Novo Nordisk-Aktie: Volle Kraft voraus
Nachdem die Novo Nordisk-Aktie Mitte November fast auf ein neues Jahrestief abgerutscht war, hat sie sich in den letzten vier Handelswochen wieder um gut 10% erholt. Dürften diese Nachrichten dem Papier des dänischen Pharmakonzerns weiteren Auftrieb geben?
Eine neue Fabrik...
Novo Nordisk kommt seit Monaten mit der Produktion seiner Abnehmspritze Wegovy nicht der Nachfrage hinterher. Zwei Meldungen zum Wochenbeginn werden Anleger in diesem Zusammenhang jedoch positiv aufnehmen.
Zum Ersten wird Novo Nordisk die Produktion in seiner Heimat Dänemark deutlich ausbauen. Für rund 1,1 Milliarden € soll eine neue Fertigungsanlage in der Nähe der Stadt Odense entstehen. In der Anlage wollen die Dänen verschiedene Produkte herstellen. Der Bau soll bis 2027 fertig sein.
...und eine wichtige Übernahme
Noch wichtiger dürfte aber die Nachricht zum Wochenauftakt sein, dass Novo Nordisk von den US-Behörden grünes Licht für die Übernahme des Auftragsforschers und -herstellers Catalent erhalten hat. Genauer gesagt ist der Käufer die Novo Holdings, der Hauptanteilseigner von Novo Nordisk.
Novo Nordisk selbst wird in einem zweiten Schritt für rund 11 Milliarden US$ drei Produktionsstandorte von Catalent in den USA, in Belgien und in Italien übernehmen. Damit werden die Dänen ihre Produktionskapazitäten für Wegovy massiv erhöhen können.
Im Seitwärtstrend
Das Chartbild der letzten Tage legt nahe, dass sich die Novo Nordisk-Aktie vorerst in einem Seitwärtstrend befindet. Die jüngste Kurserholung fand Mitte vergangener Woche bei 106 € ein Ende. Mit einem erneuten Kursrückgang in Richtung 90 € ist allerdings nicht zu rechnen.
Die Uhr tickt
Die Uhr tickt, auch für Novo Nordisk. Andere Pharmakonzerne und mehrere Biotech-Firmen machten in den vergangenen Monaten signifikante Fortschritte in der Entwicklung ihrer eigenen Wirkstoffe gegen Fettleibigkeit. Die beiden Platzhirsche im Adipositas-Markt, Novo Nordisk und Eli Lilly, müssen sich vor diesem Hintergrund sputen, die enorme Nachfrage so schnell wie möglich zu bedienen, um frühzeitig ihre dominante Marktstellung zu festigen.
Für mich steht fest, dass der Adipositas-Markt sich in den kommenden Jahren von einem Quasi-Duopol zu einem Oligopol mit mindestens fünf wichtigen Playern wandeln wird. Konzerne wie Merck, Pfizer und Roche sowie Biotech-Firmen wie möglicherweise Gubra werden ein mehr oder weniger großes Stück des riesigen „Marktkuchens“ abbekommen.
Das ist aber kein Weltuntergang für die Novo Nordisk-Aktie. Die Dänen sind gemeinsam mit den Amerikanern von Eli Lilly technologisch führend in diesem Segment. Die in Kürze zu erwartenden Studiendaten zum neuen Wirkstoff CagriSema könnten der Novo Nordisk-Aktie bei positiven Ergebnissen einen neuen Schub geben.
Der dänische Konzern hat gewaltige finanzielle und technologische Ressourcen. Das macht ihn so stark im Wettbewerb mit Newcomern auf dem Markt für Abnehmpräparate. Für langfristig orientierte Anleger ist die Novo Nordisk-Aktie in meinen Augen immer noch ein sehr empfehlenswerter Kauf.
Wer auf der Suche nach anderen vielversprechenden Biotech-Werten ist, sollte einen Blick in unseren neuen Evotec-Report werfen. Darin beleuchten wir die Chancen und Risiken dieses volatilen SDAX-Titels.
ℹ️ Novo Nordisk in Kürze
- Novo Nordisk mit Sitz in Bagsværd bei Kopenhagen produziert und vermarktet pharmazeutische Produkte und Dienstleistungen.
- Der Konzern ist der weltweit führende Hersteller von Insulin. Fast jedes dritte Diabetes-Präparat weltweit stammt vom dänischen Pharmakonzern. Außerdem ist Novo Nordisk in den Bereichen Blutgerinnungsmedikamente und Hormonersatztherapien aktiv.
- Darüber hinaus ist Novo Nordisk eines der weltweit führenden Unternehmen in der Herstellung von Adipositas-Medikamenten (Mittel zur Gewichtsabnahme).
- Mit einer Marktkapitalisierung von 369 Milliarden US$ ist Novo Nordisk das wertvollste Unternehmen Europas.
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