Electronic Arts-Aktie: Ziemlich verzockt

Massive Prognosekorrektur

Die Electronic Arts-Aktie bricht am Donnerstagmorgen um -12% im europäischen Handel ein und setzt damit ihren Anfang Dezember begonnenen massiven Abwärtstrend fort. Inzwischen notiert das Papier des US-Videospielentwicklers nur noch hauchdünn über seinem 12-Monatstief. Was sorgt für Frust bei Anlegern? Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg in die EA-Aktie?

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Eine heftige Prognosekorrektur

Auslöser des großen Anlegerfrustes ist eine überraschende und zugleich massive Senkung der Prognose durch den Gaming-Riesen. Diese betrifft sowohl das dritte Quartal als auch das Gesamtjahr 2024.

Im dritten Quartal rechnet Electronic Arts nur noch mit Nettobuchungen in Höhe von 2,22 Milliarden US$. Dieser Wert liegt fast 300 Millionen US$ unter dem bisherigen Analystenkonsens.

Noch stärker fällt die Korrektur der Gesamtjahresprognose aus. Während der Spieleentwickler bislang von einem Jahresumsatz zwischen 7,5 und 7,8 Milliarden US$ ausging, sollen es nach neuesten Schätzungen nur noch 7,0 bis 7,15 Milliarden US$ werden. Die neue Prognosespanne liegt mehr als 500 Millionen US$ unter der bisherigen Markterwartung.

Und als wäre das schon nicht genug, sorgte Electronic Arts auch mit einer Korrektur der Gewinnschätzung für massive Irritationen an der Börse. Im abgelaufenen dritten Quartal soll sich der Gewinn je Aktie auf nur noch 1,11 US$ belaufen. Analysten hatten bislang mit 3,41 US$ je Aktie einen mehr als dreimal so hohen Wert auf dem Zettel.

Grund für die äußerst schwache Performance von Electronic Arts in den letzten Monaten sind die enttäuschenden Umsätze mit den beiden Blockbuster-Spielen EA SPORTS FC 25 und Dragon Age. Beide Spiele blieben bei den Nutzer- und Umsatzzahlen deutlich hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück.

Nicht zuletzt ist auch die Prognose für das Live-Service-Segment von EA ein herber Dämpfer. In diesen Bereich fallen Umsätze mit herunterladbarem Content und Ingame-Verkäufen. Bislang ging der Spieleentwickler von einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Nun rechnet Electronic Arts sogar mit einem Rückgang der Live-Service-Umsätze in gleicher Höhe.

Es wird düster im Chart

Das Chartbild der Electronic Arts-Aktie sieht seit Wochen ziemlich düster aus. Anfang Dezember begann der Gaming-Titel eine Talfahrt, die bis heute nicht gestoppt werden konnte.

Inzwischen notiert die EA-Aktie nur noch rund 3% über ihrem im vergangenen Mai aufgestellten 12-Monatstief bei 125 US$. Sollte es durchbrochen werden, droht sogar ein Rückfall auf ein Kursniveau von 112 US$.

Von zwei Spielen abhängig

Der Umsatz und das Ergebnis von Electronic Arts haben sich in den letzten drei Geschäftsjahren kontinuierlich gut entwickelt. Umso größer ist nun die Enttäuschung, dass diese Wachstumsgeschichte fürs Erste vorbei ist.

Die Aktien von Spieleentwicklern sind generell riskant, da die Performance der Gaming Studios im Wesentlichen vom Erfolg einiger weniger Blockbuster Spiele-Franchises abhängig ist. Das gilt auch für Electronic Arts. Schwache Zahlen von zwei Spielen ziehen das Gesamtergebnis des Unternehmens in den Keller.

Ich rate Anlegern vor diesem Hintergrund, mit einem Investment in die Electronic Arts-Aktie vorerst abzuwarten. Grundsätzlich ist die Gaming-Branche ein hochspannender und dynamischer Teilbereich der IT-Industrie mit exzellenten Perspektiven. An EA scheint diese Branchendynamik aber derzeit vorbeizuziehen.

Anleger sollten die Entwicklung des Spieleentwicklers in den kommenden Monaten abwarten. Es könnten weitere unangenehme Nachrichten droht.

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ℹ️ Electronic Arts in Kürze

  • Das 1982 gegründete US-Unternehmen Electronic Arts (WKN: 878372) ist einer der weltweit führenden Hersteller und Publisher von Computerspielen.
  • In seiner über 40-jährigen Unternehmensgeschichte entwickelte EA mit Apex Legends, Battlefield, Die Sims und Need for Speed einige der größten Blockbuster-Games der Branche.
  • Das Geschäftsmodell von EA basiert auf dem jährlichen Update seiner populärsten Spieletitel. Hinzu kommen Ingame-Verkäufe sowie Abo-Modelle als Umsatzquellen neben dem Verkauf der Spiele.
  • Die Aktie von Electronic Arts notiert in den beiden US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500. Sie ist derzeit ca. 37 Milliarden US$ wert.

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