Steinhoff stärkt Führung und kündigt geprüfte Zahlen an
Der Handelsgigant Steinhoff (WKN: A14XB9) begegnet der herrschenden Panik am Kapitalmarkt am Abend mit Sachlichkeit und stellt einen testierten Jahresabschluss in Aussicht. Die Aktie könnte kommende Woche zu einer massiven Aufholjagd ansetzen.
Wie Steinhoff aktuell mitteilt, habe man ein unabhängiges Gremium unter Leitung von Johan van Zyl installiert, um die Unternehmensführung zu stärken. Der renommierte Geschäftsmann und ehemalige Berater der World Bank war 2014 von der Sunday Times zum Business Leader of the Year gekürt worden. Auch die weiteren Details der Meldung sowie die Information der Frankfurter Börse, die Aktien der Gesellschaft nicht vom Handel aussetzen zu wollen, schaffen Zuversicht mit Blick auf die kommenden Handelstage.
Steinhoff betont erfolgreiche Unternehmen
Laut Steinhoff arbeitet man derzeit zusammen mit den Wirtschaftsprüfern von Deloitte an der Bereitstellung des testierten Jahresabschlusses. Diese explizte Erwähnung lässt vermuten, dass schon kurzfristig und vor dem am 19. Dezember geplanten Treffen mit Geldgebern geprüfte Zahlen vorliegen könnten. Mit Blick auf die Verwerfungen am Markt hätte man zuvor den Eindruck gewinnen können, dass Steinhoff auf absehbare Zeit nicht dazu in der Lage sei, überhaupt belastbares Zahlenmaterial zu liefern.
Auch das operative Geschäft scheint vom Skandal um den geschassten CEO nicht beeinflusst zu sein: "Der Handel in den zugrundeliegenden Unternehmen rund um den Globus laufen ununterbrochen weiter, insbesondere in der Vorweihnachtszeit", heißt es in der aktuellen Meldung.
Der Konzern betont darüber hinaus, "eine globale Gruppe mit 130.000 Mitarbeitern in seinen zugrundeliegenden Betrieben einschließlich etwa 12.000 Verkaufsstellen in 30 Ländern" zu sein und über "viele erfolgreiche operative Geschäfte" zu verfügen.
Wiese wird's schon richten!
Wir halten eine Insolvenz des Konzerns weiterhin für unwahrscheinlich und spekulieren trotz des gegebenen Risikos auf eine massive Kurserholung in der kommenden Woche. Die kurzfristig möglicherweise nötig werdende Refinanzierung von Krediten dürfte ohne die ganz großen Maßnahmen wie dem Verkauf des Kerngeschäfts zu stemmen sein. Die laufende Prüfung geschehe mit der Absicht, "den Aktionärswert zu maximieren", hieß es zuletzt.
Interimschef Christo Wiese ist nicht nur Multimilliardär, sondern auch wesentlichster Aktionär von Steinhoff. Er wird nicht nur mit aller Macht versuchen sein Geld, sondern auch seine Reputation zu retten.
Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Steinhoff International Holdings und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss.