Renk-Aktie: Wird 2025 ein gutes Börsenjahr?

Während die Rheinmetall-Aktie von Allzeithoch zu Allzeithoch eilte und sich auch die Aktie von Hensoldt in den vergangenen Monaten hervorragend entwickelte, dümpelte die Aktie des dritten deutschen börsennotierten Rüstungskonzerns Renk bislang vor sich hin. Doch der Start ins neue Jahr ist der Renk-Aktie mit einem Kursplus von ca. 8% geglückt. Ist es nun endlich Zeit für einen Kursaufschwung?

Eine Übernahme in den USA

Die Voraussetzungen für ein gutes Börsenjahr 2025 der Renk-Aktie könnten kaum besser sein. Zum einen gibt es gute Nachrichten vom Unternehmen selbst, zum anderen ist die geopolitische Weltlage sehr vorteilhaft für das Rüstungsunternehmen.

Renk gab vor wenigen Tagen bekannt, das US-Unternehmen Cincinnati Gearing Systems (CGS) zu übernehmen. CGS ist ein Hersteller von Präzisionsgetrieben und Antriebstechnologien sowie Komponenten und Ersatzteilen für industrielle und militärische Anwendungen, vor allem in der Schifffahrt/Marine.

Durch den Zukauf stärkt Renk seine Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt, vor allem im Bereich der einsatzkritischen Antriebslösungen im militärischen Bereich. Von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Renk durch die CGS-Übernahme seine Rolle als Lieferant für U.S. Navy verstärkt.

Mehr Geld für Rüstung

Geopolitische könnte die Weltlage kaum besser sein für Rüstungsaktien. Der Ukraine-Krieg geht unvermindert weiter und US-Präsident Trump hat bereits vor seinem Amtsantritt einen neuen Pflock in Sachen Rüstungsausgaben eingeschlagen. Er forderte die NATO-Staaten auf, in Zukunft 5% ihres Bruttoinlandsprodukts für das Militär auszugeben. Eine satte Forderung, schließlich geben selbst die USA „nur“ rund 3,4% ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus.

Deutschland erfüllt mit einem Wehretat von knapp über 2% zwar inzwischen das NATO-Ziel, aber alle Fachleute sind sich einig, dass zur Verteidigung Europas gegen Russland deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss als bislang. Erstaunlicherweise ist der Grüne-Kanzlerkandidat Habeck in dieser Angelegenheit mit der Forderung nach einem Verteidigungsbudget von 3,5% des BIP vorgeprescht.

Das riecht nach Trendwende

Das Chartbild der Renk-Aktie hat sich in den letzten Wochen bedeutend aufgehellt. Im November und Dezember hat sie je einmal ihr im Oktober aufgestelltes Allzeittief bei 18 € getestet. Beide Male hat sich das Tief als Unterstützung erwiesen.

Seit dem Jahreswechsel geht es für die Renk-Aktie fast kontinuierlich nach oben. Charttechnisch spricht deshalb sehr viel für eine Trendwende.

Was steht einem Kursaufschwung entgegen?

Vor diesem Hintergrund empfehle ich Anlegern die Renk-Aktie zum Kauf. Sie wurde bislang gegenüber den Aktien von Rheinmetall und Hensoldt von deutschen Aktionären zu Unrecht vernachlässigt.

Renk ist als Getriebespezialist und Komponentenlieferant für Panzer, Schiffe und sonstige Waffensysteme hervorragend positioniert. Neben dem organischen Wachstum verfolgt das Management auch eine anorganische Wachstumsstrategie über Akquisitionen.

Die Analysten von Hauck Aufhäuser empfehlen die Renk-Aktie ebenfalls zum Kauf und sehen das Kursziel bei 35 €. Das bedeutet ein Upside von gut 55%.

Was einem Kursaufschwung allerdings entgegenstehen könnte, ist die Aktionärsstruktur von Renk. Mit einem Anteil von gut einem Drittel ist nach wie vor der ehemalige Haupteigentümer, der Finanzinvestor Triton, Hauptaktionär des Unternehmens. Triton dürfte sich in den kommenden Monaten von weiteren großen Aktienpaketen trennen. Das gilt vor allem bei steigenden Kursen.

Trotzdem ist die Renk-Aktie in meinen Augen ein mittel- bis langfristig sehr spannendes Investment. Ich bin optimistisch, dass der dritte deutsche Rüstungswert 2025 seine Schwäche an der Börse endlich hinter sich lassen wird.

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