ASML-Aktie: Die Zuversicht ist zurück

Auch die ASML-Aktie war in den letzten Tagen aufgrund des „DeepSeek-Schocks“ massiv unter Verkaufsdruck geraten. Doch am Mittwochmorgen meldet sich der niederländische Chipmaschinenhersteller mit einem Kursgewinn von fast +10% eindrucksvoll zurück und setzt sich an die Spitze des EuroStoxx 50 und des Nasdaq 100. Sind Anleger wieder zuversichtlich, dass das Wachstum der Halbleiterbranche weitergeht?

Super Zahlen und Prognosen

ASML gibt Anlegern allen Grund zur Zuversicht. Sowohl die Zahlen für das abgelaufene Quartal als auch die Prognose sind hervorragend ausgefallen.

Im vierten Quartal erzielte der niederländische Konzern einen Rekordumsatz in Höhe von 9,3 Milliarden € und übertraf damit sowohl die eigenen Erwartungen als auch die Konsensschätzung der Analysten. Auch die Bruttomarge konnte ASML um 0,9 Prozentpunkte auf 51,7% steigern, was ebenfalls über der Prognose von 49,6% lag. Unter dem Strich steigerte der Halbleitermaschinenbauer seinen Nettogewinn auf 2,7 Milliarden €.

Am allerbesten dürfte Anlegern jedoch die Entwicklung des Auftragseingangs gefallen haben. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres zog der Tech-Konzern Neuaufträge im Wert von 7,1 Milliarden € an Land. Analysten hatten lediglich etwa einen halb so hohen Auftragseingang auf dem Zettel.

Und nicht zuletzt sorgt auch der Ausblick auf das laufende Jahr für Euphorie. Für das laufende erst Quartal rechnet ASML mit einem Umsatz zwischen 7,5 und 8,0 Milliarden € und einer Bruttomarge von 52 bis 53%. Auch diese Prognose liegt über den bisherigen Erwartungen der Analysten.

Die Gesamtjahresprognose liegt im Rahmen der Markterwartungen. ASML peilt einen Jahresumsatz zwischen 30 und 35 Milliarden € an (Analystenkonsens 32,2 Milliarden €) und eine Bruttomarge von 51 bis 53% (Konsens 52,1%).

ASML-Chef Fouquet zeigt sich angesichts der guten Geschäftsentwicklung zu Recht optimistisch. Er geht davon aus, dass die Produktion von Hochleistungschips für KI-Anwendungen der zentrale Wachstumstreiber der Chipindustrie bleibt. Die Sorge, dass „minimalistische“ KI-Modelle wie DeepSeek weniger Chips notwendig machen, teilt er offenbar nicht.

Neue Zwischenhochs im Visier

Das Chartbild der ASML-Aktie hat sich durch den Kurssprung zur Wochenmitte wieder deutlich gebessert. Der Technologiewert muss nun das 3-Monatshoch bei knapp 750 € knacken. Sollte das gelingen, dürfte die Aktie Kurs auf das 6-Monatshoch bei 800 € nehmen.

DeepSeek wird ASML nicht beeinträchtigen

Ich bin weiterhin bullisch in Bezug auf die ASML-Aktie und glaube, dass die Marktreaktion auf den Erfolg von DeepSeek in den Download-Charts der Apps völlig überzogen war. Meiner Meinung nach wird sich in den kommenden Tagen und Wochen herausstellen, dass die Chinesen auch nur mit Wasser kochen und es sich beim KI-Modell von DeepSeek keineswegs um eine Art Wundertechnologie handelt.

Das weitere Wachstum der Halbleiterindustrie und damit von ASML ist in meinen Augen völlig ungefährdet. Die KI-Branche steckt noch in den Kinderschuhen und in den kommenden Jahren werden die Rechenmodelle weit komplexere Aufgaben lösen müssen, als „nur“ ein wenig Text zu generieren. Die Anwendung von KI im wissenschaftlichen Bereich erfordert Hochleistungschips in noch nie dagewesener Größenordnung.

Das ist Wasser auf die Mühlen von ASML. Die Niederländer sind mit ihren Lithografiemaschinen schließlich der einzige Hersteller weltweit, der die Anlagen bauen kann, die für die Produktion dieser Hightech-Halbleiter erforderlich sind. Schlaue Anleger nutzen jede Kursschwäche der ASML-Aktie für einen Einstieg.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens ASML. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.