Unternehmensgeschichte. Das EBIT liegt mit 193 Millionen € auf Vorjahresniveau.
Der operative Cashflow verbesserte sich von 182 auf 225 Millionen €. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, seine Investitionen aus Eigenmitteln zu finanzieren. Der Free Cashflow sprang von 10 auf 79 Millionen €.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als sehr solide zu bezeichnen.
Dr. Almuth Steinkühler, CFO von Schott Pharma, kommentierte das abgelaufene Geschäftsjahr so:
Dank eines starken Jahresendspurts schließen wir unser Geschäftsjahr mit sehr guten Ergebnissen ab und konnten all unsere Ziele für 2024 erreichen. Damit schaffen wir eine solide Grundlage, um unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen.
Weiteres Wachstum erwartet
In einer ersten Prognose für das nächste Geschäftsjahr gibt der Mainzer Konzern sich zuversichtlich und erwartet weiteres Wachstum. Das Umsatzwachstum soll im hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Die EBITDA-Marge soll auf dem jetzigen Niveau bleiben.
Auch mittelfristig wird mit einer weiteren guten Entwicklung gerechnet. Die EBITDA-Marge soll dann im niedrigen 30%-Bereich liegen.
Vielversprechende Mittelfristprognosen gibt es übrigens auch bei der Evotec-Aktie. Wer langfristige Renditen im Biotechsektor sucht, sollte sich daher unseren neuer Report zu diesem spannenden SDAX-Wert ansehen.
Potenzial begrenzt
Im Gegensatz zu vielen IPO war der Emissionspreis von 27 € fair. Der Kursanstieg bis auf 41 € im März war jedoch übertrieben. Es handelt sich hier nicht um ein Pharmaunternehmen im klassischen Sinn; die Produkte bestehen aus Spritzen, Ampullen und Fläschchen für Arzneimittel.
Somit ist der Kursrückgang keine Überraschung, mittlerweile ist jedoch wieder eine gute Ausgangsbasis eingetreten. Mittelfristig dürfte der faire Wert bei 30 € liegen. Die hohe Volatilität im Jahresverlauf dürfte sich fortsetzen. Somit kann es passieren, dass dieser Wert sowohl über als auch unterschritten wird. Daher sollten Anleger gelegentlich auch an Gewinnmitnahmen denken.
Die Analysten liegen mit ihren Einschätzungen leicht über meinen Erwartungen, deren Bandbreite geht von 31,80 € (Jefferies) bis 32,60 € (UBS).
Positiv ist, dass für 2023 eine Dividende von 0,15 € gezahlt wurde, die aktuelle Rendite von 0,6% spricht nicht für die Aktie.
Mein Fazit: Der Kursrückgang bietet zwar wieder gute Einstiegschancen; in der Branche gibt es jedoch aussichtsreichere Aktien.
ℹ️ Schott Pharma vorgestellt
- Schott Pharma mit Sitz in Mainz entwickelt und produziert Verpackungslösungen für die Aufbewahrung und Verabreichung von Medikamenten.
- Das Produktspektrum des Unternehmens reicht von Spritzen über Karpulen und Fläschchen bis zu Ampullen.
- Kunden von Schott Pharma sind Unternehmen der Biotech- und Pharmaindustrie. Muttergesellschaft und Mehrheitseigentümer ist der Technologiekonzern Schott AG.
- Das Unternehmen ist seit Dezember 2023 Mitglied im Small Cap Index SDAX und 3,8 Milliarden € an der Börse wert.
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