Nel ASA-Aktie: Jetzt die Notbremse ziehen?

Die Nel ASA-Aktie findet weiter keinen Halt und trudelt dem Abgrund entgegen. Am Dienstag verliert sie weitere -2%. Ist es für Anleger endgültig Zeit, die Notbremse zu ziehen?

Analyst senkt den Daumen

Als gäbe es nicht schon schlechte Nahrichten genug, kommt am Dienstag eine weitere für das norwegische Wasserstoffunternehmen hinzu. Die Analysten von Fearnley Securities bestätigen ihr Verkaufsurteil für die Nel ASA-Aktie. Und nicht nur das, sie reduzieren auch das Kursziel auf 1,60 Norwegische Kronen, das sind umgerechnet 0,14 €. Aktuell notiert der Titel noch bei 0,19 €.

Mit anderen Worten: Trotz des ohnehin schon desaströsen Kursverlaufs – allein seit Jahresbeginn ging es um -19% bergab – wird hier ein weiteres Abwärtspotenzial von -25% gesehen. Andere Marktbeobachter sind keinesfalls optimistischer. Vergangene Woche gab es reihenweise Abstufungen. Laut der Plattform Marketscreener empfehlen insgesamt 6 Analysten den Verkauf der Nel ASA-Aktie. 11 raten zu halten, keiner hat das Papier aktuell auf der Kaufliste.

Das Desaster nimmt seinen Lauf

Die negativen Urteile und die desaströse Kursentwicklung kommen natürlich nicht von ungefähr. Das ohnehin chronisch defizitäre Unternehmen gerät in immer schwierigeres Fahrwasser. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Nach der Bekanntgabe einer miserablen Auftragslage Ende 2024 sahen sich die Norweger zuletzt gezwungen, den Beginn von Kapazitätsanpassungen und Einsparungen mitzuteilen. Jeder fünfte Arbeitsplatz soll gestrichen werden.

Die Finanzlage des Elektrolyseur-Herstellers nimmt derweil bedrohliche Züge an. Während Aufträge nur noch schleppend eintrudeln und infolgedessen das Wachstum nachlässt, wird viel Geld verbrannt. Binnen eines Jahres hat sich der Barmittel-Bestand auf umgerechnet 1,9 Milliarden € halbiert. Der heftige Tritt des Managements auf die Kostenbremse unterstreicht die Probleme.

Reißleine ziehen!

Wer nach dem kontinuierlichen Abschwung seit Ende Mai vergangenen Jahres auf bessere Zeiten bei der Nel ASA-Aktie gehofft hatte, sieht sich inzwischen brutal getäuscht. Es wird nicht besser, sondern immer schlimmer. Und, man muss es leider so deutlich sagen, es gibt derzeit auch überhaupt keinen Hoffnungsschimmer. Weder fundamental noch charttechnisch, das Chartbild ist vielmehr ein Bild des Grauens.

Wenn sich wenigstens die politischen Rahmenbedingungen verbessern würden, könnte das noch ein Ansatzpunkt sein, um die Aktie, wenn schon nicht zu kaufen, dann doch wenigstens zu halten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der neue US-Präsident Donald Trump ist schlicht kein Fan von erneuerbaren Energien und auch in Europa sieht es diesbezüglich eher unfreundlicher aus.

Alles in allem bleibt mir da nur der traurige Tipp an Anleger, die hier investiert sind, die Reißleine zu ziehen und zu retten, was noch zu retten ist. Selbst hartgesottene Spekulanten werden sich wohl dreimal überlegen, ob sie auf einen kurzfristigen Rebound der Aktie wetten sollen. Ich würde auch das eher lassen.

Für risikobewusste Anleger gibt es derweil eine hochinteressante Aktie im Energiesektor. Ein neuer Akteur hat kürzlich das Börsenparkett betreten, bei dem Experten enormes Potenzial sehen für Investoren und Europas Energiesicherheit. Alle Details zu dieser Investmentchance gibt es in diesem Report.