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BMW-Aktie: Der Motor stottert gewaltig

Massiver Gewinneinbruch
14.03.25, 09:59 Uhr

Die BMW-Aktie verliert am Freitagmorgen teilweise über -3% und ist damit der schwächste Wert im DAX. Haben die Bayern mit ihren Zahlen für 2024 und Prognosen für 2025 so enttäuscht? Und was sollten Anleger nun aus der Situation machen?

stock.adobe.com/Mike Mareen

Massiver Gewinneinbruch

Nach den Gewinneinbrüchen bei Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen war es bereits ausgemachte Sache, dass auch BMW keine glanzvollen Zahlen für das abgelaufene Jahr präsentieren würde. Aber sie fielen dann doch schwächer aus, als von vielen Analysten und Anlegern befürchtet.

Der Umsatz von BMW ging 2024 um 8,4% zurück auf 142 Milliarden € zurück. Wesentlich schlechter ist es um das Ergebnis bestellt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern brach um 38% auf 11,5 Milliarden € ein. Der Gewinn nach Steuern sackte um 37% auf 7,7 Milliarden € ab.

Zur Erinnerung: In den vergangenen drei Jahren verdiente BMW unter dem Strich 12,0 (2021), 18,6 (2022) und 12,2 Milliarden € (2023). Aber man würde BMW Unrecht damit tun, die Gewinnsituation der letzten Jahre 1:1 auf das aktuelle Jahr zu übertragen. Nach der Corona-Pandemie waren Autos aufgrund der global gestörten Lieferketten Mangelware und Autohersteller mussten ihren Kunden keine Rabatte gewähren – daher die exorbitant hohen Gewinne in jüngster Vergangenheit.

Besorgniserregend ist allerdings die Entwicklung der operativen Marge. Sie verringerte sich im letzten Jahr um satte 3,5 Prozentpunkte auf 6,3%. Das ist für einen Hersteller von Premiumfahrzeugen wie BMW ein deutlich zu niedriger Wert.

Schwache Prognose und Dividendenkürzung

Für Enttäuschung dürfte auch die Prognose des BMW-Managements für das laufende Jahr gesorgt haben. Zwar erwarten die Münchner wieder ein Umsatzwachstum, aber dieses wird sich voraussichtlich nicht im Ergebnis niederschlagen.

Der Autohersteller rechnet für 2025 mit einem Vorsteuerergebnis in etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres. Noch schlimmer: Auch die operative Marge soll nur zwischen 5 und 7% liegen – also keine Verbesserung gegenüber 2024.

Besonders übel dürfte Anlegern aufstoßen, dass BMW seine Dividende drastisch kürzt. Statt 6,00 € je Aktie wie im Vorjahr müssen sich BMW-Aktionäre mit 4,30 € zufriedengeben. Für die Vorzugsaktien gibt es magere 0,02 € mehr. Damit sinkt die Dividendenrendite der BMW-Aktie auf 5,3% – kein schlechter Wert, aber für einen Premiumautohersteller auch nicht wirklich attraktiv. (Anknüpfend daran: In Dividenden-Report finden Interessierte eine detaillierte Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein Dividenden-Portfolio auf ein neues Niveau zu heben.)

Immer weiter seitwärts

Bei BMW herrscht seit gut vier Monaten charttechnische Langeweile. Der DAX-Titel pendelt in einem Seitwärtstrend zwischen 76 und 86 € auf und ab.

Der Widerstand bei 86 € erwies sich bislang als unüberwindbar. Auch die neuen Zahlen und Prognosen geben der BMW-Aktie keinen charttechnischen Rückenwind. Anleger müssen sich auf eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung einstellen.

Trotzdem einen Kauf wert

Mit meiner letzten Analyse der BMW-Aktie Anfang März lag ich goldrichtig. Darin habe ich Anleger vor einer deutlichen Kürzung der Dividende gewarnt.

Jetzt aber genug auf die eigene Schulter geklopft. Ich erachte die BMW-Aktie trotz des massiven Gewinneinbruchs und der mauen Prognose für das laufende Jahr als kaufenswert. Warum? Weil die Bayern meiner Meinung nach ihren Tiefpunkt bereits hinter sich haben.

Die Chancen stehen gut, dass der Umsatz 2025 wieder leicht zunehmen wird. Die „Neue Klasse“ wird meiner Meinung nach ein Erfolg werden.

Zudem sind die Münchner in puncto Umstellung auf den Elektroantrieb mit großem Abstand die Nummer 1 unter den deutschen Autoherstellern. Während Audi, Mercedes, Porsche und VW größte Probleme haben, ihre E-Autos an den Mann und die Frau zu bringen, läuft der E-Autoabsatz bei BMW recht gut.

Im vergangenen Jahr hat BMW 427.000 Elektroautos verkauft, also knapp ein Fünftel der Gesamtproduktion. Bis zum kommenden Jahr soll dieser Anteil auf ein Drittel ansteigen. Durch die Markteinführung der rein elektrischen Neuen Klasse halte ich dieses Ziel für realistisch.

Auch was die Gewinnmarge betrifft, hat BMW meiner Meinung nach den Tiefpunkt erreicht. Die neue und deutlich vereinfachte Fahrzeugarchitektur der Neuen Klasse wird meines Erachtens dafür sorgen, dass die Marge in den kommenden Jahren wieder ansteigen wird.

Langfristig orientierte Anleger können in meinen Augen mit einem Kauf der BMW-Aktie wenig falsch machen. Das Downside ist relativ begrenzt und in den kommenden Jahren werden die Bayern meiner Meinung nach auch wieder höhere Gewinnausschüttungen vornehmen können.

ℹ️ BMW in Kürze

  • Die BMW AG (WKN: 519000) baut Automobile und Motorräder im Premiumbereich. Neben der Stammmarke BMW gehören auch die Marken Mini und Rolls-Royce zum Autokonzern aus München.
  • Mit rund 2,5 Millionen abgesetzten Fahrzeugen (2024) zählt BMW zu den 15 größten Autoherstellern der Welt.
  • BMW ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Mit einem Börsenwert von ca. 51,2 Milliarden € ist der Autobauer eines der zehn wertvollsten Unternehmen Deutschlands.

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