Hensoldt-Aktie: Ist sie zu teuer geworden?
Die Hensoldt-Aktie kletterte am gestrigen Donnerstag noch auf ein neues Allzeithoch, doch am heutigen Freitag geht es mit dem Kurs des deutschen Rüstungselektronikherstellers steil bergab. Ist Hensoldt einfach nur zu hoch gestiegen oder gibt es schlechte Nachrichten?
Starke Ergebnisse und Prognosen
Gestern präsentierte Hensoldt vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr und diese sind alles andere als schlecht ausgefallen. Der Umsatz des Rüstungsunternehmens stieg um 21,3% auf 2,24 Milliarden €.
Umsatztreiber war vor allem der Geschäftsbereich Optronics. Hensoldt gewann im vergangenen Jahr Großaufträge für den Leopard-2-Panzer, Periskope der U212-Klasse U-Boote und die Modernisierung der Fennek-Spähwagen. Im Sensorik-Segment erhielt der Elektronikspezialist Bestellungen unter anderem für TRML-4D-Radare und Skyranger-Systeme.
Auch das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich von 329 Millionen € im Vorjahr auf 405 Millionen €. Die EBITDA-Marge von 19,4% lag leicht über der Prognosespanne von 18 bis 19%. Die operative Gewinnentwicklung profitierte vor allem von Skaleneffekten im Radargeschäft sowie von Synergien innerhalb der ESG-Gruppe.
Auch der Auftragseingang entwickelte sich im vergangenen Jahr positiv. Er kletterte von 2,09 Milliarden € Ende 2023 auf 2,9 Milliarden €. Allein in den vergangenen vier Monaten erhielt Hensoldt Aufträge im Wert von mehr als 1,4 Milliarden €.
Nicht zuletzt verbesserte sich der Free Cashflow im Jahresverlauf um 26% auf 249 Millionen €. Das gibt Hensoldt die Möglichkeit, die Dividende um 25% auf 0,50 € je Aktie zu erhöhen.
Für das laufende Jahr zeigt sich das Rüstungsunternehmen sehr optimistisch. Der Umsatz soll auf 2,5 bis 2,6 Milliarden € steigen. Bei der bereinigten EBITDA-Marge peilt Hensoldt einen Wert von ca. 18% an.
Die Puste ist weg
Ich rate Anlegern angesichts der außergewöhnlich starken Kursentwicklung der Hensoldt-Aktie derzeit zum Abwarten. Mit einem Forward-KGV von 26 ist der Rüstungstitel recht ambitioniert bewertet.
Zwar sind die Ziele des Unternehmens ebenso ambitioniert (Hensoldt will seinen Umsatz bis 2030 auf 5 Milliarden € steigern), aber ich glaube, dass inzwischen etwas zu viel Fantasie in die Aktie eingepreist ist.
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Ob die deutsche Bundeswehr ein neues Sondervermögen erhalten wird und wenn ja, in welcher Höhe, ist derzeit unklar. Medienberichten zufolge plant der voraussichtliche Bundeskanzler Merz ein 200-Milliarden-Sondervermögen, um die deutsche Wehrfähigkeit zu erhöhen und die Ukraine weiterhin zu unterstützen. Wie er dieses Sondervermögen umsetzen will, bleibt derzeit noch sein Geheimnis.
Hensoldt in Kürze
- Die Hensoldt AG (WKN: HAG000) mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
- Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
- Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
- Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 5,8 Milliarden € an der Börse wert.
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