Traton-Aktie nach Zahlen unter Druck: Was nun?
Die Aktie des Nutzfahrzeugherstellers Traton hat in den letzten Tagen über -10% an Wert verloren und sich damit wieder etwas von ihrem Rekordhoch bei 38,45 € entfernt. Was sind die Gründe für den Kursrückgang und sollten Anleger diesen eventuell zum Einstieg nutzen?
Umsatz und Gewinn steigen
Am Dienstag hat die Volkswagen-Tochter ihre Geschäftszahlen für 2024 vorgelegt. Auch wenn der Fahrzeugabsatz leicht zurückging, verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von 1% auf 47,5 Milliarden €. Dazu trugen ein vorteilhafter Markt- und Produktmix sowie eine bessere Preisdurchsetzung im Industriegeschäft bei.
Gewinnseitig verbuchte der Daimler Truck-Konkurrent noch größere Zuwächse. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte um 10% auf 4,4 Milliarden € zu. Damit verbesserte sich auch die entsprechende Marge. Sie lag mit 9,2% nicht nur über dem Vorjahreswert von 8,6%, sondern auch über der Prognosespanne von 8,0 bis 9,0%.
Neben dem effektiven Preismanagement profitierte das Unternehmen auch von einer verbesserten Kostendisziplin im Industriegeschäft.
Aber: Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsätzen (Book-to-Bill-Ratio) lag im vergangenen Jahr unverändert bei 0,8. Liegt die Book-to-Bill-Ratio unter 1, gibt es weniger Aufträge, als das Unternehmen Umsätze macht, was auf eine anhaltende Marktschwäche hindeutet.
Kein guter Ausblick
Unterstrichen wird dies auch durch den weiteren Ausblick, der von großer Zurückhaltung geprägt ist. Das Management rechnet für 2025 mit einer im Vergleich zum Vorjahr schwächeren Dynamik des globalen Wirtschaftswachstums.
Sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz kalkuliert der Konzern mit einem Wachstum von -5% bis +5%, im Mittel also mit stagnierenden Geschäften. Die bereinigte operative Rendite wird bei 7,5 bis 8,5% erwartet, was eine rückläufige Entwicklung widerspiegelt. Der Netto-Cashflow im Bereich Traton Operations soll zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden € liegen. 2024 betrug dieser 2,8 Milliarden €.
Trotz der eher trüben Aussichten können sich Anleger über eine Anhebung der Dividende freuen. Diese soll gegenüber 2023 von 1,50 auf 1,70 € pro Aktie steigen.
Gehört die Aktie ins Depot?
Für mich persönlich ist dies aber nur ein schwacher Trost. Analysten verwiesen in ihren Reaktionen ebenfalls auf den vorsichtigen Ausblick, der einen Rückgang der Lkw-Nachfrage in den wichtigsten Märkten impliziert.
Auch die Zollpolitik von Donald Trump könnte meiner Meinung nach die Geschäfte negativ belasten, auch wenn das Unternehmen zunächst keine signifikanten Auswirkungen der Zölle auf Importe aus Mexiko vermutet. Im Nachbarland der USA betreibt Traton eine Produktionsstätte, die für das Nordamerika-Geschäft von zentraler Bedeutung ist.
Fundamental mag die Aktie zwar immer noch attraktiv erscheinen und zudem für Dividendenjäger von Interesse sein, angesichts einer erwarteten Abkühlung der Geschäfte tue ich mich mit einer Kaufempfehlung aber äußerst schwer.
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Traton in Kürze
- Die Traton SE (WKN: TRATON) ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. In ihr sind die Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns gebündelt, hierzu gehören bedeutende Marken wie MAN, Scania und Navistar. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.
- Der Konzern unterhält neben dem Hauptsitz in München weltweite 28 Produktionsstätten in 14 Ländern. Niederlassungen und Produktionsstätten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt gut 17 Milliarden €.
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