Joyou: Mega-Schock nach Börsenschluss!
Schlimmer konnte es kaum kommen: Während Aktionäre noch hofften, die Situation bei Joyou (WKN: A0WMLD) sei nur halb so schlimm und die laufende Sonderuntersuchung kein Grund zur großen Panik, ist seit heute Abend klar: Der chinesische Sanitäranlagen-Hersteller steht vor dem Ruin!
Nach Börsenschluss schockt die Grohe-Tochter den Markt erneut mit einer Hiobsbotschaft. Weitere Prüfungen beim Unternehmen hätten demnach ergeben, dass voraussichtlich ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten ist. Ursache hierfür sei vor allem eine außerplanmäßige Abschreibung auf die operative Tochter Hong Kong Thongyu Sanitary Technology Ltd., die wiederum weitere Firmen unter sich vereint.
Mit der Verlustanzeige ist Joyou nun dazu verpflichtet, umgehend eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Unternehmensangaben zufolge werde derzeit sogar die Notwendigkeit eines Insolvenzantrags geprüft. Das Ausmaß der finanziellen Irreführung könnte dramatischer kaum sein. Im März meldete die Gesellschaft noch ein überaus erfolgreiches Jahr 2014 und verbuchte laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz von knapp 400 Millionen Euro und einen EBIT-Gewinn von 61,4 Millionen Euro. Besonders komfortabel erschienen auch die Zahlungsmittel in Höhe von gut 194 Millionen Euro. Dass nun sogar die Insolvenz droht, war angesichts dieser Angaben kaum vorstellbar. Der anzunehmende Betrug dürfte sich als umso skandalöser erweisen. Die im Frühjahr noch deutlich zweistellig notierende Joyou-Aktie wird nun vermutlich zum Pennystock mutieren.