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Klöckner-Aktie +64% seit Jahresbeginn – erst der Anfang?

Immun gegen US-Zölle
Gestern, 08:45 Uhr

Im Zuge des Booms wegen des Sondervermögens legte auch die Klöckner-Aktie deutlich zu. Am Montag verbessert sie sich weiter und steht aktuell bei 7,50 €.  Seit Anfang des Jahres bedeutet das einen Anstieg von +64%. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

Profiteur der politischen Vorhaben

Zuletzt beherrschten zwei Themen das Börsengeschehen: Einerseits waren es die hohen Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur sowie die geplanten Zölle von Trump.

Um die Aufrüstung zu erreichen, bedarf es Metallprodukte, insbesondere Eisen und Stahl. Aber auch andere Edelmetalle sind erforderlich. Das Duisburger Unternehmen ist zwar kein Erzeuger dieser Produkte, es entwickelt sich jedoch immer mehr zum Metallverarbeiter. Im Endeffekt wird es von der erhöhten Nachfrage profitieren.

Die vom US-Präsident vorgesehenen Zölle für Stahlimporte wirken sich insgesamt negativ für die hiesigen Exporteure aus, nicht so bei Klöckner. Um den dortigen Markt zu bedienen, wurden mehrere Werke in den USA errichtet. 2023 erfolgte die Übernahme des amerikanischen Metallkomponentenherstellers Industrial Manufactoring Service. Derzeit wird ein Werk für die Aluminiumverarbeitung in Columbus (South Carolina) errichtet. Ab 2026 soll die Produktion beginnen. Somit machen sich die US-Zölle kaum bemerkbar.

Klöckner ist ein Profiteur von beiden politischen Themen, dies dürfte sich langfristig positiv auf das Geschäft auswirken.

Positiver Ausblick erwartet

Im Rahmen der Präsentation der Finanzzahlen vom 12. März blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft. Das abgelaufene Geschäftsjahr war ein Übergangsjahr, in dem wichtige Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Diese gingen deutlich zulasten der Ertragslage. Das operative EBITDA vor Sondereffekten sank von 190 Millionen € im Vorjahr auf 136 Millionen €. Hauptursache waren gesunkene Preise für Metallprodukte.

Im laufenden Geschäftsjahr wird mit einem deutlich verbesserten EBITDA gerechnet. Die Nachfrage in Europa und Nordamerika dürfte anziehen. Ebenfalls wird mit einem Anstieg beim operativen Cashflow gerechnet.

Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner, kommentierte die Aussichten so:

Wir haben bei der Umsetzung unserer Konzernstrategie wichtige Fortschritte erzielt und setzen unseren Fokus weiter auf den Ausbau des höherwertigen Geschäfts.  Dadurch werden wir unabhängiger und generieren neue Wachstumschancen.

Korrektur abwarten

In dem starken Kursanstieg seit Jahresanfang, insbesondere ab Mitte Februar, ist viel Positives enthalten. Meiner Meinung nach ist mit einer Kurskorrektur zu rechnen; ein Einstieg bei dem jetzigen Niveau ist wenig ratsam.

Das Schlimmste ist überstanden, die Transformation des Konzerns zum profitablen Metallverarbeiter neigt sich dem Ende. Dann werden wieder nachhaltige Ertragsanstiege die Folge sein. Den fairen Kurs sehe ich bei 7,50 €.

Die Deutsche Bank mit ihrem Zielkurs von 8,50 € sieht weiteres Potenzial; Warburg Research, mit 7,10 €, hält die Aktie für leicht überbewertet.

Was weiterhin für die Klöckner-Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von 2,7%. Trotz des Ertragsrückgangs soll die Dividende konstant bei 0,20 € bleiben. (Hier sei erwähnt: Unser Dividenden-Report stellt zehn Aktien vor, die sich durch besonders attraktive Dividendenrenditen und Wachstumspotenzial auszeichnen.)

Mein Fazit: Anleger sollten vor einem Einstieg eine stärkere Korrektur abwarten.

ℹ️ Klöckner vorgestellt

  • Die Klöckner & Co SE(WKN: KC0100) ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern.
  • Neben dem Hauptsitz in Duisburg ist der Handelskonzern mit über 140 Standorten international vertreten. Die Schwerpunktmärkte sind Europa und Amerika. Eine Bereinigung ist vorgesehen.
  • Die Aktie ist im SDAX gelistet und die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 742 Millionen €.

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Rudolf Schneider

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