Gaming hat sich mit 2,6 Milliarden Anhängern weltweit zur beliebtesten Freizeitbeschäftigung entwickelt. Die Branche begeistert Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter gleichermaßen. Für jeden Zweck – ob Spannung, Entspannung oder Kommunikation – finden Gamer heute passende Spiele aus einem riesigen Angebot. Diese globale Beliebtheit macht die Games-Branche zu einem der dynamischsten Bereiche der IT-Industrie. Für Anleger bietet sie spannende Investmentchancen. Dieser Ratgeber gibt Dir einen Überblick über den sich rasant entwickelnden Gaming-Markt aus Anlegerperspektive. Zudem stellen wir Dir die zehn wichtigsten Gaming-Aktien im Detail vor.
☝️ Das Wichtigste in aller Kürze
- Mit 2,6 Milliarden Computerspielern ist Gaming die weltweit beliebteste Freizeitbeschäftigung.
- Der Gaming-Markt zählt nach wie vor zu den dynamischsten Teilmärkten der IT-Industrie.
- Nicht nur die Endgeräte für Computerspiele, sondern auch die Geschäftsmodelle von Videospiel-Unternehmen haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt.
- Die beiden mit Abstand wichtigsten Gaming-Märkte der Welt sind die USA und China.
- Die bedeutendsten Gaming-Aktien stammen aus den USA, Japan und China.
- In die Gaming-Branche können Anleger in Form von Einzelaktien und Exchange-traded Funds investieren.
Minecraft, Grand Theft Auto, Mario Kart, Super Mario, The Witcher, Tetris, Call of Duty – die Liste erfolgreicher Spiele, die sich Millionen Male verkauft haben, ließe sich noch lange fortsetzen. Computer Games sind das vielleicht größte globale Massenphänomen der letzten Jahrzehnte. Alleine in den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Menschen, die Computerspiele spielen, von rund 1,8 Milliarden auf 2,6 Milliarden angestiegen. Vor allem die Corona-Pandemie hat angesichts der massiven sozialen Einschränkungen weltweit dem Gaming einen noch nie dagewesenen Boom beschert.
Gaming ist seit jeher ein Labor für die neuesten technologischen Entwicklungen der IT-Industrie. Von Spielhallenautomaten und Handhelds über Personal Computer und Konsolen bis zu Smartphones und VR-Brillen – die Computerspielindustrie stand schon immer an der Speerspitze der technischen Möglichkeiten. Mit der Markteinführung von 3D-Brillen steht die Gaming-Branche ein weiteres Mal vor dem Sprung in eine neue revolutionäre Technologieära.
Doch wird die technologische und wirtschaftliche Dynamik der Gaming-Industrie weiterhin anhalten? Und wie kannst Du am besten in diese so wandlungsfähige Branche investieren?
Dieser Ratgeber gibt Dir Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die Gaming-Industrie und erklärt Dir, wie Du erfolgreich in diese hochspannende Branche investieren kannst.
Welche Gaming-Modelle gibt es?
Bis etwa 2010 verdienten Spieleentwickler ihr Geld auf die gleiche Weise wie die Produzenten anderer Elektronikartikel. Sie verkaufen ihre Spiele in Läden oder über das Internet für einen festgelegten Preis.
Dieses Geschäftsmodell der Gaming-Branche hat sich in den letzten 15 Jahren stark gewandelt. Inzwischen existiren zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, wie Gaming-Unternehmen ihre Spiele monetarisieren. Die wichtigsten Geschäftsmodelle sind:
Das Free-to-play Modell
Wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, sind Spiele in diesem Modell zunächst kostenlos. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn wie fast alle kostenlosen Angebote werden auch Free-to-play Spiele in der Regel über Werbung finanziert.
Sehr häufig sind diese Free-to-play Spiele jedoch in der Auswahl der Funktionen oder der Spiel-Levels eingeschränkt. Spieler, die weitere Funktionen nutzen oder Levels spielen wollen, müssen dafür bezahlen.
Das Pay-to-win Modell
Bei diesem Games-Geschäftsmodell haben Gamer die Möglichkeit, sich über den kostenpflichtigen Kauf von Gegenständen in Spielen (sogenannte „Ingame-Verkäufe“) einen Vorteil zu verschaffen und darüber die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, ein Spiel zu gewinnen. Pay-to-win-Modelle erfreuen sich sowohl bei Spielern als auch bei Spieleentwicklern sehr großer Beliebtheit, da sich über dieses Modell die Interaktion mit dem Spiel deutlich erhöhen lässt.
Das Pay-to-win-Modell erntet aber auch große Kritik. So werfen Kritiker diesem Modell vor, Spieler abhängig zu machen und sie zur Ausgabe vieler Kleinbeträge zu animieren, die sich über längere Spielzeiträume zu großen Summen addieren. Zudem monieren viele Gamer, dass in diesem Modell Spieler mit größeren finanziellen Ressourcen Vorteile gegenüber anderen Spielern genießen.
Das Games-as-a-Service Modell
Bei diesem Geschäftsmodell (häufig auch GaaS abgekürzt) kauft ein Spieler ein Spiel und erhält vom Spieleentwickler regelmäßig neue Updates kostenlos zugeliefert. Dieses Modell hat für Spieler den Vorteil, dass sich ein Spiel weiterentwickelt und sich dadurch die Langzeitmotivation erhöht.
Spieleentwickler profitieren vom GaaS-Modell, indem sie teilweise höhere Verkaufspreise verlangen und die Bindung von Gamern an das Spiel verstärken können. Das schafft zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeiten bei Nachfolgeversionen eines Spiels.
Spiele-Abos
Und zu guter Letzt gibt es selbstverständlich auch im Gaming-Sektor Abo-Modelle. Alle größeren Gaming-Anbieter, wie beispielsweise Microsoft, Electronic Arts, Sony und Ubisoft, bieten ihren Kunden Abos zu einem monatlichen oder jährlichen Festpreis an. Zudem gibt es auch bei großen Streaming-Anbietern, darunter Amazon, Apple, Google und Netflix, Abo-Modelle.
Sie sind vor allem für Gamer, die viele verschiedene Spiele spielen, ein attraktives Modell. Die Abonnements von einzelnen Spieleanbietern unterscheiden sich jedoch in wesentlichen Punkten voneinander, vor allem hinsichtlich der Zahl der angebotenen Titel.
Wie entwickelt sich der Gaming-Markt?
Der Markt für Computerspiele gehörte in den vergangenen Jahren zu den dynamischsten Teilmärkten sowohl der IT-Branche als auch der Konsumgüterindustrie. Von 2019 bis 2024 wuchs das Volumen des globalen Computerspielmarktes jährlich um 10,8% von 285 auf 475 Milliarden US$.
Auch in den kommenden Jahren wird mit einer Fortsetzung dieser Marktdynamik gerechnet, wenngleich nicht auf dem gleich hohen Niveau der Vergangenheit. Schätzungen gehen davon aus, dass das Marktvolumen für Computerspiele bis 2029 auf 691 Milliarden US$ wachsen wird. Das entspricht einer etwas geringeren jährlichen Wachstumsrate von 7,8%.
Das Marktwachstum wird maßgeblich von der weiteren Zunahme der Zahl der Gamer getrieben. Bis 2029 gehen Schätzungen davon aus, dass weltweit rund drei Milliarden Menschen Videospiele spielen werden. Die Marktdurchdringung wird sich dadurch von 34,4% im Jahr 2025 auf 37,5% im Jahr 2029 erhöhen. Auch beim durchschnittlichen Umsatz pro Computerspieler wird mit Steigerungen gerechnet.
Mit einem Umsatz von ca. 47 Milliarden US$ waren die USA im Jahr 2023 der weltweit wichtigste Einzelmarkt für die Gaming-Industrie, dicht gefolgt von China mit einem Marktvolumen von 45 Milliarden US$. Auf dem Plätzen 3, 4 und 5 im Ranking der umsatzstärksten Computerspielmärkte folgen Japan, Südkorea und Deutschland. Gemessen an der Anzahl der Gamer ist jedoch China mit fast 700 Millionen Menschen das bedeutendste Land für die Computerspielebranche.
Wie haben sich die Gaming-Technologien verändert?
Die Gaming-Industrie hat in den vergangenen sechs Jahrzehnten zahlreiche Technologietrends erlebt, die teils disruptiver Natur waren. Neuartige Endgeräte haben im Laufe der Zeit alten Geräten den Rang abgelaufen und die Branche als Ganzes stark verändert.
Zu Beginn der 1970-Jahre wurden Videospiele auf Spielautomaten in Spielhallen populär und sorgten für einen ersten Boom der Gaming-Industrie. Ende der 1970er-Jahre kamen erste Spielkonsolen für den Heimgebrauch auf den Markt und machten Gaming für Millionen von Menschen zu einem neuen Freizeitvertreib zu Hause.
Im Jahr 1989 sorgte das japanische Unternehmen Nintendo mit der Markteinführung des Game Boy für Furore. Das Gaming-Handheld entwickelte sich zu einem Verkaufsschlager und sorgte in den darauffolgenden Jahren dafür, dass Spielhallen ihre Bedeutung für die Gaming-Industrie verloren. Zu dieser Entwicklung trug auch das Aufkommen der ersten PC-Computerspiele bei. Der Personal Computer entwickelte sich in den 1990er- und 2000er-Jahren gemeinsam mit der Spielekonsole zum wichtigsten Endgerät für Videospiele.
Ab der Jahrtausendwende liefen jedoch Mobiltelefone und später Smartphones Computern und Konsolen den Rang als wichtigste Endgerätekategorie für Computerspiele ab. Spätestens mit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 war der Damm gebrochen und Mobile Gaming wurde zum mit Abstand wichtigsten Teilsegment der Computerspielindustrie. Mit einem Marktanteil von über 50% dominiert das Mobile Gaming inzwischen den Gaming-Sektor klar vor dem PC und der Spielekonsole.
Hier ist ein zusätzlicher Absatz über Cloud-Gaming, der sich nahtlos in deinen Text einfügt und die Tonalität beibehält:
Seit Mitte der 2010er-Jahre zeichnet sich mit Cloud-Gaming ein weiterer vielversprechender Technologietrend ab. Diese Technologie ermöglicht es Spielern, hochwertige Spiele auf nahezu jedem Gerät zu genießen, ohne leistungsstarke Hardware zu benötigen. Stattdessen werden die Spiele auf entfernten Servern ausgeführt und per Streaming auf die Endgeräte der Nutzer übertragen. Cloud-Gaming verspricht, die Einstiegshürden für anspruchsvolle Spiele weiter zu senken und könnte den traditionellen Konsolenmarkt unter Druck setzen.
Experten prognostizieren, dass der globale Cloud-Gaming-Markt bis 2032 auf beeindruckende 38,43 Milliarden US-Dollar anwachsen und dabei eine jährliche Wachstumsrate von 45,32 % verzeichnen wird. Diese Entwicklung unterstreicht das enorme Potenzial von Cloud-Gaming, die Gaming-Landschaft in den kommenden Jahren grundlegend zu verändern.
Seit 2016 zeichnet sich jedoch bereits der nächste Technologietrend im Gaming-Markt ab. In diesem Jahr wurde mit der VR-Brille Oculus Rift zum ersten Mal ein Headset eingeführt, das Spieler in eine dreidimensionale Welt eintauchen ließ. Bis heute haben VR-Brillen aufgrund ihrer hohen Kaufpreise und ihrer nach wie vor eingeschränkten Nutzbarkeit noch keinen kommerziellen Durchbruch erlebt. Es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Virtuelle Realität zur nächsten großen Gaming-Technologie entwickelt.
Neben den technologischen Entwicklungen hat sich auch die Art und Weise, wie neue Spiele und Technologien präsentiert werden, stark gewandelt. Die Gamescom in Köln hat sich seit ihrer Premiere 2009 zum weltweit größten Event für Computer- und Videospiele entwickelt. Auf der Gamescom präsentieren Spielehersteller aus aller Welt ihre neuesten Produkte und Innovationen einem breiten Publikum. Die Messe hat sich zu einem Pflichttermin für die Gaming-Branche entwickelt, bei dem nicht nur Spiele, sondern auch Hardware, Virtual-Reality-Technologien und e-Sports im Fokus stehen.
Mit jährlich über 300.000 Besuchern bietet die Gamescom Spieleherstellern eine einzigartige Plattform, um ihre Neuheiten vorzustellen und direktes Feedback von Fans und Fachbesuchern zu erhalten. Die Messe spiegelt dabei stets die aktuellen Trends der Branche wider und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Gaming-Marktes. So hat sich die Gamescom zu einem Gradmesser dafür entwickelt, welche Technologien und Spielkonzepte in den kommenden Jahren den Markt prägen werden.
Wie kann man in Gaming-Aktien investieren?
Investoren haben grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten, Geld in die Gaming-Branche zu investieren: über Gaming-Einzelaktien oder Gaming-ETFs. Investmentfonds mit Investitionsschwerpunkt im Gaming-Bereich existieren nicht.
Gaming-Einzelaktien
Gaming ist seit über 20 Jahren ein wichtiges Segment der IT-Branche an der Börse. Entsprechend groß ist die Auswahl an Gaming-Aktien. Beherrscht wird die Gaming-Industrie von Unternehmen aus den USA, China und Japan. Europa spielt bei Gaming-Aktien eine eher untergeordnete Rolle.
Gaming-ETFs
Im Gegensatz zu anderen Branchen, in denen sich Exchange-traded Funds großer Beliebtheit erfreuen und es folglich ein größeres Angebot gibt, ist die Zahl der Gaming-ETFs sehr beschränkt. In Deutschland werden derzeit nur zwei ETFs mit Gaming-Aktien angeboten, von denen lediglich der VanEck Video Gaming and eSports ein nennenswertes Volumen besitzt.
Name | Volumen (Mio. €) | Vergleichsindex |
VanEck Video Gaming and eSports UCITS ETF | 590 | MarketVector Global Video Gaming and eSports ESG Index |
Global X Video Games & Esports UCITS ETF USD Acc | 3 | Solactive Video Games & Esports Index |
Das sind zehn der wichtigsten Gaming-Aktien
Die Gaming-Branche wird seit jeher von US-amerikanischen und japanischen Unternehmen dominiert. In den letzten Jahren haben aber auch chinesische Gaming-Aktien stark an Bedeutung gewonnen.
Für die nachfolgende Unternehmensvorstellung wurden die zehn aktuell wichtigsten Gaming-Aktien ausgewählt. Bei diesen Gaming-Aktien handelt es sich um eine Mischung aus reinen Gaming Unternehmen und IT-Konzernen, die ein große Bedeutung auf dem Gaming-Markt besitzen. (Falls Du mal einen Überblick bekommen willst darüber, welche KI-Aktien echtes Wachstumspotenzial haben: Unser exklusiver Report liefert Dir fundierte Analysen und klare Handlungsempfehlungen.)
Aktie | Marktkap. in Mrd € (Stand Feb. 2025) |
ISIN |
Electronic Arts | 37,1 | US2855121099 |
Konami | 12,8 | JP3300200007 |
Microsoft | 3.160,0 | US5949181045 |
NetEase | 67,0 | KYG6427A1022 |
Nintendo | 7,6 | JP3756600007 |
Roblox | 42,8 | US7710491033 |
Sony | 127,0 | JP3435000009 |
Take Two Interactive | 32,2 | US8740541094 |
Tencent | 450,7 | KYG875721634 |
Ubisoft | 1,6 | FR0000054470 |
Vorstellung der zehn wichtigsten internationalen Gaming-Aktien im Mini-Porträt
Electronic Arts
Das 1982 gegründete US-Unternehmen Electronic Arts (EA) ist einer der weltweit führenden Hersteller und Publisher von Computerspielen und die wahrscheinlich bekannteste unter den pure-play Gaming-Aktien. In seiner über 40-jährigen Unternehmensgeschichte entwickelte EA mit Apex Legends, Battlefield, Die Sims und Need for Speed einige der größten Blockbuster-Games der Branche. Bekannt und beliebt ist Electronic Arts aber vor allem für seine beiden Sportspiele FIFA und Madden NFL.
Das Geschäftsmodell von EA basiert auf dem jährlichen Update seiner populärsten Spieletiteln. Hinzu kommen Ingame-Verkäufe sowie Abo-Modelle als Umsatzquellen neben dem Verkauf der Spiele.
Die Gaming-Aktien von Electronic Arts ist Mitglied im Nasdaq Composite Technologieindex und zudem im S&P 500 Index gelistet.
Konami
Die 1969 gegründete japanische Konami Group ist eines der Urgesteine unter den internationalen Gaming-Aktien. Ursprünglich ein Vermietungs- und Reparaturunternehmen für Jukeboxen, entwickelte sich Konami im Laufe der Zeit zu einem der weltweit führenden Anbieter von Computerspielen. Zu den Games-Franchises des Unternehmens gehören populäre Serien wie Contra, eFootball, Frogger, Gradius, Parodius, Metal Gear, Silent Hill und Yu-Gi-Oh!
Die Konami Group ist ein diversifizierter Konzern, dessen Geschäft nicht nur auf die Entwicklung von Computerspielen beschränkt ist. Die Gruppe stellt ebenfalls Spielkarten, Anime, Spielautomaten und weitere Produkte her.
Die Gaming-Aktien von Konami notiert an der Tokioter Börse und ist Mitglied im japanischen Leitindex Nikkei 225.
Microsoft
Der große Erfolg von Nintendo, Sega und Sony auf dem Spielkonsolenmarkt in den 1990er-Jahre trieb den Software-Giganten Microsoft dazu, ebenfalls in den Videospielmarkt einzutreten. Im Jahr 2001 veröffentlichte Microsoft die Spielekonsole Xbox, die sich in den drauffolgenden Jahren zum Hauptwettbewerber des Marktführers Sony Playstation entwickelte.
Da die Xbox der Playstation bis heute jedoch nie signifikante Marktanteile streitig machen konnte und es Microsoft im Gegensatz zu Sony verabsäumte, regelmäßig erfolgreiche Spieletitel auf den Markt zu bringen, spielt die Spielekonsole für den Hardware-, Software- und Cloudkonzern inzwischen nur noch eine untergeordnete Bedeutung.
Vielmehr stehen für Microsoft inzwischen das Angebot und die Entwicklung von plattformübergreifenden Spielen in Vordergrund. Dies macht auch die Übernahme von Activision Blizzard, einem der größten Spieleentwickler der Welt, deutlich.
Neben Activision Blizzard erwarb Microsoft in den vergangenen Jahren über 20 weitere Entwicklungsstudios, darunter Mojang (bekannt durch Minecraft) und Bethesda Game Studios (bekannt durch Fallout). Neben Sony und Tencent ist Microsoft heute einer der drei großen Anbieter von Videospielen auf dem Weltmarkt.
Die Microsoft Gaming-Aktien sind Mitglied in allen drei US-amerikanischen Leitindizes: dem Dow Jones Industrial, dem Nasdaq 100 und dem S&P 500.
NetEase
NetEase ist ein 1997 gegründetes chinesisches Internet-Technologieunternehmen, das vorwiegend Dienste in den Bereichen Content, Community, E-Commerce, Kommunikation und Streaming anbietet. NetEase zählt aber auch zu den weltweit wichtigsten Entwicklern von Videospielen. Zum Spieleangebot des chinesischen Konzerns zählen populäre Titel wie Fantasy Westward Journey, Ghost II, Heroes of Tang Dynasty Zero und Tianxia III.
In den vergangenen Jahren hat NetEase zahlreiche neue Gaming-Studios gegründet. Zudem kooperierte das Unternehmen mit westlichen Spieleentwicklern bei der Vermarktung ihrer Spiele auf dem chinesischen Markt.
Die Gaming-Aktien von NetEase hat eine Doppellistung an der Börse von Hongkong und der US-Technologiebörse Nasdaq.
Nintendo
Das japanische Unternehmen Nintendo ist eines der Urgesteine der Gaming-Industrie und das vielleicht wandlungsfähigste Unternehmen der Branche schlechthin. Nintendo wurde 1889 als Hersteller von Spielkarten gegründet und ist diesem Geschäft bis heute treu geblieben.
100 Jahre nach der Unternehmensgründung gelang Nintendo im Jahr 1989 mit der Markteinführung des Game Boys zusammen mit dem Spiel Tetris der größte Erfolg seiner Unternehmensgeschichte. Die Handlichkeit, die lange Batterielaufzeit und die große Auswahl an hochwertigen Spielen machten den Game Boy zum Inbegriff einer Handheld-Konsole und Nintendo zum Marktführer im mobilen Videospielmarkt.
Mit der 2005 eingeführten Nintendo DS und der 2017 erschienenen Nintendo Switch gelangen den Japanern zwei weitere Mega-Erfolge. Bis heute gehören damit drei der bislang fünf meistverkauften Spielekonsolen zum Portfolio des Unternehmens.
Neben seinen Konsolen zählte Nintendo in den vergangenen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Spieleentwicklern auf dem Markt. Mit Mario, Pokemon und Zelda gehören den Japanern drei der stärksten Franchises auf dem Gaming-Markt.
Die Gaming-Aktien von Nintendo notiert am Prime Market der Börse Tokio und ist Mitglied im japanischen Leitindex Nikkei 225.
Roblox
Im Gegensatz zu den anderen in diesem Ratgeber vorgestellten Gaming-Aktien handelt es sich beim 2004 gegründeten Unternehmen Roblox nicht um einen Konsolen- oder Spieleentwickler, sondern um eine Spieleplattform. Auf dieser Plattform können Nutzer eigene Computerspiele erstellen und mit anderen Menschen teilen. Unter dem gleichen Namen wie die Plattform gibt es auch ein Free-to-play Spiel, das vor allem bei Kindern und Jugendlichen populär ist.
In den ersten Jahren seines Bestehens hielt sich das Interesse der Gaming-Community für Roblox stark in Grenzen. Ab ca. 2015 setzte allerdings ein rasantes Wachstum ein, dass sich in den Jahren 2020 bis 2022 durch die Corona-Krise noch verstärkte. Inzwischen zählt die Roblox-Plattform rund 90 Millionen aktive Nutzer im Monat.
Roblox generiert seine Umsätze durch den Verkauf der virtuellen Währung Robux. Über diese Währung können Spieler in den über die Plattform angebotenen Games Gegenstände und Sammlerstücke kaufen. Zudem können Spieler Abos abschließen, über die sie nicht nur größere Mengen an Robux erhalten, sondern auch Zugriff auf exklusive Inhalte.
Die Gaming-Aktien von Roblox notiert an der New York Stock Exchange.
Sony
Sony ist neben Hitachi und Panasonic einer der drei großen japanischen Elektronikkonzerne und eine der führenden Gaming-Aktien der Welt. Mit seinen Radios, Stereo-Anlagen, Kameras, Fernsehern und Mobiltelefonen feierte Sony seit seiner Gründung im Jahr 1946 weltweit große Verkaufserfolge. Neben der Unterhaltungselektronik ist der Sony-Konzern auch in den Bereichen Musik, Film und Sensorik aktiv.
1994 trat Sony mit der Entwicklung der Spielekonsole PlayStation in den Gaming-Markt ein. Die PlayStation entwickelte sich über die Jahre zur weltweit beliebtesten Spielekonsole. Selbst Microsoft gelang es mit seiner Xbox nicht, die Dominanz von Sony bei Konsolen zu brechen. Die PlayStation dominiert heute mit einem Marktanteil von über 70% den Spielekonsolenmarkt.
Der Erfolg der PlayStation erklärt sich nicht nur durch die Leistungsfähigkeit und Funktionalität der Konsole, sondern auch durch die damit verbundenen Spiele. Mit Final Fantasy und Gran Turismo publizierte Sony einige der weltweit beliebtesten Games der letzten Jahrzehnte.
Die Sony Gaming-Aktien notieren an der Börse in Tokio ist und ist Bestandteil des japanischen Leitindex Nikkei 225.
Take Two Interactive
Take Two Interactive ist ein 1993 gegründeter US-amerikanischer Entwickler und Publisher von Computerspielen. Bekannt ist der Games-Konzern vor allem für seine Studios Rockstar Games und 2K Games. Mit Serien wie BioShock, Borderlands, Grand Theft Auto und Red Dead Redemption brachte Take Two Interactive in den letzten Jahren einige der beliebtesten Games-Franchises auf den Markt.
Über das Unternehmen Zynga, das Take Two Interactive im Jahr 2022 erwarb, ist der Games-Konzern ist auch stark im Markt für Mobile und Social Gaming etabliert. Mit Farmville gelang Zynga einer der bislang größten Erfolge auf dem Social Gaming-Markt.
Die Gaming-Aktien von Take Two Interactive notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq.
Tencent
Wie Microsoft und Sony ist auch der chinesische Tencent-Konzern ein gigantischer und diversifizierter Technologieriese. Die Geschäftstätigkeit des Tech-Konzerns erstreckt sich von Messaging Apps und Social Media über Software-, Cloud- und Streaming-Services bis zu Gaming, Online-Werbung und Fintech-Leistungen.
Tencent ist neben Sony und Microsoft einer der drei Giganten der globalen Gaming-Industrie. Trotz dieser Bedeutung ist der Name des chinesischen Konzerns nur den wenigsten Gamern ein Begriff. Das liegt daran, dass Tencent im Hintergrund agiert und sich selbst als Förderer von Entwicklerstudios versteht.
Mit Studios wie Riot Games und Epic Games sowie Spielen wie Clash of Clans, Fortnite und League of Legends gehört Tencent zu den wichtigsten Produzenten von Computerspielen in aller Welt. Ein Gaming Umsatz von 24 Milliarden € macht Tencent zu einer der wichtigsten Gaming Aktien der Welt.
Die Gaming-Aktien von Tencent notiert an der Börse von Hongkong und ist im Hang Seng Index gelistet.
Ubisoft
Das 1986 gegründete französische Unternehmen Ubisoft ist der größte Videospielkonzern und die wichtigste unter den Gaming-Aktien Europas. Ubisoft ist sowohl als Entwickler als auch als Publisher von Games tätig und hat mit Assissin’s Creed, Far Cry, Just Dance, Rayman, der Tom Clancy-Reihe und Watch Dogs einige der erfolgreichsten Spiele-Franchises auf den Markt gebracht.
Vor diesem Hintergrund fokussiert sich das Games-Unternehmen vor allem auf die langfristige Pflege und Erweiterung seiner Franchise-Reihen. Ubisoft erwirtschaftet inzwischen einen Großteil seiner Umsätze über die Geschäftsmodelle Games-as-a-Services, Ingame-Verkäufe und Abonnements. In den letzten Jahren hat Ubisoft zahlreiche andere Games-Publisher übernommen und zudem eine Partnerschaft mit Tencent etabliert, um seine Reichweite auf dem chinesischen Markt zu erhöhen.
Die Gaming-Aktien von Ubisoft notiert an der Börse von Paris.
Tipps und Tricks beim Investieren in Gaming-Aktien
Der Gaming-Markt zählt bis heute zu den innovativsten und dynamischsten Teilbereichen der IT-Industrie. Sehr häufig waren Computerspiele die ersten Produkte, die neue IT-Trends sowohl bei Hardware als auch Software aufgriffen und auf den Markt brachten. Wie im Abschnitt zu den historischen Technologien der Gaming-Industrie dargestellt, haben sich sowohl die Endgeräte als auch die Geschäftsmodelle der Spieleindustrie im Laufe der Jahrzehnte stetig verändert und weiterentwickelt. Wenn Du in Gaming-Aktien investieren willst, solltest Du deshalb die drei folgenden Tipps und Tricks beherzigen:
Die Historie und Basis berücksichtigen
Viele Gaming-Unternehmen sind bereits seit mehreren Jahrzehnten auf dem Markt aktiv und erfolgreich. Grundsätzlich ist eine lange Unternehmenshistorie immer als positives Zeichen zu werten. Achte in diesem Zusammenhang vor allem darauf, wie viele erfolgreiche Games-Franchises das Unternehmen auf den Markt gebracht hat. Je mehr es sind, umso höher ist die zukünftige Erfolgswahrscheinlichkeit von Gaming-Aktien, da viele Spieler ihren Serien jahrelang treu bleiben.
Auf die Innovationskraft achten
Die Gaming-Branche ist hochinnovativ. Demnach verlieren die Gaming-Aktien von Unternehmen, die ihre Spieleentwicklungen und Geschäftsmodelle nicht schnell genug an den Geschmack der Gamer anpassen, schnell an Wert. Achte deshalb darauf, dass ein Unternehmen einen guten Trackrecord an Innovationen aufweist.
Die Technologien und Markttreiber verstehen
Das technologische Potenzial der Gaming-Branche ist riesengroß. Mit dem Einsatz von AR-/VR-Brillen stehen Computerspiele derzeit an der Schwelle von der 2D- zur 3D-Welt. Es ist gut möglich, dass innerhalb der nächsten zehn Jahren Brillen Smartphones als beliebteste Endgerät für das Gaming ablösen. Zudem muss man davon ausgehen, dass virtuelle Realitäten für die Entstehung neuer Geschäftsmodelle in der Gaming-Branche sorgen werden.