Rheinmetall-Aktie: Geht sie jetzt wieder auf Rekordjagd?

Die Rheinmetall-Aktie kennt seit Anfang November wieder nur eine Richtung: steil nach oben. Nun könnte mit dem freigegebenen Leonardo-Deal ein weiterer Meilenstein die Rallye befeuern. Was Anleger jetzt wissen müssen und ob sich ein Einstieg noch lohnt:

Bundeskartellamt gibt Gemeinschaftsunternehmen frei

Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen Rheinmetalls Pläne in Italien.

Übereinstimmende Medienberichten zufolge hat die Behörde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen Deutschlands größter Waffenschmiede und dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo freigegeben. Kartellamtschef Andreas Mundt begründete die Entscheidung damit, dass die Aktivitäten der beiden Unternehmen sich ergänzten und es keine nennenswerten Überschneidungen der bisherigen Geschäftsaktivitäten gebe.

Das Joint Venture mit Hauptsitz in Rom, an dem Rheinmetall und Leonardo jeweils 50% der Anteile halten, soll Schützenpanzer, Kampfpanzer sowie Spezialfahrzeuge zum Brückenlegen fertigen.

Milliardenaufträge in Aussicht

Das neue Gemeinschaftsunternehmen und Mitbesitzer Rheinmetall könnte nun von einem neuen Auftragsboom profitieren.

In den kommenden Jahren winken demnach Bestellungen von insgesamt 23 Milliarden € allein von der italienischen Armee. Das entspräche mehr als dem Dreifachen des gesamten Rheinmetall-Jahresumsatzes von 2024. Auch andere NATO-Partner mit Modernisierungsbedarf im Bereich ihrer Kampfsysteme dürften als potenzielle Kunden in Frage kommen. Die Kooperation zwischen Rheinmetall und Leonardo zielt darauf ab, die Allianzen in der europäischen Rüstungsbranche zu stärken, um besser mit den großen US-Konzernen mithalten zu können.

Diese Entwicklung passt perfekt in Rheinmetalls ambitionierte Wachstumsstrategie.

Aktie auf Rekordjagd

Euphorisch reagiert Rheinmetall-Aktie aber noch nicht auf die positiven Nachrichten.

Mit einem Kursplus von über +0,6% klettert der DAX-Titel am Montagmorgen aber dennoch auf ein neues Rekordhoch bei knapp über 700 €. Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursgewinne damit bereits auf knapp +14%. (Wie man diese Marktdynamik optimal fürs Trading einsetzt und dabei Schritt für Schritt finanzielle Unabhängigkeit erreicht, kann man übrigens in unserem neuen Experten-Report nachlesen)

Die Rheinmetall-Rallye wird nicht nur von den Expansionsplänen in Italien beflügelt, sondern auch von der Aussicht auf steigende Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten. Der heute vereidigte US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets auf 5% des BIP gefordert – deutlich mehr als die bisher anvisierten 2%.

Für Rheinmetall eröffnen sich damit enorme Wachstumsperspektiven.

Lohnt sich jetzt noch der Einstieg?

Die Bewertung der Rheinmetall-Aktie erscheint auf den ersten Blick ambitioniert.

Mit einem KGV von 24 für das laufende Jahr ist der Titel für eine Industrie-Aktie kein Schnäppchen mehr. Allerdings rechtfertigen die hervorragenden Wachstumsaussichten durchaus einen Bewertungsaufschlag. Konzernchef Armin Papperger hat erst kürzlich eine Verdopplung des Nettogewinns bis zum Jahr 2027 in Aussicht gestellt. Dies sei möglich, da man in den nächsten drei Jahren auch eine Umsatzverdopplung auf 20 Milliarden € anpeile.

Vor diesem Hintergrund könnte das KGV in den kommenden Jahren auf deutlich unter 20 fallen.

Fazit: Aktie bleibt ein Kauf

Die Rheinmetall-Aktie hat ihr Pulver noch lange nicht verschossen.

Die prall gefüllten Auftragsbücher, die Expansionspläne in Italien und die Aussicht auf weiter steigende Verteidigungsausgaben in Europa und den USA bilden ein solides Fundament für künftiges Wachstum. Zwar ist nach der jüngsten Rallye durchaus mit Gewinnmitnahmen und einer Konsolidierung zu rechnen. Langfristig orientierte Anleger können jedoch Kursschwächen zum Auf- oder Ausbau von Positionen nutzen. Mit Kurszielen von bis zu 820 € sehen auch die Analysten noch deutliches Potenzial für den DAX-Titel.

Risikofreudige Investoren sollten die Rheinmetall-Aktie daher weiter auf dem Zettel haben.