IBM-Aktie: Beeindruckende relative Stärke

Während viele US-Tech-Aktien immer weiter abrutschen, steigt die IBM-Aktie zu Wochenbeginn auf ein neues Rekordhoch bei 266,45 US$. Seit Jahresbeginn notiert das Papier mit knapp +20% im Plus und ist damit nach Amgen bester Wert im Dow Jones. Was steckt hinter dieser Resilienz und können Anleger auf weiter steigende Kurse spekulieren?

Zahlen und Ausblick besser als erwartet

Ende Januar hatte das Computer-Urgestein besser als erwartete Zahlen vorgelegt und untermauert, dass sich die strategische Neuausrichtung bezahlt macht. Im Gesamtjahr 2024 stiegen die Erlöse währungsbereinigt um 3% auf 62,8 Milliarden US$, während der bereinigte operative Gewinn um 9% auf 11,2 Milliarden US$ kletterte.

Aufgrund von Pensionsrückstellungen schrumpfte der Nachsteuergewinn zwar um 20% auf 6 Milliarden US$. Das war im Vorfeld aber so erwartet worden.

Positiv reagierten die Anleger auch auf den weiteren Ausblick, da IBM mit einem beschleunigten Wachstum rechnet. Während die Umsätze währungsbereinigt um mindestens 5% zulegen sollen, plant das Management mit einer Verbesserung des Free Cashflows auf 13,5 Milliarden US$. Im vergangenen Jahr lag dieser bei 12,75 Milliarden US$. Bei beiden Kennziffern hatten Analysten etwas weniger auf dem Zettel gehabt.

Strategisch kluge Zukäufe

Jahrelang hatte das Unternehmen Probleme überhaupt noch zu wachsen, sodass die Aktie allenfalls für Value-Investoren von Interesse war. Inzwischen zeigt sich aber immer deutlicher, dass IBM sich auch bei Trendthemen wie Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing besser positionieren kann. Das geschieht auch durch strategisch kluge Zukäufe.

So plant das Unternehmen die Übernahme von DataStax, einem führenden Anbieter von KI- und Datenlösungen. Vorbehaltlich der entsprechenden behördlichen Genehmigungen soll der Deal im Laufe des zweiten Quartals über die Bühne gehen. Mit dem Zukauf will IBM seine Fähigkeiten im Bereich generativer KI verbessern.

Ende Februar gab der US-Konzern außerdem bekannt, dass die Übernahme von HashiCorp finalisiert wurde, nachdem die britischen Behörden grünes Licht gegeben haben. IBM lässt sich die Übernahme der Cloud-Software-Firma 6,4 Milliarden US$ kosten und stärkt damit seine Position im KI- und Hybrid-Cloud-Bereich.

Ebenfalls erwähnenswert ist eine Zusammenarbeit mit Juniper Networks zur Verbesserung des KI-gesteuerten Netzwerkmanagements.

Das macht die Aktie so interessant

Das Wachstum aus eigener Kraft mag zwar überschaubar sein, dank der starken Cashflow-Entwicklung hat IBM aber viel finanziellen Spielraum für Übernahmen, um seine Marktposition auszubauen.

Gestützt wurde der Kurs zuletzt auch durch Insiderkäufe, da hierdurch das Anlegervertrauen in das Unternehmen gestärkt wird.

Mit dem Sprung auf ein neues Rekordhoch erzeugt die Charttechnik ein starkes Kaufsignal, das den Kurs weiter antreiben könnte. Oberhalb des Doppeltops von 265,72 und 266,45 US$ lägen die nächsten Kursziele bei 280 und 300 US$. Support findet die Aktie durch die 50-Tage-Linie (SMA50) im Bereich der 240-US$-Marke.

Anleger betrachten IBM offensichtlich mehr als Value- denn als Growth-Titel, sodass der massive Abverkauf im Tech- bzw. KI-Bereich bislang an der Aktie vorbeigegangen ist. Dazu punktet das Papier durch eine für Tech-Unternehmen vergleichsweise hohe Dividendenrendite. Sie liegt derzeit bei 2,55%. (Hier sei angemerkt: Unser aktueller Report "Dividenden Top-Picks 2025" enthüllt zehn vielversprechende Aktien, die sich als Grundpfeiler für ein ertragreiches Dividenden-Portfolio eignen könnten.)

Das alles macht die Aktie in meinen Augen zu einem sehr soliden Basisinvestment im Tech-Bereich, das in derart volatilen Zeiten besondere Beachtung verdient.

IBM in Kürze

• Die International Business Machines Corporation, kurz IBM, (WKN: 851399) ist ein IT- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Armonk im US-Bundesstaat New York.
• Der bereits 1911 gegründete Konzern entwirft und entwickelt hochmoderne IT wie KI, Cloud- und Unternehmenssoftware.
• Der Börsenwert liegt bei 238 Milliarden US$.