Tesla-Aktie: So wird das nichts
Die Tesla-Aktie, einst Hoffnungsträger für die E-Mobilität, befindet sich in einer absoluten Schwächephase. An der Hauptbörse NASDAQ erlitt sie am Donnerstag einen Rückgang von -3% auf aktuell 241 US$. Wer zum falschen Zeitpunkt eingestiegen ist, erlitt hohe Kursverluste. Fraglich ist, ob hier die Trendwende gelingt.
Reizfigur Musk belastet
Musk war schon immer speziell, einerseits ein Technik-Genie und andererseits unbequem wegen seiner Sprunghaftigkeit.
Seit seiner Tätigkeit in der Trump-Administration ist sein Ansehen neben den USA auch in anderen europäischen Ländern deutlich gesunken. Als Leiter der DOGE-Behörde will er die staatlichen Behörden deutlich effizienter aufstellen. Das ist im Prinzip richtig, doch die Methoden der sofortigen Entlassungen sorgen für viel Frust. Hier zeigt sich mal wieder seine erratische Vorgehensweise.
Dieses Image wirkt sich negativ auf die Marke Tesla aus. Zuletzt wurden mehrere Anschläge auf Tesla-Fahrzeuge gemeldet; die Bandbreite geht von Schmierereien bis Brandstiftungen. Auch wenn dieses Verhalten nicht akzeptabel ist, zeigt es die negative Stimmung gegen den Autohersteller.
Auch in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen verliert Musk immer mehr an Ansehen. Das ist nicht förderlich für den dortigen Verkauf.
US-Politik wenig förderlich
Mit seinem Spruch „Drill Baby, drill“ zeigte Trump, wohin die Reise in den USA gehen soll. Die fossilen Brennstoffe sollen wieder in den Vordergrund rücken, und das betrifft auch die Autos. Die Verbrenner sollen zulasten der E-Autos gefördert werden. Das ist konträr zu den Interessen von Tesla.
Geplant war auch, dass die Ladestationen für die E-Mobilität deutlich reduziert werden sollten. So wird die E-Mobilität nicht dauerhaft attraktiver. Ein weiteres großes Problem für den Konzern sind die geplanten Zölle. Wichtige Teile werden aus Ländern mit höheren Zöllen bezogen, dies erhöht die Absatzpreise in den USA.
Produktoffensive der Konkurrenten
Die anderen Autokonzerne schlafen nicht. Auch wenn der Absatz von E-Fahrzeugen mangels staatlicher Förderung zurückging, beginnt bei ihnen eine Modelloffensive. Hierbei sollen deren Kundengruppen stärker in den Fokus rücken. Auch preislich sollen diese Modelle wieder attraktiver werden.
Tesla verfügt nur über eine geringe Anzahl von Modellen. Das kann ein Vorteil sein, aber auch ein großer Nachteil. Autokäufer wollen aus einer größeren Palette ihr Wunschauto aussuchen.
Vorerst wenig Potenzial
Obwohl Tesla wirtschaftlich und technologisch solide aufgestellt ist, wirken all diese Faktoren sich negativ auf deren Absatz aus. Mit einem veränderten Auftreten von Elon Musk ist meiner Meinung nach kurzfristig nicht zu rechnen. Auch Donald Trump wird seinen Wirtschaftskurs vorerst nicht ändern. Dies geht weiterhin zulasten der Tesla-Aktie.
Die Produktoffensive der großen Autokonzerne wird die Nachfrage nach Tesla-Modellen ebenfalls negativ beeinflussen. Noch kann der amerikanische Vorreiter von seinem technologischen Vorsprung profitieren, daher ist es wichtig, diesen durch Innovationen und neue Modelle zu verteidigen.
Dass Musk zu einem Belastungsfaktor geworden ist, zeigen die jüngsten Analysen von JP Morgan und der DZ Bank. JP Morgan senkte ihr Kursziel von 135 auf 120 US$. Die DZ Bank reduzierte ihren Zielkurs ebenfalls von 295 auf 180 US$.
Mein Fazit: Ohne das provozierende Verhalten von Musk würde die Aktie deutlich höher stehen. Ob sich sein Verhalten ändert, bleibt abzuwarten. Momentan ist die Aktie wenig attraktiv. (Übrigens, wer nicht auf Tesla, sondern die wahren Gewinner im Automobil-Sektor setzen will: Unser Auto-Report enthüllt einen verkannten Hoffnungsträger der E-Mobilität mit Tenbagger-Potenzial und warnt gleichzeitig vor überbewerteten Branchengrößen.)
Tesla in Kürze
- Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
- Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
- Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 773 Milliarden US$ wert.
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