Stada nach Zahlen: Übernahme zu 60+X Euro?

Marc Rendenbach
29.03.17

Die Stada Arzneimittel AG (WKN: 725180) berichtet heute über das abgelaufene Geschäftsjahr. Auf der Bilanzpressekonferenz steht aber ein anderes, seit Monaten hochkochendes Thema im Vordergrund: die mögliche Übernahme des Pharmakonzerns.

Das veröffentlichte Zahlenwerk hält keine wirklichen Überraschungen parat. Der Generikahersteller konnte seinen Umsatz geringfügig auf 2,14 Milliarden Euro steigern, allerdings blieb unter dem Strich nur noch ein Nettogewinn von 85,9 Millionen übrig - nach 110,4 Millionen im Vorjahr. Bestätigt wird derweil der Ausblick auf das laufende sowie das Jahr 2019, für welches man erst kürzlich die Prognose angehoben hatte. Der MDAX-Konzern will demnach in diesem Jahr zwischen 2,28 und 2,35 Milliarden Euro Umsatz einfahren und sein Ergebnis auf stolze 195 bis 205 Millionen Euro verbessern. 2019 sollen es dann bei 2,65 bis 2,7 Milliarden Euro Umsatz schon zwischen 270 und 270 Millionen Euro Konzerngewinn sein.

Vor Übernahme noch Luft nach oben?

Helfen dürfte der positive Ausblick beim laufenden Übernahmepoker. Mittlerweile ist klar, dass die Investorengruppen Advent und Permira sowie auf der anderen Seite Bain und Cinven um eine Übernahme Stadas kämpfen. Dies sind grundsätzlich gute Voraussetzungen, um den Preis weiter nach oben zu treiben. Nach einem ursprünglichen Angebotspreis Cinvens in Höhe von 56 Euro je Aktie soll man nun zusammen mit Bain bereit sein, 60 Euro je Aktie auf den Tisch zu legen. Dies ist das bislang höchste öffentlich kursierende Angebot. Doch sharedeals.de weiß: Hinter den Kulissen könnte ein weiterer Zusammenschluss der Bieter ausgehandelt werden, was dem Preis möglicherweise noch einmal einen Schub verleiht.

Klar ist: Eine Kaufsumme von fast 4 Milliarden Euro wäre für jeden einzelnen der Finanzinvestoren eine gewaltige Hausnummer. Noch höhere Preise sind ohne einen Zusammenschluss nicht realistisch. Wir rechnen mit einem neuen Angebot eines Konsortiums oberhalb der 60-Euro-Marke. Dieses dürfte letztendlich auch das Stada-Management und seine Aktionäre überzeugen. Doch Vorsicht: Sollte eine Übernahme scheitern, droht der Aktie ein rascher Kursverfall - schließlich gewann der Wert auch in Anbetracht der Übernahmephantasie allein innerhalb der letzten 12 Monate fast 100% hinzu. Aktuell notiert die Stada-Aktie zwischen 56 und 57 Euro.

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