Tesla-Aktie: Nach dem Rücksetzer einsteigen?

Nach einer starken Aufwärtsphase und neuen Rekordständen von knapp 500 US$ ist es auch bei der Tesla-Aktie zuletzt zu deutlichen Gewinnmitnahmen gekommen. Diese haben den Kurs in den Bereich um 400 US$ zurückgeführt. Sollten Anleger den Rücksetzer kaufen oder besitzt die Aktie weiteres Downside-Potenzial?

Anstieg wie gemalt

Es war ein Anstieg wie aus dem Lehrbuch. Ende Oktober dümpelte die Aktie noch im Bereich von 200 US$ umher. Doch besser als erwartete Zahlen und vor allem die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten sorgten dann für eine traumhafte Aufwärtsbewegung. Die enge Bande von Tesla-Chef Elon Musk und Donald Musk lässt Anlegerherzen höher schlagen.

Hintergrund ist, dass Musk einen wichtigen Beraterposten erhält. Im neu gegründeten Department of Government Efficiency (angelehnt an die Kryptowährung DOGE) wird sich der Unternehmenschef um die Senkung der Staatsausgaben kümmern. Dabei dürfte es vor allem um Deregulierungen und den Abbau von Bürokratien gehen.

Tesla profitiert

Tesla dürfte in vielfältiger Weise vom politischen Einfluss Musks und seiner Nähe zum Weißen Haus profitieren. Gerade bei den Großprojekten im Bereich Autonomes Fahren und KI könnte sich dieser Einfluss bezahlt machen und zu einer schnelleren Markteinführung führen, da regulatorische Hürden möglicherweise leichter zu überwinden sein werden.

Gerade im Bereich Autonomes Fahren müssen Tesla und Musk aber zunächst nachweisen, dass die Technologie sicherer ist als menschliche Fahrer. Gelingt dies, könnte es schon in naher Zukunft zum Einsatz von ersten Robotaxi-Flotten in den USA kommen.

Ein weiterer potenzieller Kurskatalysator ist die Markteinführung des günstigeren "Model 2", das mit einem Einstiegspreis von rund 30.000 US$ aufwartet. Es wird erwartet, dass mit dem Model die Kundenbasis ausgebaut wird und das zuletzt schwächelnde E-Autogeschäft angekurbelt wird.

Analysten erkennen das Potenzial, aber...

Analysten sind sich über das langfristige Potenzial von Tesla einig, hadern aber teilweise mit der hohen Bewertung der Aktie. Trotz der jüngsten Korrekturen wird das Papier immer noch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 100 gehandelt, was auf den ersten Blick exorbitant hoch erscheint.

Damit reduziert man die Aktie aber allein auf das E-Autogeschäft und verkennt das große Wachstumspotenzial in den Bereichen KI und Autonomes Fahren. Davon abgesehen gehe ich davon aus, dass sich auch der E-Automarkt in diesem Jahr wieder deutlich erholen wird und sehe auch hier langfristig weiter großes Potenzial.

Konsolidierung bietet Chancen

Zu Jahresbeginn kam es bei der Aktie zu einem stärkeren Abverkauf, da Tesla sein Auslieferungsziel verfehlte und erstmals seit über zehn Jahren einen Absatzrückgang verzeichnete. Im wichtigen chinesischen Markt hat das Unternehmen dagegen einen neuen Absatzrekord erzielt. Auch vierte Quartal markierte konzernweit einen neuen Verkaufsrekord.

So wurde der Rücksetzer gleich am Folgetag wieder gekauft. Solange der Kurs oberhalb von 360 US$ und über der 50-Tage-Linie (SMA50) bleibt, sieht es charttechnisch gut aus. Überwindet die Aktie den Bereich von 425/430 US$, dürfte es auch schnell wieder in Richtung der Rekordstände bei 488,54 US$ gehen.

Ist Trump erst einmal vereidigt, könnte diese Marke meines Erachtens relativ schnell fallen. Perspektivisch traue ich der Aktie noch deutlich höhere Notierungen zu.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Tesla. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.