Philips-Aktie: Ist der Kurs zu Recht eingebrochen?
Die Philips-Aktie musste am Mittwoch einen herben Verlust von bis zu -11% hinnehmen. Die Ursache waren schlechte Finanzzahlen. Am Donnerstag erholt sie sich geringfügig und steht aktuell bei 24,17 €. Was bedeutet das für den weiteren Kursverlauf?
China-Geschäft belastet
Bei der im Oktober reduzierten Prognose war das schwächelnde Geschäft in China der Hauptgrund. Die Aufträge werden dort verzögernd und nur sehr schleppend erteilt. Dieser negative Trend setzte sich auch im vierten Quartal fort.
Der Umsatz sank um 1% auf rund 18 Milliarden €. Der Ausfall in China konnte nur teilweise ausgeglichen werden. Trotz des Rückgangs liegt das Ergebnis im Rahmen der Prognose mit einem Anstieg von 0,5 bis 1,5%.
Anders sieht es bei dem operativen EBITDA aus. Dank eingeleiteten Restrukturierungsprogramms verbesserte es sich von 1,8 auf 2,1 Milliarden €. Ziel dabei ist es, die Personalkosten deutlich senken, geplant ist ein Abbau von bis zu 10.000 Stellen. Unterm Strich erhöhte sich der Verlust von 463 auf 698 Millionen €. Hier machten sich Kosten der Restrukturierung sowie Rückstellungen für das Geschäft mit den Beatmungsgeräten in den USA bemerkbar. Zwar wurde diesbezüglich ein Vergleich erzielt, die Rückstellungen sind dennoch erforderlich.
Ausblick verhalten
Für das erste Halbjahr bleibt die Lage laut Unternehmensangaben angespannt, erst im späteren Jahresverlauf wird mit einer verbesserten Situation gerechnet.
Im ersten Quartal wird daher gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Die operative Marge soll sich geringfügig verschlechtern.
Für das laufende Geschäftsjahr wird allerdings mit einem Umsatzwachstum von 1 bis 3% gerechnet. Das liegt jedoch unter dem erwarteten Marktkonsens. Die EBITDA-Marge soll zwischen 11,8 und 12,3% liegen – im abgelaufenen Geschäftsjahr lag sie bei 11,6%.
Günstige Einstiegskurse
Der starke Kurseinbruch ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Der Rückgang beim Umsatz kam nicht überraschend. In der letzten Prognose wurde dies ausreichend berücksichtigt. Dieser Prognosewert wurde gut erreicht.
Was mich bestärkt, ist das deutlich verbesserte EBITDA. Dies zeigt, dass die Restrukturierung sich positiv auswirkt. Die prognostizierte EBITDA-Marge liegt leicht über der jetzigen. Auch dies zeigt, dass die Profitabilität unter dem Umsatzrückgang nicht leidet.
Im Gegensatz zu Siemens Healthineers ist Philips günstig bewertet. Siemens arbeitet zwar deutlich profitabler, im Verhältnis zum Umsatz liegt die Bewertung bei knapp dem Dreifachen des Umsatzes. Bei Philips liegt sie etwas über dem Jahresumsatz.
Die Analysten sind einstimmig zuversichtlich, allerdings sind deren Kursziele sehr unterschiedlich. JP Morgan liegt mit ihrem Ziel von 24 € am unteren Ende. Die UBS mit 26,50 € ist schon optimistischer. Bernstein Research ist mit 32 € sehr zuversichtlich. Hier steht die verbesserte Ertragslage der Zukunft im Vordergrund.
Mein Fazit: Der Kursrückgang bietet wieder günstigere Einstiegskurse. Mittelfristig sind bei dem Technologiekonzern wieder deutlich höhere Kurse zu erwarten. Nebenbei angemerkt: Wer nach den besten KI-Investments Ausschau hält, findet im exklusiven Report KI-Boom-Gewinner eine Auswahl an Aktien mit dem Potenzial für überdurchschnittliche Renditen.
ℹ️ Philips in Kürze
- Philips (WKN: 940602) ist einer der weltweit agierender Hersteller von Medizingeräten sowie elektrischen Pflegeprodukten wie Rasierer und Zahnbürsten.
- Der niederländische Konzern mit Sitz in Amsterdam ist weltweit tätig.
- In Deutschland wird die Aktie auf Tradegate und Xetra gehandelt. Die Marktkapitalisierung liegt bei 22,7 Milliarden €.
💸 sharedealsPlus: Jetzt Mitglied werden und kassieren!
Du willst Dein Depot auf das nächste Level hieven? Mach mit in Deutschlands aktivster und erfolgreichster Aktien-Community! Hier hast Du einen direkten Draht zu Börsenprofis und engagierten Anlegern und bekommst täglich Top-Tipps. Registriere Dich am besten noch heute hier.