Paion: Kein Geld, keine Zukunft?
Die Paion-Aktie (WKN: A0B65S) kommt nicht zur Ruhe, rutscht heute wieder unter die Marke von 2 Euro. Eine bald dringend nötige Kapitalerhöhung scheint nur noch zu ungünstigen Konditionen möglich. Die Anleger sind verunsichert.
Bis auf 1,70 Euro sauste der Paion-Kurs heute im Tradegate-Handel in die Tiefe. Der Ende März veröffentlichte Jahresabschluss enttäuschte, insbesondere weil das Management keine positiven Impulse hinsichtlich kommender Meilensteine geben konnte. Innerhalb eines Jahres hat Paion über 27 Millionen Cash verbrannt. Bleibt die Cashburnrate auf einem ähnlichen Niveau, hätte das Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate rein gar nichts mehr in der Kasse.
Sorgen macht den Anlegern insbesondere die Tatsache, dass sich die mögliche Vermarktung des Leitwirkstoffs Remimazolam scheinbar weiter verzögert. Analysten schätzen, dass ein Zulassungsantrag für Paions kurzwirksames Anästhetikum in den USA frühestens Ende 2017 erfolgen wird und erste Umsätze hier somit erst ab 2019 rollen dürften. Auch die Verhandlungen mit potenziellen Lizenzpartnern in Japan gestalten sich offensichtlich schwieriger als gedacht. Eine Erfolgsmeldung vor dem zweiten Halbjahr gilt mittlerweile als unwahrscheinlich. Anleger, die auf Remimazolam-Umsätze in Fernost schon im kommenden Jahr gesetzt haben, dürften damit ebenfalls enttäuscht werden.
Wir lagen erneut richtig!
Wir hatten bereits im März darauf hingewiesen, dass die Paion-Aktie keineswegs ein Schnäppchen ist, auch wenn Remimazolam bei Zulassung durchaus Blockbuster-Potenzial besitzt. So kommt das Unternehmen auch nach dem nun wieder deutlich zurückgekommenen Kurs auf noch rund 100 Millionen Euro Marktkapitalisierung. Demgegenüber steht die große Unsicherheit rund um einen weiterhin sehr hohen Kapitalbedarf, der zeitnah zu einer Kapitalerhöhung und damit massiven Verwässerung führen könnte.
Während wir vor Paion zu Recht gewarnt haben, entwickelt sich unser Biotech-Tipp Biodel (WKN: A1JZU5) immer vielversprechender. Warum diese Aktie aus unserer Sicht eine einmalige Chance bei stark begrenztem Risiko darstellt, hatten wir Ihnen gestern nochmals erläutert.
Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Biodel und hat – wie andere Aktionäre auch – eventuell die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Für diesen Beitrag redaktionell verantwortlich ist der Autor als freiberuflicher Journalist. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.