Telesta: Was ist hier schon wieder los?

Marc Rendenbach
15.04.16

Erhöhtes Handelsvolumen und ein steigender Kurs rufen bei Telesta Therapeutics (WKN: A12F13) wieder die Zocker auf den Plan. Einige Spekulanten erhoffen sich von einem heutigen FDA-Meeting neue Impulse für die Aktie. Doch schon bald könnte sich Ernüchterung breitmachen.

Nachdem die US-Gesundheitsbehörde bereits Anfang Februar eine Zulassung von Telestas Blasenkrebs-Medikament MCNA verweigert hat, bleibt die Zukunft der kanadischen Biotechschmiede ungewiss. Ein für heute angesetztes sogenanntes "Typ A Meeting" mit der FDA soll nun Klarheit darüber schaffen, ob MCNA überhaupt noch eine Zukunft hat. Möglicherweise könnte eine weitere Studie letztendlich doch noch zu einer Zulassung des Medikaments in den USA führen. In diesem Fall hätte Telesta aber erstmal weitere hohe Kosten zu tragen.

Am kommenden Monatg will Telesta über die Ergebnisse des heutigen FDA-Treffens berichten. Dass es in diesem Zusammenhang jedoch überraschend Positives zu melden geben wird, ist unwahrscheinlich. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass auch er Aktienkurs wieder deutlich nachgeben wird. Mit fast 50 Millionen CAD an liquiden Mitteln Ende 2015 hätte Telesta theoretisch genügend Spielraum, auch andere Optionen in Erwägung zu ziehen, beispielsweise eine Übernahme. Somit bleibt der Wert mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 35 Millionen CAD zumindest spekulativ interessant.

Deutlich spannender und chancenreicher, dabei mit weniger Downside-Risiko behaftet, bleibt die Aktie des Diabetes-Therapie-Innovators Biodel (WKN: A1JZU5), über den wir in den vergangenen Wochen ausführlich berichtet haben. Das schuldenfreie US-Unternehmen arbeitet derzeit mit dem Finanzdienstleister Ladenburg Thalmann & Co. ganz offensichtlich an einem Merger. Da allein der Cashwert Biodels zuletzt bei 0,58 USD je Aktie und damit fast 60% über dem gestrigen Schlusskurs lag und die Firma über eine weltweit einzigartige, patentierte und möglicherweise extrem zukunftsträchtige Technologieplattform verfügt, dürfte eine Bewertung im Falle eines Mergers weit über dem Cashniveau anzusetzen sein.

Bereits im letzten Quartalsbericht war die Rede von der Prüfung strategischer Alternativen, die «erheblichen Aktionärswert» liefern können. Diesen Prozess wolle man zeitnah abschließen, hieß es weiter. In einem aktuellen Wachstumsreport zum Diabetes-Markt wird Biodel in einem Zuge mit den ganz großen Playern der Branche genannt. Die Technologie Biodels gilt in Expertenkreisen als besonders vielversprechend. Was ein Merger auslösen kann, zeigt unter anderem der Fall BioSante aus dem Jahr 2013. Das Unternehmen fusionierte seinerzeit per Merger mit der deutlich größeren ANI Pharmaceuticals. In den kommenden Monaten ging es mit der Aktie mehr als 1.000% in die Höhe. Biodel wird voraussichtlich Anfang Mai über das zurückliegende Quartal berichten. Es sollte nicht überraschen, wenn bis dahin auch Neuigkeiten zur Zukunft des Unternehmens präsentiert werden können.

Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Biodel und hat – wie andere Aktionäre auch – eventuell die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Für diesen Beitrag redaktionell verantwortlich ist der Autor als freiberuflicher Journalist. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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