Joyou: Nichts Neues im Osten - Skandal im Anmarsch!
Der Sanitäranlagenbauer Joyou (WKN: A0WMLD) reiht sich aller Voraussicht nach nahtlos in die lange Liste von China-IPOs in Deutschland ein, die mit einem waschechten Skandal enden. Wie das Unternehmen aus dem Prime Standard heute Morgen meldete, sollen die Tochterfirmen des Konzerns einer Sonderuntersuchung durch Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte unterzogen werden.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft sah sich zu diesem für Anleger schockierenden Schritt veranlasst, nachdem nicht näher beschriebene Geschäftsvorfälle offenbar Misstrauen weckten. Während der Untersuchung werden zwei chinesische Vorstände ihre Ämter ruhen lassen. Gerald Mulvin, bislang für die Geschäftsentwicklung zuständig, wurde derweil zum Interimschef berufen. Die Joyou AG gehört mehrheitlich zur deutschen Grohe-Gruppe und verkündete kürzlich steigende Umsätze und Gewinne. Die Aktie legte zwischen November und April zeitweise rund 70% auf über 17 Euro zu, bricht nach der heutigen Schock-Meldung aber auf ein neues Allzeittief zusammen und kostet aktuell weniger als 7,50 Euro.
Erfahrungen aus der Vergangenheit könnten geschönte Zahlen und verschwundene Gelder vermuten lassen. Hauptaktionär Grohe, dessen ehemaliger Manager Rainer Simon aktuell den Aufsichtsratsvorsitz bei Joyou innehat, dürfte ein ernsthaftes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung der Vorfälle haben. Grohe selbst gehört seit 2014 zur japanischen Lixil Group.