Porsche-Vorzugsaktie -26% Jahresverlust: Was kommt 2025?
Die Porsche-Aktie litt wie alle Auto-Aktien im Jahr 2024 massiv. Wer zum Jahresbeginn eingestiegen ist, erlitt bisher Verluste von rund -26%. Was ist im kommenden Jahr zu erwarten?
Kurs leicht über Allzeittief
Momentan befindet sich der Kurs leicht über dem Allzeittief bei rund 57 €. Damit verlief die Kursentwicklung im laufenden Jahr insgesamt sehr enttäuschend. Im Gegensatz zu den anderen deutschen Autoherstellern fiel hier der Kursverlust am höchsten aus.
Aus charttechnischer Sicht ist eine Stabilisierung noch nicht zu erkennen. Zuerst müsste eine nachhaltige Bodenbildung eintreten. Allerdings sollte das weitere Abwärtspotenzial begrenzt sein.
Zölle belasten den Absatz
Hier werden sich zwei Aspekte besonders bemerkbar machen: Einerseits kündigte der nächste US-Präsident Trump an, dass auf alle ausländischen Fahrzeuge hohe Zölle erhoben werden. Die zweite Baustelle sind vorgesehene Sanktionen der EU gegenüber China bezüglich deren subventionierten E-Autos.
Nordamerika und China gehören neben Europa zu den Kernmärkten des Sportwagenherstellers. Sollten gegen China Strafzölle verhängt werden, dürften Gegenmaßnahmen den dortigen Absatz erschweren. Das derzeit schon schwache Geschäft würde zusätzlich belastet. Sollte Trump die angekündigten Zölle einführen, wird der dortige Absatz ebenfalls erschwert.
Beides sind keine guten Aussichten für das nächste Jahr. Aber auch in Europa ist der Absatz zurückgegangen, insbesondere bei den E-Fahrzeugen.
Kostenanpassungen sind erforderlich
Die Muttergesellschaft VW machte es vor. Bei der Hauptmarke VW werden die Kosten in den nächsten Jahren deutlich sinken. Auch bei Mercedes soll eine Personalanpassung erfolgen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Kosten an die Produktionsmenge angepasst werden.
Bei Porsche besteht zwar eine Beschäftigungsgarantie bis 2030; Fluktuation, Renteneintritt, Einstellungsstopp oder Abfindungen bieten dennoch wirksame Instrumente zur Personalsteuerung. In den Medien wurde von einem Gesamtabbau von 8.000 Stellen gesprochen, der Konzern bestätigte dies jedoch nicht.
Jahreserwartungen bestätigt
Die gesenkte Prognose nach den Halbjahreszahlen wurde trotz einer insgesamt rückläufigen Entwicklung bestätigt. Der Umsatz soll bei 39 bis 40 Milliarden € liegen, davon wurden bereits 28,6 Milliarden € in den ersten neun Monaten erreicht.
Bei der operativen Gewinnmarge wird mit einem Wert von 14 bis 15% gerechnet, zuletzt lag sie bei knapp 14%.
Was ist von der Porsche-Aktie zu erwarten?
Die Präsidentschaft von Trump beginnt am 20. Januar. Dann wird sich sehr schnell zeigen, was bei den Zöllen kommt. Bei den geplanten Maßnahmen der EU mit China könnte es zu Verhandlungsergebnissen kommen, davon würde Porsche profitieren.
Das Verbrenner-Aus von 2035 wird von Porsche heftig kritisiert, sinnvoller wäre eine Technologieoffenheit. Sollte hier ein Einlenken der EU erfolgen, gäbe das der Aktie einen deutlichen Schub.
Meiner Meinung nach ist in dem jetzigen Niveau viel Negatives eingepreist. Die eingeleiteten Kostenreduzierungen dürften die Ertragskraft mittelfristig wieder verbessern. Der Zuffenhausener Sportwagenhersteller ist kein Volumenhersteller, sondern produziert hochwertige Sportwagen. Hierfür wird es immer eine gewisse Kundenklientel geben. Wichtig für die zukünftige Absatzstrategie wird auch die Erschließung neuer Märkte sein.
Meiner Meinung nach bietet die Aktie mittelfristig deutliches Potenzial. Den fairen Wert sehe ich bei 70 €. Ein wichtiger Indikator für die weitere Kursentwicklung wird die Prognose für das nächste Geschäftsjahr sein. Auch die Dividendenrendite spricht für die Aktie. Mit einer Dividendenreduzierung ist zu rechnen, dennoch dürfte die Rendite aktuell über 2% liegen.
Die jüngsten Einschätzungen der Analysten sind sehr unterschiedlich, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 71 €. Die Deutsche Bank ist mit ihrem Zielkurs von 80 € am zuversichtlichsten. Die UBS liegt mit 61 € am unteren Ende der Scala.
Mein Fazit: Das Schlimmste dürfte überstanden sein. Mittelfristig besitzt die Aktie wieder Potenzial.
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ℹ️ Porsche AG in Kürze
- Der Sportwagenhersteller Porsche AG (WKN: PAG911) mit Sitz in Stuttgart ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE.
- Die Produktion erfolgt überwiegend in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig und Bratislava.
- Die im DAX notierte Vorzugsaktie kommt auf eine Börsenbewertung von 26,5 Milliarden €.
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