Sartorius, Qiagen, Siemens Energy, DHL Group, Adidas, Puma: DAX-Ausblick

Nach Rekordjagd
16.12.24, 07:43

Nach seiner jüngsten Rekordjagd hat der DAX in der abgelaufenen Woche etwas Luft geholt. Unter dem Strich legte das größte deutsche Börsenbarometer trotzdem 21 Punkte zu und schloss mit knapp 20.406 Punkten +0,1% höher. Gefragt waren neben Autowerten die Papiere von Sartorius und Qiagen, die höchsten Verluste gab es bei Siemens Energy. Was können Anleger in der neuen Woche erwarten?

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Am Montag eröffnete der Index auf einem neuen Rekordhoch, gab diese Gewinne aber in der Folge wieder ab und schloss leicht tiefer. Auch am Dienstag behielten die Bären die Oberhand, auch wenn anfangs höhere Verluste wieder eingedämmt werden konnten. Am Mittwoch kehrten die Käufer an den Markt zurück und behielten auch am Donnerstag die Nase vorn.  Der Freitag brachte nach einem frühen Rekord leichte Abgaben mit sich.

Anleger schnaufen durch

Hierzulande war es eine Woche des Durchschnaufens nach der Rekordrallye zuvor. Letztlich blieb der wichtigste Aktienindex zur Vorwoche fast unverändert. Damit schlugen sich die deutschen Standardwerte deutlich besser als der US-Leitindex Dow Jones, der auf Wochensicht um -1,82% korrigierte und sich damit ein Stück von seinem Rekordhoch knapp oberhalb von 45.000 Punkten entfernte.

So ist der DAX weiterhin in luftigen Höhen unterwegs. Die große Diskrepanz zwischen wirtschaftlicher Realität und der DAX-Stärke sorgt bei einigen Experten allerdings für Skepsis. Dem Wirtschaftsstandort Deutschland geht es weiterhin schlecht. So preisen Anleger vor allem die Hoffnung auf Besserung ein. Dazu beitragen könnten niedrigere Zinsraten.

Notenbanken im Fokus

Unter der Woche hat die Europäische Zentralbank den Leitzins erwartungsgemäß um weitere 25 Basispunkte gesenkt. Er liegt nun bei 3,0%. Genau das Gleiche erwartet der Markt nun auch von der US-Notenbank Fed. Sie entscheidet am 18. Dezember über den weiteren geldpolitischen Kurs.

Nach den jüngsten Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten gehen laut dem Fed Watch Tool der CME Group aktuell 96% der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt zurückdreht. Dieser Schritt gilt demnach als eingepreist.

Angesichts zuletzt wieder leicht anziehender Verbraucherpreise und im November deutlich erhöhter Preise auf Herstellerebene stellt sich aber die Frage, wie es im nächsten Jahr weitergeht, zumal mit Donald Trump neue Aufwärtsrisiken für die Inflation ins Weiße Haus ziehen. Daher wird es am Mittwoch vor allem auf die Aussagen der Währungshüter zum künftigen Kurs und die Projektionen für die weitere Zinsentwicklung ankommen.

Somit muss auch der Fortgang der Rallye an den Märkten mit ein paar Fragezeichen versehen werden. Insgesamt bleiben die Aussichten aus fundamentaler Sicht aber gut.

Am Donnerstag werden außerdem die Bank of England und die Bank of Japan über den weiteren Zinskurs entscheiden.

Das ist außerdem wichtig

In Sachen Konjunkturdaten blicken Marktteilnehmer auf die am Montag erscheinenden vorläufigen Einkaufsmanagerindizes aus Europa, den USA und China für den Monat Dezember. Dazu kommen aus Deutschland am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen und der ifo-Geschäftsklimaindex, gefolgt vom GfK-Konsumklima am Donnerstag. Schließlich werden auch weitere Inflationsdaten veröffentlicht, die im Hinblick auf die Zinspolitik von EZB und Fed einen Einfluss haben könnten.

Unternehmensnachrichten sind rar gesät. Am Donnerstagabend legen die Logistikkonzern FedEx und der Sportausrüster Nike Zahlen vor, die bei den deutschen Rivalen DHL Group sowie Adidas und Puma zu entsprechenden Reaktionen führen könnten.

Am Freitag kommt es zu einem großen Verfallstag, an dem Optionen auf Aktien und ETFs an den Terminbörsen auslaufen. Dies könnte für eine erhöhte Volatilität sorgen.

Sartorius und Qiagen ziehen an, Siemens Energy mit Abgaben

In der abgelaufenen Woche setzten Autowerte ihre Erholung fort, angeführt von Volkswagen und Mercedes-Benz. Noch besser lief es für die Papiere von Sartorius und Qiagen, die einen Wochengewinn von +7,25% und +5,88% einfuhren.

Sartorius arbeitet weiter an einer Bodenbildung im Bereich 200 €, ist zunächst aber beim Versuch gescheitert die 50-Tage-Linie (SMA50) zurückzuerobern. Qiagen profitierten von einer frischen Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies, das das Kursziel auf 54 US$ (umgerechnet 51,46 €) erhöhte. Die Aktie machte einen großen Sprung nach oben und überwand erstmals seit August 2023 die 200-Wochen-Linie.

Weniger gut lief es für die Aktie von Siemens Energy mit einem Wochenverlust von -5,75%. Beim DAX-Highflyer haben Anleger Gewinne eingestrichen, was nach einem Anstieg von fast +350% seit Jahresbeginn kaum verwundern dürfte.

DAX schwächelt, bleibt aber im Plus

Der DAX hat in der vergangenen Woche etwas durchgepustet, letztlich aber etwas höher geschlossen. So war es die vierte Gewinnwoche in Folge, was darauf hindeutet, dass die Bullen weiterhin das Momentum auf ihrer Seite haben.

Dazu passt, dass es dem Index trotz gebremster Aufwärtsdynamik gelang, zwei neue Rekordmarken zu erklimmen und am Freitag erstmals die Marke von 20.500 Punkten überwunden wurde.

Bleiben die Anleger zum Ende des Jahres in Kauflaune, könnte der DAX weiter Richtung 20.600, 20.800 und schließlich bis 21.000 Punkte laufen. Saisonale Faktoren und die starken Vorgaben von der Wall Street stützen diese These.

Sollte es aufgrund der weiterhin überkauften Markttechnik zu Korrekturen kommen, stellen das Wochentief bei 20.277 Punkten und die 10-Tage-Linie (SMA10) bei knapp 20.285 Punkten erste Haltepunkte dar. Darunter würde die 20.000-Punkte-Marke wieder in den Fokus rücken.

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