MS Industrie-Aktie: Ein Nebenwert mit Potenzial?
Die MS Industrie-Aktie musste im laufenden Geschäftsjahr erhebliche Verluste hinnehmen. Das jetzige Kursniveau könnte aus Anlegersicht interessant sein.
Trendwende erkennbar
Als Komponentenzulieferer für Nutzfahrzeuge ist der Absatz stark abhängig von deren jeweiligen Konjunktursituation. Im Zuge des allgemeinen Konjunkturrückgangs fielen auch die Verkaufszahlen dieser Hersteller schwächer aus.
Dies soll sich laut Unternehmens zukünftig bessern. Die Abrufmengen nahmen zuletzt wieder deutlich zu, dies spreche für eine Trendwende. Neben einem höheren Absatz von Nutzfahrzeugen dürften auch die Lagerbestände der Kunden sich normalisieren.
Von dieser positiven Veränderung dürfte auch die zukünftige Kursentwicklung bei MS Industrie profitieren.
Von verbesserten Konjunkturaussichten profitiert nebenbei bemerkt auch der Automobilsektor. Sharedeals-Redakteur Peter hat kürzlich einen umfassenden Report erstellt, der aufzeigt, welche (teils weniger bekannten) E-Auto-Aktien das größte Potenzial bieten.
Deutliche Verbesserung der Eigenkapitalausstattung
Bei MS Industrie war die bisherige Relation des Eigenkapitals zur Bilanzsumme solide. Durch den Verkauf von 51% der Tochter MS Ultrasonic Technologie wurde die Eigenkapitalquote deutlich verbessert – sie stieg von rund 35% auf bereinigt 44,5%.
Der Mittelzufluss von insgesamt 45 Millionen € wurde überwiegend zum Schuldenabbau verwendet. Zudem verringerte sich durch die Entkonsolidierung die Bilanzsumme.
Der Verkauf sorgte dafür, dass das Unternehmen für zukünftige Risiken resilienter wurde. Die Zinszahlungen fallen zukünftig deutlich niedriger aus, was sich positiv auf die Ertragslage auswirken wird.
Jahresprognose gesenkt
Durch die schwächere Nachfrage sowie den Verkauf der Tochter war eine Reduzierung der erwarteten Jahreswerte notwendig. Demnach soll der Jahresumsatz von 225 auf 170 Millionen € sinken. Das Konzernergebnis soll ausgeglichen ausfallen. In den ersten neun Monaten fiel ein bereinigter Konzernverlust von rund 0,2 Millionen € an. Das bereinigte EBITDA sank von 15 auf 8,2 Millionen €.
Für 2025 wird das Unternehmen wieder zuversichtlicher. Hier wird ein Umsatz von 152 Millionen € sowie eine EBITDA-Marge von 8,5% erwartet – zuletzt lag sie bei 5,7%. Zukünftig soll zudem ein stärkeres Kostenmanagement erfolgen. Zudem ist eine Ausweitung in andere Bereiche vorgesehen. Dies würde die Abhängigkeit von Nutzfahrzeugen verringern.
Potenzial vorhanden
Der Kursrückgang ist insgesamt berechtigt, mit rund -31% fiel er meiner Sicht jedoch übertrieben hoch aus. Wichtiger ist jedoch ein Blick in die Zukunft. Sollte die Trendwende nachhaltig ausfallen, wirkt sich dies positiv auf die Ertragslage aus.
Die Marktkapitalisierung von 38 Millionen € ist gering, sie liegt deutlich unter dem Eigenkapital. Höhere Gewinne sowie die gute Eigenkapitalsituation sind die Basis für steigende Kurse und damit für einen höheren Unternehmenswert.
Ein fairer Wert sollte bei 1,60 € liegen; das entspricht einem Potenzial von rund +23%. Die Analysten von GBC mit 2,55 € sowie von Montega mit 2 € sind deutlich zuversichtlicher.
Mein Fazit: Obwohl die Aktie als Nebenwert weniger gefragt ist, bietet das jetzige Niveau wieder Kurspotenzial.
ℹ️ MS Industrie in Kürze
- MS Industrie (WKN: 585518) ist ein Spezialanbieter von Komponenten und Systemen für schwere Verbrennungsmotoren und Elektromotoren. Zu den Hauptkunden zählen Nutzfahrzeughersteller, die PKW-Industrie und Verpackungsmaschinenindustrie.
- Der Hauptsitz befindet sich in München, die beiden Produktionsstandorte sind im baden-württembergischen Trossingen und Charlotte in den USA.
- Das Unternehmen wird aktuell mit 38 Millionen € bewertet.
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