BMW-Aktie: Favorit unter den deutschen Autoaktien?

Die BMW-Aktie hat in den letzten drei Handelswochen eine starke Trendwende erlebt und sich um über 15% von ihrem Jahrestief Mitte November erholt. Kann der Aufschwung des bayerischen Autobauers noch weitergehen und ist BMW als Favorit unter den deutschen Autoherstellern zu sehen?

Durch die Bank optimistische Analysten

Wenn es nach der Meinung der Experten der Schweizer Großbank UBS geht, dann ist die Antwort ein klares „Ja“. Sie sehen die Münchner sogar als Top-Favorit unter allen europäischen Autobauern.

Demzufolge rät die UBS zum Kauf der BMW-Aktie. Das Kursziel hoben die Analysten von bislang 75 auf nunmehr 83 € an. Was erstmal toll klingt, ist aber in Wahrheit nur ein mageres Upside von 5%.

Ähnlich schätzt das Investmenthaus Stifel die Lage bei BMW ein. Seine Experten teilen den leichten Optimismus der BMW-Führungsetage, demzufolge die Geschäftsdynamik in allen Märkten mit Ausnahme von China gut sei.

Zudem sei BMW mit seiner Modellpalette, seiner Flexibilität und seiner Finanzstärke besser auf die nahe Zukunft vorbereitet als viele Wettbewerber, so das US-Investmenthaus. Auch die Stifel-Analysten empfehlen die BMW-Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 84 €.

Ebenso sprechen viele weitere Banken nach wie vor Kaufempfehlungen für die BMW-Aktie aus. Dazu zählen die Deutsche Bank (Kursziel 95 €), JPMorgan (89 €), Bernstein (86 €) und Morgan Stanley (85 €).

Die 80 €-Marke als Stolperstein

Ende letzter Woche konnte die BMW-Aktie kurzzeitig die 80 €-Marke überwinden, schaffte es aber zum Wochenschluss nicht, sich darüber zu halten. Zum Wochenbeginn zeichnet sich wieder ein deutliches Minus ab. Die kommenden Tage werden zeigen, ob der DAX-Titel nun wieder nach unten dreht.

Verhaltener Optimismus

Der weitere Kursverlauf der BMW-Aktie wird meiner Meinung nach von zwei wesentlichen Faktoren abhängen. Zum Ersten natürlich von den Jahreszahlen für das aktuelle Geschäftsjahr 2024 und der Prognose für das kommende Jahr. Vor allem die Prognose wird zum Ausdruck bringen, wie optimistisch die BMW-Führung in die Zukunft blickt.

Zum Zweiten hängt der zukünftige Erfolg von BMW an der Markteinführung der Neuen Klasse ab. Mitte 2025 wird der BMW iX3 das erste Modell dieser neuen Fahrzeugklasse sein, das sich mit einem neuen Antriebskonzept und einem neuen Design von allen Vorgängermodellen abhebt. Innerhalb von rund zwei Jahren wollen die Bayern sechs Modelle der Neuen Klasse auf den Markt bringen.

Die finanziellen Auswirkungen der Neuen Klasse werden sich erst im Schlussquartal 2025 zeigen. Daraus kann man erste Rückschlüsse ziehen, wie gut sich das neue Automodell verkauft und vor allem, wie viel Geld BMW damit verdient.

Ich bin mittel- bis langfristig optimistisch eingestellt in Bezug auf die BMW-Aktie. Der deutsche Premiumautobauer ist gut genug aufgestellt, um sich gegen die Konkurrenz von Mercedes-Benz, Audi, Tesla und einigen chinesischen Herstellern zu behaupten.

Kurzfristig sehe ich allerdings kein allzu großes Kurspotenzial für den DAX-Titel. Ich befürchte, dass das BMW-Management sich angesichts der Schwierigkeiten auf dem chinesischen Markt und der schwachen Autokonjunktur in Deutschland dazu entscheiden wird, eine recht konservative Prognose für 2025 abzugeben. Das wird der BMW-Aktie keinen Auftrieb geben.

Anleger verhalten sich meiner Meinung nach klug, wenn sie die BMW-Aktie nahe ihres 3-Jahrestiefs bei 66 € kaufen. Ich glaube nicht, dass die Münchner noch viel mehr Downside haben.

Unser neuer Auto-Report bietet übrigens wenig bekannte Einblicke, welche Auto-Aktien jetzt wirklich lohnenswert sind.